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Wilde Hunde

Kärntenkrimi, Wörthersee Krimi 5
ISBN/EAN: 9783969667682
Umbreit-Nr.: 2955492

Sprache: Deutsch
Umfang: 228 S.
Format in cm:
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 12.11.2021
€ 14,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Nachdem Berufsdetektiv Heinz Sablatnig einen Schmuggel mit rumänischen Straßenhunden aufgedeckt hat, wird die mutmaßliche Schmugglerin bei einem vorgetäuschten Bombenattentat auf die Klagenfurter Messe getötet. Hinter dem Mord steckt ein Verbrechersyndikat, das seit Jahren Straftaten auf höchstem kriminellem Niveau begeht. Unter anderem hat die Organisation einen Maulwurf beim österreichischen Geheimdienst eingeschleust, weshalb dieser nun Sablatnig rekrutiert: Er soll das Syndikat infiltrieren und die Identität des Doppelagenten aufdecken. Sablatnig heftet sich an die Fersen eines jugendlichen Verdächtigen - als eine anonyme Anruferin allem eine neue Wendung gibt.
  • Kurztext
    • Lambert Hofer pochte das Herz bis zum Hals. Er hatte so etwas noch nie getan - er hasste es, so etwas zu tun. Beate bog vor ihm auf den Südring ein, er hoffte, sie habe ihn noch nicht bemerkt. Er liebte seine Frau über alles, deshalb fühlte es sich auch so grundfalsch an, dass er ihr nun heimlich nachspionierte. Doch sie ließ ihm keine Wahl. Vor drei Monaten waren sie nach Klagenfurt am Wörthersee gezogen. Beate stammte von hier, und sie hatte immer schon davon geredet, dass sie eines Tages zu ihren Wurzeln zurückkehren wolle. Lambert, der im Salzburger Land aufgewachsen war, hatte nichts dagegen gehabt. Was aber egal war, denn Beate hatte ihn nicht nach seinen Wünschen gefragt. Das tat sie nie. Sie hatten eine gemütliche Mietwohnung im Stadtteil Welzenegg gefunden und Arbeitsplätze bei den Kärntner Messen. Das alles hatte Beate organisiert, wie immer. Doch sowie sie in Klagenfurt angekommen waren, war Beate eigenartig geworden. Sie hatte sich in der Wohnung ein Büro eingerichtet, das sie immer zusperrte, egal ob sie drinnen war oder draußen. Lambert hatte keinen Zutritt. Er solle sich nicht darum kümmern, hatte sie gesagt, sie sorge schon für sie beide. Dabei hatte sie ihm liebevoll über die Wange gestreichelt. Dann hatte sie damit begonnen, sich abends aufzudonnern und wegzugehen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Beate war immer sauber gekleidet, nicht weiß Gott wie modisch, doch sie wusste ganz gut, wie sie ihre Weiblichkeit auch im Alltag dezent unterstrich. An diesen Abenden - etwa einmal die Woche, doch nicht immer am selben Wochentag - zog sie sich jedoch an, als würde sie ins Theater gehen, mit einem auffälligen, etwas billigen Abendkostüm samt breitkrempigem Hut. Dazu schminkte sie sich so übertrieben, dass Lambert sie kaum wiedererkannte. Eine, zwei, manchmal auch drei Stunden war sie weg, und wenn sie zurückkam, hängte sie einen Schlüssel, von dem Lambert nicht wusste, zu welchem Schloss er gehörte und an dessen Ring auch eine Chipkarte befestigt war, an das Schlüsselboard. Meistens war sie verschwitzt, und wenn es regnete, roch sie, als käme sie aus einem Stall. Lamberts Neugier hatte sich angestaut - so lange, bis er den Mut aufbrachte, Beate zu fragen, wo sie immer hinfahre, was das mit dem Büro solle und überhaupt, welche Geheimnisse sie vor ihm habe. Doch sie schmunzelte nur, streichelte ihm wieder über die Backe und sagte, es gebe keine Geheimnisse, sie brauche nur ab und zu Zeit für sich, er brauche sich keine Sorgen zu machen. Doch freilich ließ ihm die Sache keine Ruhe, und irgendwann stellte er sich vor sie hin und verlangte, dass sie ihm ihr eigenartiges Verhalten erklären solle. Da kippte die Stimmung schlagartig. Beate sagte kein Wort, sie starrte ihn nur mit diesem stechenden Blick an, den sie immer dann aufsetzte, wenn Lambert seine Grenzen überschritt. Und mit diesem Blick durchbohrte sie ihn so lange, bis er eine Entschuldigung murmelte und sich zurückzog. So ging es weiter. Beate verschwand einmal pro Woche abends für ein paar Stunden und kam verschwitzt zurück. Lambert wusste, dass sie ihn nicht betrog, das konnte ja gar nicht sein. Leider reichte seine Phantasie aber nicht aus, um sich vorzustellen, was sie stattdessen trieb. Deshalb hatte er vergangene Woche den waghalsigen Entschluss gefasst, Beate zu folgen, wenn sie das nächste Mal herausgeputzt die Wohnung verließ und den unbekannten Schlüssel mit der Chipkarte mitnahm.
  • Autorenportrait
    • Roland Zingerle, Jahrgang 1973, lebt und arbeitet in Klagenfurt am Wörthersee. Als freier Schriftsteller verfasst der Germanist und Kommunikationswissenschaftler Romane und Sachbücher und unterrichtet Deutsche Literatur und Kreatives Schreiben.