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Rencontre européenne - Europäische Begegnung

MICHEL CHAPUIS joue JACQUES BOYVIN / HARALD VOGEL spielt GEORG BÖHM
ISBN/EAN: 9783954941193
Umbreit-Nr.: 1134871

Sprache: Deutsch
Umfang: 75 Min.
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 09.01.2017
Auflage: 1/2017
€ 16,99
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Zu den Kompositionen Das Programm besteht aus einer Gegenüberstellung von Orgelwerken der einflussreichen und fast gleichaltrigen Organisten Jacques Boyvin (ca. 1653-1706) und Georg Böhm (1661-1733). Jacques Boyvin wirkte ab 1674 an der Kathedrale von Rouen, wo Robert Clicquot 1685-92 eine große Orgel baute, die alle Möglichkeiten der Registrierung enthielt, die er 1690 in seinem Premier livre d'orgue dokumentierte. Michel Chapuis spielt die Suite im ersten Ton aus dem ersten Orgelbuch. Sie enthält die Formen liturgischer Orgelmusik, die im klassisch-französischen Stil klar umrissene Satztypen zeigt und die gleichzeitig die Registrierungen und die Spielweise (Tempo, Artikulation und Ornamentation) dokumentieren. Anstelle des abschließenden Grand Dialogue spielt Michel Chapuis im Grand jeu (mit den Zungen, den beiden Cornets und dem Jeu de tierce) das prächtige Offertoire du Premier Ton von Jean-Francois Dandrieu. Zu den besonders expressiven Werken gehören die Solokompositionen mit dem Zungenregister Cromorne in der Tenorlage, von denen das Cromorne en Taille von Boyvins Zeitgenossen Gilles Jullien zu hören ist. Das Programm in Stapelmoor vermittelt einen Eindruck von den wichtigsten Formen der französischen Orgelmusik in der katholischen Liturgie. Das Programm in Weener vermittelt dagegen einen Eindruck von der liturgischen Orgelmusik im lutherischen Gottesdienst um 1700. Georg Böhm wirkte ab 1698 in Lüneburg an der Johanniskirche, wo ihm eine große Orgel aus der Renaissance zur Verfügung stand, die in den Jahren 1712-15 im Barockstil unter seiner Leitung umgebaut wurde. Von großer Bedeutung ist seine Rolle als Orgellehrer von Johann Sebastian Bach in den Jahren 1700 bis 1702. Böhm stammte aus Thüringen und kam in Hamburg als Musiker an der Oper und im französisch orientierten Kulturleben am Hof in Celle und an der Ritterakademie in Lüneburg mit dem französischen Stil in engen Kontakt. Er übernahm den französische Ornamentstil und regte den jungen Bach zur Verwendung dieser Ästhetik an. Die Orgelwerke zu den lutherischen Liedmelodien wurden nicht wie in den Orgelwerken zur katholischen Liturgie immer an den gleichen Stellen eingesetzt, sondern wurden im Zusammenhang mit dem Gemeindegesang als Vorspiele oder Zwischenspiele - wenn die Gemeinde pausierte - gespielt. Deshalb konnten sich nicht so klar definierte Satztypen herausbilden, die immer einer sehr ähnlichen Registrierung zugeordnet werden. Das Programm in Weener enthält die wichtigsten Satztypen der choralgebundenen Orgelmusik aus Mittel- und Norddeutschland: expressive Solokompositionen, Duos und Trios, ein Plenumwerk mit der Melodie im Pedal und eine kleine Choralfantasie (Versus 2 von Christe, der du bis Tag und Licht). Am Ende steht das mehrteilige Praeludium g-Moll mit einer französisch beeinflussten Fuge, die in einer Registerkombination in der Art des Grand jeu zu hören ist. Zu den Orgeln Stapelmoor Das Projekt einer klassich-französischen Orgel in Stapelmoor wurde von Harald Vogel in seiner Funktion als Orgelsachverständiger der Reformierten Kirche angeregt und geplant. Mehrere glückliche Umstände ermöglichten den Bau der ersten konsequent im klassisch-französischen Stil gebauten Orgel in Deutschland: Die reformierte (calvinistische) Gemeinde in Stapelmoor benötigte eine neue Orgel und hat mit diesem Projekt eine Verbindung zu den französischen Wurzeln der reformierten Traditionen hergestellt. Das Projekt wurde von dem Pastorenehepaar Manfred und Marianne Gerke entscheidend gefördert. Ausgangspunkt war das in Stapelmoor bestehende Orgelgehäuse aus dem 19. Jahrhundert, das kein ursprüngliches Innenwerk besaß und in einer eindrucksvollen mittelalterlichen Kreuzkirche steht. Eine weitere Voraussetzung war die Übereinstimmung mit den Gehäusemaßen der original erhaltenen Clicquot-Orgel in Houdan. Als Ausführende konnten von 1994 bis 1997 der französische Orgelbauer Claude Jaccard (Fahy les Autrey) für die Herstellung des Pfeifenwerks sowie die deutschen