Historie und Entwicklung

Gebäude von damals ...

Die Anfänge waren in Stuttgart 

Zum Gründungsdatum 1912 als Süddeutsche Grosso-Buchhandlung G. Umbreit & Co. war das Unternehmen mitten in Stuttgart in der Calwer Straße anzutreffen. Dort zuerst zur Miete, aufgrund der guten Entwicklung und dem Vertrauen, das die Bank in die Inhaber gesetzt hat, konnte das Gebäude dann gekauft werden. In Kriegszeiten beschädigt, legten die Mitarbeiter*innen selbst Hand am Wiederaufbau an. 

Von der Innenstadt ging es 1969 in die Maybachstraße auf den Killesberg, das Grundstück war einige Jahre davor gekauft worden. Der Pressegroßhandel eröffnete in diesen Zeiten Geschäftsstellen in Bad Mergentheim und Adelsheim.

Durch erhöhten Platzbedarf begann 1980 der Umzug von Stuttgart nach Bietigheim-Bissingen. 

... bis zum Firmensitz heute

Verwaltung und Logistik arbeiten inzwischen in einem Gebäudekomplex in Bietigheim-Bissingen

Das erste Firmengebäude, das 1980 in Bietigheim-Bissingen errichtet wurde, stand wie in der Historie vermerkt "auf der grünen Wiese" – es gab kaum Nachbarfirmen. Das Gebäude wurde für den Unternehmensbereich Presse-Grosso genutzt. 1987 kamen Gebäude für Verwaltung und den Buchgroßhandel dazu, damit wurde der Unternehmenssitz nach Bietigheim-Bissingen verlegt. 

Es folgten Anbauten und der Bau eines Hochregallagers 1991 im direkten Anschluss an den Presse-Grosso-Komplex. Mit diesen Räumlichkeiten entstand Platz für eine Verlagsauslieferung.

2002 wurde im Anschluss und mit Anbindung an das Buchlager ein weiteres Gebäude errichtet, das neben Lager- und Büroflächen auch lichtdurchflutete Seminarräume mit einer Dachterrasse umfasst.

Ebenfalls 2002 wurde das Unternehmen intern aufgespaltet: Als Eigentümerin von Grundstücken und Gebäuden ist seither die Bez & Roth GmbH & Co. KG hinterlegt, das operative Geschäft wird weiterhin unter der Firmierung G. Umbreit GmbH & Co. KG ausgeführt. 

Der jeweiligen Entwicklung geschuldet gab es zahlreiche Um-/Einbauten, u. a. Rampen, Vordächer und nicht zuletzt ein Verbindungstunnel zwischen beiden Gebäudekomplexen Mundelsheimer Straße/Höpfigheimer Straße. Auch die Flächen in der Nachbarschaft sind inzwischen komplett bebaut. 


Technische Errungenschaften auf allen Gebieten

Damals fortschrittlich, heute im Museum

Die Technik hat auch früher Aufgaben erleichtert, mit Modernisierungen wurden und werden die Geräte komfortabler und handlicher.

Ältere Generationen kennen noch die Matrizen für Vervielfältigungen, die auch in Schulen verwendet wurden.

Eine Telefonverbindung zu bekommen war zu Zeiten mit Wählscheibe besonders bei hohen Ziffern langwierig. Einfacher wurde es mit Tasten. Das erste Mobiltelefon wurde belächelt – es wog mehr als ein Kilogramm. Heute ist das Smartphone für viele Anwendungen nicht mehr wegzudenken, telefonieren ist nur noch eine der Nutzungsmöglichkeiten.

Um Infomationen in entsprechender Größe zu projizieren gab es einfache Overheadgeräte, bei denen mit Folien gearbeitet wurde, aber auch elektronische Geräte. Abgelöst wurden diese durch den Beamer. 


EDV

Der Kauf der ersten IBM-Maschine wurde diskutiert, heute ist die IT nicht mehr wegzudenken

Ende der 1960er Jahre begann mit der IBM 360/20 das EDV-Zeitalter bei Umbreit. Bereits im Herbst 1974 wurde sie ersetzt durch die IBM 370/115. Ab da konnten Bestellungen über einen Match-Code direkt erfasst werden. 1976 kamen die ersten Bildschirme. Die Maschinen wurden größer und leistungsfähiger. Durch Weiterentwicklungen gingen die Volumina wieder zurück. Aus riesigen Röhrenbildschirmen wurden Flachbildschirme, aus Großrechnern wurden Einzelplatz-Rechner, mit Laptops wurde man mobiler. Die heutigen Server benötigen nur noch einen Bruchteil des Platzes, der früher für die EDV-Anlagen reserviert war.  


Lager und Entwicklung Fördertechnik

Nur durch die (Weiter-)Entwicklung der Fördertechnik sind heutige Volumina möglich

Die Titel im Lager waren früher alphabetisch geordnet, so dass die Mitarbeiter*innen die Bestellungen aus der entsprechenden Regalreihe entnehmen und weiterbearbeiten konnten.

Mit der ersten Förderanlage wurde es einfacher, es konnten zumindest Teilbereiche mit kleinen Kunststoff-Wannen überbrückt werden. 

Inzwischen sind die Titel im Lager entsprechend Umschlaghäufigkeit und Format EDV-gesteuert eingelagert. Dies wird als chaotische Lagerhaltung bezeichnet. Zur Ein- und Auslagerung werden Wannen über die Förderanlage auf die entsprechenden Stationen (auch mit "Aufzügen" in die obere Etage) geschickt. Die Entnahme der Titel auf den Stationen erfolgt mit Hilfe von "Laufzetteln", die den Lieferscheinen beiliegen. Auf den Laufzetteln ist der genaue Lagerplatz vermerkt, angefangen bei der Station, der Reihe bis zu dem Regalbereich und dem konkreten Lagerfach. Ausnahmen sind z. B. Bestseller, die in Paletten direkt in der Nähe der Förderanlage stationiert sind. Der Weitertransport über die Kontrolle in die Distribution erfolgt ebenso komplett über die Förderanlage, seit 2020 durch einen extra dafür gebauten Tunnel zwischen den Gebäuden. 


Das Liefergebiet wurde erweitert, Transportvolumina sind gewachsen

Mit besserer Erreichbarkeit wurden Kundenbesuche und Liefergebiete ausgedehnt

Für Vertreterreisen in Regionen wie Schwarzwald und Bayern wurde zu Beginn die Eisenbahn genutzt. Gustav Umbreit kaufte dann privat ein Auto (Opel) und stellte es der Firma gegen Kilometergeld zur Verfügung. Im Zweiten Weltkrieg mussten die Reisen eingestellt werden, erst 1949 waren Kundenbesuche wieder möglich. Mit der Ausweitung des Liefergebiets musste auch die Kundenbetreuung immer weitere Wege zurücklegen. Inzwischen sind die Firmen-Pkws der Kolleg*innen, die Geschäftspartner vor Ort besuchen nicht mehr wegzudenken. 

Erstes Transportmittel für Ware mit Benzin-Motor war ein so genannter Klotz-Karren. Anfang der 1930er Jahre gab es für die Belieferung mit Büchern und Zeitungen in Stuttgart dann zwei "Eildienst-Wagen". Entsprechend der steigenden Kundenzahl und Liefermengen wurde der Fuhrpark in Stuttgarter Zeit auf zehn Fahrzeuge (Kombis und Sprinter) umgestellt. Bald reichte dies auch nicht mehr, Lkws waren gefragt. Heute wird die Zustelllogistik von einem Generalunternehmen organisiert, das je nach Tour entsprechende Fahrzeuge einsetzt. 


Tätigkeiten

... im Wandel der Zeit

In der Calwer Straße in Stuttgart mussten alle Arbeiten manuell ausgeführt werden. Handschriftliche Dokumente und Aufstellungen in Büchern zeugen noch davon. Mit Lochkartenmaschienen wurde vieles einfacher. Dann kamen erste Zentralrechner in die Büros. Schreibmaschinen wurden mehr und mehr automatisiert. Aber erst mit Einzelplatz-Rechnern, Internet, (W-)Lan usw. haben Büroarbeitsplätze einen breiten Standard erreicht und ermöglichen vielen Mitarbeiter*innen ein breites Aufgabenspektrum.


Frühere Mitglieder der Unternehmerfamilie

... die als langjährige geschäftsführende Gesellschafter die Firmengruppe geprägt haben

Gustav Umbreit

Ernst Bez

* 06.10.1879 + 02.06.1957

Eintritt: 15.10.1912

... in eine Stuttgarter Grosso-Buchhandlung. Umfirmierung in Süddeutsche Grosso-Buchhandlung G. Umbreit & Co. Dies gilt als Gründungsdatum.

* 06.07.1882 + 19.08.1972

Eintritt: 01.07.1922

Seine Ehefrau war die Schwester der Ehefrau von Gustav Umbreit. Sie waren damit so genannte "Schwippschwager".

Dr. Max Bez

Thomas Bez

* 16.06.1920 + 22.04.1995

Eintritt: 01.10.1957

Bereits vor dem Tod des Firmengründers war Ernst Bez an seinen Neffen herangetreten, um ihm vorzuschlagen in das Familienunternehmen einzutreten.

* 25.08.1949 + 06.12.2021

Eintritt: 01.01.1976

Als Sohn von Dr. Max Bez war der Weg vorbestimmt. In den Schulferien arbeitete er bereits im Unternehmen mit und lernte so alle Abteilungen kennen. 

Auch die Frauen der Unternehmerfamilie waren und sind in der Firmengruppe aktiv, entsprechend dem allgemeinen Usus in früheren Zeiten aber meist nicht an vorderster Front. Die Zeiten haben sich geändert: Seit 2021 ist die älteste Tochter von Thomas Bez (Susanne Bez) als geschäftsführende Gesellschafterin der Konzernmutter tätig.