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Legenden des FC St. Pauli 1910

Männer, Mythen und Malheure am Millerntor
ISBN/EAN: 9783964230379
Umbreit-Nr.: 9073849

Sprache: Deutsch
Umfang: 190 S.
Format in cm: 1.7 x 20.5 x 13.7
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.06.2020
Auflage: 1/2020
€ 18,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Er ist einer der beliebtesten Fußballvereine Deutschlands: der FC St. Pauli. Fernab der sportlichen Erfolge sympathisieren Menschen überall im Land mit den Boys in Brown. Für viele repräsentiert der Hamburger Kiezklub wichtige Werte über den Fußball hinaus wie ein offensiver Einsatz gegen Rassismus und Rechtsradikalismus. In diesem Buch geht es um die Akteure des FC St. Pauli, die den Verein in den letzten Jahrzehnten so einzigartig und zum Kultklub gemacht haben. Könner wie André Trulsen und Klaus Thomforde, Kämpfer wie Walter Frosch und Dieter Schlindwein, besondere Köpfe wie Volker Ippig und Ralph Gunesch, Dompteure wie Holger Stanislawski und Dietmar Demuth, Macher wie Heinz Weisener und Corny Littmann. Fast 80 Menschen werden vorgestellt, die auf ihre Weise den FC St. Pauli geprägt haben und als Legenden des Vereins unvergessen sind.
  • Kurztext
    • "Wir müssen versuchen, den Gegner durch permanentes Toreschießen zu zermürben." (Didi Demuth, Trainer FC St. Pauli, bei der Mannschaftsansprache) Vorwort Der FC St. Pauli ist einer der beliebtesten Fußballvereine in Deutschland. Laut einer Studie der Technischen Universität Braunschweig, die 4000 Befragte im Alter zwischen 18 und 69 Jahren berücksichtigt, rangiert der aktuell in der 2. Bundesliga spielende Hamburger Klub hinter Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach auf Rang 3 in der Beliebtheitsskala der Fans und Freunde des Fußballs. Die TopPlatzierung des FC St. Pauli wird in der Untersuchung als "Paradebeispiel für ein erfolgreiches und konsistentes Markenmanagement sowie eine starke, unverwechselbare Vereinsmarke (.), deren positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit losgelöst vom sportlichen Erfolg ist" erläutert.1 Neben den rund 30 000 Zuschauern bei Heimspielen im regelmäßig ausverkauften Stadion am Millerntor, sympathisieren unzählige Menschen in allen Teilen des Landes mit dem "Underdog" und besuchen auch die Auswärtsspiele des Kiezclubs. Der FC St. Pauli steht für Toleranz und Weltoffenheit. Seine Führung, die Vereinsmitglieder und Fans beziehen Position gegen Rassismus und Rechtsradikalismus. Der Bekanntheitsgrad des FC St. Pauli im In- und Ausland ist erstaunlich hoch, obgleich die sportlichen Erfolge des Vereins seit dessen Gründung im Jahr 1910 überschaubar sind, und derzeit ein erneuter Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Fußballs in weite Ferne gerückt zu sein scheint. Doch im Fußball zählt nicht immer nur der Erfolg. Auch die von einem Sportverein offensiv vertretenen gesellschaftspolitischen Werte allein reichen nicht aus, um die landesweiten Sympathien der Fußballfreunde für den FC St. Pauli zu erklären. Fußballklubs leben vor allem von den Menschen, die diesen Sport ausüben, die durch ihre individuelle Art des Spiels und durch ihre unterschiedlichen Charaktere dem Auftreten ihres Teams Glanz und Einzigartigkeit verleihen. Unabhängig von Siegen und Niederlagen ihres Klubs identifizieren sich die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihrem Verein, weil er ihnen Zugehörigkeit und Heimat vermittelt. Trikots, Fahnen, Farben, Gesänge sind dabei nicht so entscheidend, wie die mit den Spielern geteilte Freude über ein gewonnenes oder die Trauer über ein verlorenes Spiel. Wer am Millerntor miterlebte, wie sich die spielerisch oft unterlegenen Teams des FC St. Pauli gegen europäische Spitzenmannschaften wie Bayern München, Werder Bremen oder einst VfB Stuttgart, HSV und Hertha BSC zur Wehr setzten, wer in den unzähligen Abstiegskämpfen der Kiezkicker dabei war und deren Aufstiege mitfeiern durfte, der wird die Sympathie für den ewigen Außenseiter vom Millerntor nicht mehr los. Am Millerntor gab und gibt es immer wieder Akteure und Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft als Kämpfer und Charakterköpfe auf sich aufmerksam machten und somit zu Sympathieträgern des FC St. Pauli wurden. Sieht man einmal davon ab, dass ein Mann wie der spätere Bundestrainer Helmut Schön nach dem Zweiten Weltkrieg das braun-weiße Trikot des Hamburger Stadtteilvereins trug, oder ein Spieler wie Ingo Porges zu Beginn der sechziger Jahre in die DFB-Nationalelf berufen wurde, so machte der Verein aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli erst viele Jahre später wieder bundesweit auf sich aufmerksam. Das "Ereignis" trug den Namen Volker Ippig, der im ZDF-Sportstudio in Bauarbeiterschuhen auftrat und unumwunden seine Sympathien zur Hamburger Hausbesetzerszene einräumte, in Nicaragua als Aufbauhelfer aktiv war und in der Bundesliga gekonnt das Tor der "Boys in brown" sauber hielt. Auf die Anmerkung des ZDF-Moderators Bernd Heller, dass das alles für ihn nicht recht zusammenpasse, parierte Ippig kurz und knapp mit der Antwort: "Für mich schon." Spieler wie Walter Frosch, Jürgen Gronau, André Golke, Dirk Zander, Franz Gerber, Klaus Thomforde, André Trulsen, Holger Stanislawski, Fabian Boll, Thomas Meggle, Deni
  • Autorenportrait
    • Hermann Schmidt ist ehemaliger Verlagsmanager und Autor zahlreicher Fußballbücher. Er ist seit Jahrzehnten Fan und Begleiter des FC St. Pauli und kennt viele ehemalige Spieler und Funktionäre des Vereins persönlich.
  • Leseprobe
    • Wir müssen versuchen, den Gegner durch permanentes Toreschießen zu zermürben. (Didi Demuth, Trainer FC St. Pauli, bei der Mannschaftsansprache) Vorwort Der FC St. Pauli ist einer der beliebtesten Fußballvereine in Deutschland. Laut einer Studie der Technischen Universität Braunschweig, die 4000 Befragte im Alter zwischen 18 und 69 Jahren berücksichtigt, rangiert der aktuell in der 2. Bundesliga spielende Hamburger Klub hinter Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach auf Rang 3 in der Beliebtheitsskala der Fans und Freunde des Fußballs. Die TopPlatzierung des FC St. Pauli wird in der Untersuchung als Paradebeispiel für ein erfolgreiches und konsistentes Markenmanagement sowie eine starke, unverwechselbare Vereinsmarke (), deren positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit losgelöst vom sportlichen Erfolg ist erläutert.1 Neben den rund 30 000 Zuschauern bei Heimspielen im regelmäßig ausverkauften Stadion am Millerntor, sympathisieren unzählige Menschen in allen Teilen des Landes mit dem Underdog und besuchen auch die Auswärtsspiele des Kiezclubs. Der FC St. Pauli steht für Toleranz und Weltoffenheit. Seine Führung, die Vereinsmitglieder und Fans beziehen Position gegen Rassismus und Rechtsradikalismus. Der Bekanntheitsgrad des FC St. Pauli im In- und Ausland ist erstaunlich hoch, obgleich die sportlichen Erfolge des Vereins seit dessen Gründung im Jahr 1910 überschaubar sind, und derzeit ein erneuter Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Fußballs in weite Ferne gerückt zu sein scheint. Doch im Fußball zählt nicht immer nur der Erfolg. Auch die von einem Sportverein offensiv vertretenen gesellschaftspolitischen Werte allein reichen nicht aus, um die landesweiten Sympathien der Fußballfreunde für den FC St. Pauli zu erklären. Fußballklubs leben vor allem von den Menschen, die diesen Sport ausüben, die durch ihre individuelle Art des Spiels und durch ihre unterschiedlichen Charaktere dem Auftreten ihres Teams Glanz und Einzigartigkeit verleihen. Unabhängig von Siegen und Niederlagen ihres Klubs identifizieren sich die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihrem Verein, weil er ihnen Zugehörigkeit und Heimat vermittelt. Trikots, Fahnen, Farben, Gesänge sind dabei nicht so entscheidend, wie die mit den Spielern geteilte Freude über ein gewonnenes oder die Trauer über ein verlorenes Spiel. Wer am Millerntor miterlebte, wie sich die spielerisch oft unterlegenen Teams des FC St. Pauli gegen europäische Spitzenmannschaften wie Bayern München, Werder Bremen oder einst VfB Stuttgart, HSV und Hertha BSC zur Wehr setzten, wer in den unzähligen Abstiegskämpfen der Kiezkicker dabei war und deren Aufstiege mitfeiern durfte, der wird die Sympathie für den ewigen Außenseiter vom Millerntor nicht mehr los. Am Millerntor gab und gibt es immer wieder Akteure und Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Leistungsbereitschaft als Kämpfer und Charakterköpfe auf sich aufmerksam machten und somit zu Sympathieträgern des FC St. Pauli wurden. Sieht man einmal davon ab, dass ein Mann wie der spätere Bundestrainer Helmut Schön nach dem Zweiten Weltkrieg das braun-weiße Trikot des Hamburger Stadtteilvereins trug, oder ein Spieler wie Ingo Porges zu Beginn der sechziger Jahre in die DFB-Nationalelf berufen wurde, so machte der Verein aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli erst viele Jahre später wieder bundesweit auf sich aufmerksam. Das Ereignis trug den Namen Volker Ippig, der im ZDF-Sportstudio in Bauarbeiterschuhen auftrat und unumwunden seine Sympathien zur Hamburger Hausbesetzerszene einräumte, in Nicaragua als Aufbauhelfer aktiv war und in der Bundesliga gekonnt das Tor der Boys in brown sauber hielt. Auf die Anmerkung des ZDF-Moderators Bernd Heller, dass das alles für ihn nicht recht zusammenpasse, parierte Ippig kurz und knapp mit der Antwort: Für mich schon. Spieler wie Walter Frosch, Jürgen Gronau, André Golke, Dirk Zander, Franz Gerber, Klaus Thomforde, André Trulsen, Holger Stanislawski, Fabian Boll, Thomas Meggle, Deniz Naki, Marcel Rath, Florian Lechner, Florian Bruns, Ivan Klasnic und viele andere mehr sorgten durch ihre unverwechselbaren Auftritte, ihre leidenschaftliche Art des Fußballspiels und ihren Siegeswillen für die einzigartige Atmosphäre, die mit dem FC St. Pauli bis heute verbunden ist. Eine Auswahl dieser legendären Spieler wird in diesem Buch vorgestellt. Hermann Schmidt, im Frühjahr 2020