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Wellenzeit

eBook - Drei segeln um die Welt
ISBN/EAN: 9783957370150
Umbreit-Nr.: 4807659

Sprache: Deutsch
Umfang: 0 S., 13.58 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 15.07.2016
Auflage: 1/2016


E-Book
Format: EPUB
DRM: Nicht vorhanden
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  • Zusatztext
    • In viereinhalb Jahren umsegelten Peter, Alexandra und Sohn Finn (heute 16 Jahre alt) auf ihrem Katamaran Risho Maru die Welt!Sie trafen "Jungle Man" in der Karibik, entdeckten die glücklichen Inseln der Südsee, auf denen auch Polizisten Blüten hinterm Ohr tragen, und verliebten sich in die süßen, aber furchtbar stinkenden Seehunde auf den Galapagos-Inseln. Und sie stellten fest, dass der Erzherzog-Johann-Jodler auch den Leuten im Inselarchipel Vanuatu im Pazifik gefällt!Und Sohn Finn? Möchte nach dem Abitur mit seiner Risho Maru um Kap Hoorn segeln und wird dabei seine E-Gitarren nicht zu Hause lassen.
  • Kurztext
    • In viereinhalb Jahren umsegelten Peter, Alexandra und Sohn Finn (heute 16 Jahre alt) auf ihrem Katamaran Risho Maru die Welt!Sie trafen "Jungle Man" in der Karibik, entdeckten die glücklichen Inseln der Südsee, auf denen auch Polizisten Blüten hinterm Ohr tragen, und verliebten sich in die süßen, aber furchtbar stinkenden Seehunde auf den ...
  • Leseprobe
    • Als ich den Kapitän versenkteWie alles begann? Mit einer Liebesgeschichte! Und wann?An einem windigen, kalten Tag in den Fluten der Alten Donauin Wien. Von einer Weltumsegelung war damals noch keineRede. Oder sagen wir so: Mein Peter hatte mir seinen Traumnoch nicht so richtig gebeichtet. Er war ja damals auch nochnicht mein Mann, sondern nur mein boyfriend und das aucherst seit ein paar Wochen.Er hatte mir natürlich von seinem Schiff Risho Maru erzählt,einem Wharram-Katamaran. Das sagte mir rein gar nichts, außer dass ein Katamaran zwei Rümpfe hat. Er stand in einerMarina in Griechenland und Peter bewegte ihn drei Monateim Jahr. Ein Foto hatte ich auch. Peter, braungebrannt mitblitzblauen Augen am Steuer seiner Rishu Maru. Ich hasseSonnenbäder und werde auch nicht braun. Mhm, das irritiertemich etwas, aber ich dachte mir, was solls, der Sommer warnoch einige Monate entfernt. Und so beschlossen wir, es malmit dem Segeln im Kleinen zu probieren.Die Alte Donau in Wien war und ist ein begehrtes Wochenendsegelrevier. Ich weiß nicht mehr warum, aber mein Bruder Stefan schloss sich uns an. Er hat es bereut. Aber dazuspäter.Wir mieteten eine nette kleine und schwere Jolle aus Holzund legten ab. Ich hielt in einer Hand die Großschot, in deranderen die Steuerpinne. Wow! Die Gischt spritzte über unshinweg, die Jolle jagte dahin, wir segelten!Fieren, klang es zärtlich von den Lippen meines Kapitäns.Eine dicke graue Gewitterwolke schob sich über die Sonne.Fieren, sagte mein Geliebter erneut und zwinkerte mirfreundlich zu. Ich fror doch nicht. Mein Bruder schien etwasunlocker. Fror er? Ach Brüder! Freiheit! Luft! Liebe! Und dieserstürmisch leidenschaftliche Wind!Fieren! Mach die Großschot auf! Irgendwas irritierte micham Ton meines Freundes. Frechheit, es klang wie ein Befehl.So ein bisschen jedenfalls. Ach ja, unsere nette Jolle hatteeine etwas eigenartige Lage eingenommen."On the heel" sollte ich einige Jahre später lernen auf Stöckeln sozusagen.Schräglage.Meine neuen Leinenturnschuhe (ohne Stöckel) schienen irgendwie dem Wasser sehr nahe gekommen zu sein.Mach das Segel auf. Leine los!Was? Ich zog doch schon die ganze Zeit daran und jetztnoch fester. Oder war das etwa wie bei rechts und links, wasich auch immer verwechselte?Ja, es war. Langsam versank die Jolle im gar nicht so blauenDonauwasser. Neben mir mein Bruder, der sein Bauchtäschleinmit Handy und sämtlichen Kreditkarten verzweifelt in dieLuft hielt. Peter stand mit einem Fuß am Rand der Jolle, mitdem anderen am Schwert und versuchte sie wieder aufzurichten. Vergiss es. Vollholzjolle aus den 60er Jahren ohne Schwimmkörper. Immerhin verließ Peter als letzter das Schiff und seinen, trotz vorhersehbarem Untergang, festen und entschlossen Blick, werde ich nie vergessen. Das Wasser krochlangsam meine Leinenturnschuhe hoch, die Jeans entlang biszum Frühlingsjäckchen. Schließlich erreichte es meinen Halsund ich wimmerte prustend: Was soll ich tun?Kapitän Peter: Schwimmen!Und so versanken wir vor den Augen der neugierigen Sonntagsspaziergänger in der Alten Donau.Zwei Weltumsegler in spe und der Bruder einer Weltumseglerin!Wer hätte das gedacht! Vor allem, als man diese Gestalten später, gerettet vom Motorboot des Yachtclubs, in alten Jogginghosen und peinlich gestreiften 70er-Jahre-Pullis am Strand sitzen sah. Genau aus der Klamottenkiste, über die ich mich im Bootshaus lustig gemacht hatte.Nie wieder, fauchte das weibliche Crewmitglied und diezukünftige Weltumseglerin.Tja; never say never!