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Theaterwunder Luisenburg

Fischer, Eva-Maria/Lerchenberg, Michael/Stiegler, Holger u a
ISBN/EAN: 9783955870188
Umbreit-Nr.: 8672343

Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., 160 Illustr.
Format in cm: 1.6 x 27.7 x 24.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 25.10.2015
€ 24,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die Wunsiedler Luisenburg ist nicht nur die älteste, sondern gleichzeitig auch die erfolgreichste Openair-Festspielstätte im gesamten deutschsprachigen Raum. Zuschauer wie Schauspieler erliegen gleichermaßen der einzigartigen Faszination der gewaltigen Fichtelgebirgsbühne, auf der seit 1890 Theater gespielt wird. Wer die Luisenburg gemeistert hat, kann auch auf jeder anderen Bühne bestehen, so heißt es. Für bayerische Volksschauspieler gehört ein Engagement auf der Luisenburg ohnehin fast zum Pflichtprogramm. Beppo Brem, Maxl Graf, Edith Stein, Gustl Bayrhammer, Toni Berger, alle waren sie schon da. Selbst Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hat sich von der Luisenburg verzaubern und zu seinem "Faust" inspieren lassen. Im vorliegenden Bildband spannen Intendant Michael Lerchenberg, Dramaturgin Dr. Bettina Wilts sowie die Feuilletonisten Eva-Maria Fischer und Holger Stiegler einen Bogen vom Losburgspiel, mit dem alles anfing, bis zur erfolgreichen Ära unter Intendant Michael Lerchenberg. Das Buch blickt hinter die Kulissen des Theaterwunders und gibt einen Überblick über alle bisherigen Inszenierungen.
  • Kurztext
    • Das besondere Luisenburg-Gefühl Kennen Sie das "Luisenburg-Gefühl"? Wenn ja, möchten Sie es immer wieder erleben, wenn nicht, fehlt Ihnen eine entscheidende Farbe bei Ihren Theater-Erfahrungen. Etwas so Imponierendes und Pittoreskes wie die Granitblöcke des Felsenlabyrinths nahe Wunsiedel, wo seit 125 Sommern die schönste und älteste Freiluftbühne in Deutschland zu einem breit gefächerten Programm lädt, gibt es nicht noch einmal. Das fand Goethe auch. Zwar noch nicht das Theater, aber das Naturschauspiel der Granitsteine, zwischen denen er, der Naturforscher, mit dem Hämmerchen herumkletterte. Im "Faust II" gibt es den Niederschlag davon, und irgendwie gehört auch das zum Hintergrund des "Luisenburg-Gefühls". Das setzt sich zusammen aus einer, unabhängig von den Felsen, weiten, beruhigenden Landschaft, auch der Nähe zu Wallensteins Eger - Schiller war nie da, aber wir können zwischen den Theaterbesuchen mal schnell nach Tschechien hinüberfahren und vielleicht schön geschliffenes Glas finden. Aber schnell zurück, denn die nächste Vorstellung im Felsentheater wartet schon. Die Kappl, Dientzenhofers originelle, runde Wallfahrtskirche, ist auch nicht weit, und ohne Besuch in Waldsassens gewaltiger Barock-Bibliothek geht es niemals ab. Alles wunderbare "Nebenprogramm"-Punkte, wenn man ein paar Theatertage geplant hat.Übrigens ist auch Bayreuth weniger als eine Stunde Fahrt weit oder vielmehr nah - aber wir wollen ja nicht von Wagner, sondern von der Luisenburg reden. Sträflich genug, dass wir sie, immer Salzburg- und Bayreuth-fixiert, erst vor ungefähr zehn Jahren entdeckt haben. Dafür aber umso heftiger. Das Programm dort ist im schönsten Sinn volkstümlich. Das darf man auf keinen Fall mit "simpel" verwechseln. Aber man muss nicht seit zwanzig Jahren ein Theaterabonnement in einem ehrgeizigen Staatstheater haben, um den Aufführungen mit Vergnügen folgen zu können. Das Publikum aller Alter und Schichten sucht und findet den direkten Zugang. Damit wir uns nicht missverstehen: die Stücke sind mit viel Theaterverstand genau für die Freiluftbühne ausgesucht; die Regie ist sorgfältig, aber nie hochgestochen. Ein Engagement auf der Luisenburg ist daher, je experimenteller die modernen Regisseure in der Stadt heute oft arbeiten, eine Art Erholungsurlaub für die oft schwer gebeutelten Schauspieler. Hier können sie ihr Handwerk so ausüben, wie sie es sich einmal gedacht haben und sind nicht die Marionetten einer eitlen Regie. Wenn dann das immer heftig mitgehende Publikum den, der den Bösen gespielt hat, am Schluss mit einem heftigen Buh-Chor empfängt, nehmen sie das, wie es gemeint ist, als Lob. Seit vielen Jahren hat sich als Programm bewährt: Ein Klassiker, ein Volksstück, ein Musical und ein Kinderstück. Am schönsten, wenn Naturbühne und Stück eine enge Verbindung eingehen. Unvergesslich, wie die Geierwally mit dem Greifvogel auf der Hand aus höchster Felsenhöhe zur Bühne hinunter stieg. Und sehr aufregend, als der Vogel plötzlich ganz unprogrammgemäß durch den Zuschauerraum flog, bis er vom Falkner wieder eingefangen wurde. Dass ein Stück wie der "Brandner Kaspar" wie angegossen in die Luisenburg passt, versteht sich. Es wurde in der Regie des Intendanten Michael Lerchenberg ein Zaubermärchen für alle. Sehr irritiert war allerdings ein kleines Statisten-Mädchen, das immer wieder sein Röckchen hochhob und sich nicht auf den verabredeten aber total nass geregneten Stuhl setzen wollte. Denn auch das gehört zum Luisenburg-Erlebnis: Der Zuschauerraum - inzwischen tausendneunhundert Plätze - ist überdacht, aber die Schauspieler stehen im Regen, und der spielt im rauen Wunsiedel ziemlich oft ungebeten mit. Vorsicht aber auch an vermeintlich warmen Sommertagen. Da kommt der "Anfänger" im T-Shirt, aber an jedem Aufführungsabend wird er eine Schicht mehr anziehen, ein Sitzkissen mitnehmen, sich in eine Wolldecke wickeln, sonst nimmt er den Theaterzauber nur begrenzt wahr. Wenn aber alles geklappt hat, geht er hinterher, beglüc
  • Autorenportrait
    • Redakteur und Leiter des Buch & Kunstverlags Oberpfalz