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Occupy Super Market

eBook
ISBN/EAN: 9783950387896
Umbreit-Nr.: 8777778

Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S., 4.90 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 04.11.2015
Auflage: 1/2015


E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
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(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Eine reiche Elite steuert die Welt. Sie entscheidet, was gekauft wird und welche Produkte wir gut finden. Sie definiert Trends, schafft Tatsachen, ruft Global Player ins Leben und steuert Lobbys an den Schaltzentralen der Macht.Die Auswirkungen dieser Prozesse auf Umwelt und Gesellschaft sind nebensächlich. Was zählt, sind Effizienz, Profit, Bedarfs- und Wunschdeckung.Dieses Buch ist nichts für Menschen, die die Welt so akzeptieren, wie sie ist. Dieses Buch ist auch nichts für Menschen, die ungern hinterfragen oder denken, keinen Einfluss auf den Lauf der Welt zu haben.Was dieses Buch will, ist bewusst machen, vernetzen und den Nährboden für Lösungen schaffen. Alle, die daran interessiert sind, für die ist dieses Buch geschrieben worden.weniger anzeigenMediendateien
  • Kurztext
    • Eine reiche Elite steuert die Welt. Sie entscheidet, was gekauft wird und welche Produkte wir gut finden. Sie definiert Trends, schafft Tatsachen, ruft Global Player ins Leben und steuert Lobbys an den Schaltzentralen der Macht.Die Auswirkungen dieser Prozesse auf Umwelt und Gesellschaft sind nebensächlich. Was zählt, sind Effizienz, Profit,.
  • Autorenportrait
    • Angaben zur Person: Wolfgang Stricker ist Unternehmer, Autor und immer wieder auch Change Agent, wenn es darum geht, Mauern in Köpfen einzureißen, Brücken zu bauen und an einer Zukunft zu basteln, in der alle Menschen eine faire Chance erhalten.Wie der Autor in Occupy Super Market selbst beschreibt, ist auch er in einer der wohlhabenden Gesellschaften der Welt aufgewachsen und sozialisiert worden und damit ein Kind des Konsumerismus. Nach und nach wandelte sich jedoch seine Perspektive auf diese schillernde bunte Welt - eine, die nicht nur Gewinner, sondern eben auch Verlierer erzeugt.
  • Leseprobe
    • Klimawandel, Überfischung der Meere, Armut,Artensterben, giftige Inhaltsstoffe in unserem Essen,Überschuldung, schlechte Bildung, Lichtverschmutzung;wachsende Überwachung unserer Privatsphäre. DieListe ist endlos. Wer weiß schon, was davon wirklichstimmt? Jede Studie hat ihre Gegenstudie. Wer kann esschon überprüfen? Wer behält den Überblick? Auf wenkönnen wir uns noch verlassen in einer Welt, in der anjeder Ecke ein neuer Skandal beginnt, vor Vertuschungzu stinken? Uns gehts doch gut. Und überhaupt, waskönnen wir schon ausrichten? Wer sind wir schon?2Aber sollten wir nicht etwas ausrichten können? Oder zumindest einen Versuch starten? Doch wie? Worauf kommts an? Doch wieder das altbewährte Bauchgefühl? Oder gar Bauernschläue? Egal, was wir gegen oder gar für etwas tun; es sollte möglichst einfach sein. Neben der Pflege von Internetprofilen, Selfies und dem gepflegten Afterwork-Cocktail bleibt schließlich nicht viel Zeit für Dinge wie die Rettung der Welt. Keine Zeit und schon gar keine Lust, um langwierige Formulare auszufüllen, sich politisch zu betätigen oder Bäume in Nicaragua zu pflanzen. Gibts da nicht auch irgendetwas, das Spaß macht? Was Unverbindliches und so? So zum Ausprobieren mal?Gibts sowas? Ja? Haben wir vielleicht etwas übersehen? Liegt der Schlüssel vielleicht sogar bereits in unserer Hand?Dieses Buch ist nichts für Menschen, die die Welt so akzeptieren, wie sie ist. Dieses Buch ist auch nichts für Menschen, die ungern hinterfragen oder denken, keinen Einfluss auf den Lauf der Welt zu haben.Was dieses Buch will, ist bewusst machen, vernetzen und den Nährboden für Lösungen schaffen. Alle, die daran interessiert sind, für die ist dieses Buch geschrieben worden.O C C U P Y S U P E R M A R K E T 3______Ein Kind _de_s _K_o_ns_umerismusEs war so etwas wie ein Hobby für mich. Als ich nochein Kind war und auch später als Jugendlicher wollteich immer alle Produkte, die mir in die Finger kamen,ganz genau in Augenschein nehmen. Ganz egal, ob essich um Getränkedosen, Süßigkeiten, Chips oder andereDinge handelte. Beinahe mehr noch als der Inhaltinteressierten mich dabei allerdings die Verpackungender Artikel. Mit suchendem Blick betrachtete ich sievon allen Seiten und achtete darauf, welche Gefühledie darauf abgedruckten Motive bei mir auslösten.Wenn etwa auf einer Orangensaft-Verpackung einSonnenaufgang über einer tropischen Landschaft zusehen war, empfand ich es als aufregend, ein Stückdavon irgendwie zu mir nehmen zu können. Dennich nahm an, dass der Ort, wo die Orangen geerntetwurden, wohl ähnlich aussehen musste.Ich wusste auch, dass irgendwo auf der Verpackungnicht nur die Inhaltsstoffe zu finden waren, sondernebenso der Name des Herstellers, der das Produkt, dasich gerade konsumierte, in seiner Fabrik hergestellt4hatte, bevor es irgendwann in dem Regal im Supermarkt landete, aus dem ich es genommen hatte. Damals hatte ich noch keine tiefer begründete Veranlassung dazu, mir diese Informationen durchzulesen. Es interessierte mich bloß. Ich war neugierig und es machte mir einfach Freude, zu erfahren, dass es in einem kleinen Ort in Vorarlberg oder auch im fernen Thailand ein Unternehmen gab, das den Fruchtsaft, den ich gerade trank, in genau die Verpackung, die ich gerade in der Hand hielt, abgefüllt hatte oder dass die Schokolade, die ich so gerne aß, aus Italien kam und die Menschen dort anstatt dem bei uns üblichen AG oder GmbH ein S.p.A. oder manchmal auch ein S.r.l. hinter dem Firmennamen verwendeten. Es machte mir Spaß und stillte meine Neugierde, all die Firmen kennenzulernen, die es in der Welt da draußen gab und mit denen ich über ihre Produkte in Kontakt stand. Manches Mal war neben der Adresse sogar eine Telefonnummer aufgedruckt, um das Unternehmen direkt kontaktieren zu können, falls ein Kunde mit den Produkten nicht zufrieden sein sollte. Ich machte damals als Kind natürlich niemals Gebrauch davon. Überhaupt machte ich mir damals noch keine allzu großen Gedanken darüber so wie heute, aber dennoch erkannte ich, dass die Dinge, die meine Eltern im Supermarkt kauften, nicht aus dem Nichts kamen, sondern dass dahinter immer Unternehmen und Menschen standen, die sie herstellten.O C C U P Y S U P E R M A R K E T 5______Schö_n_e _n_eu_e_ WeltMarken waren alles, Produkte allgegenwärtig, als ich inden 1980ern und 1990ern inmitten der wohlhabendenGesellschaft Westeuropas aufwuchs. Ebenso wie dieklingenden Werbeslogans, die immer häufiger auchVerwendung im allgemeinen Sprachgebrauch fanden.Es war eine bunte, farbenreiche und aufregende Weltder Vielfalt. Und ich liebte sie! Ich war ein Kind desKonsumerismus. Denn was ich damals nicht ahnte war,dass lange bevor ich diese Welt betrat, eine Entwicklungin Gang gesetzt wurde, die bis heute ungebrochen ist.In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebten vieleStaaten in Europa eine Blütezeit, die mit sich brachte, waswir allgemeinhin unter Wohlstand verstehen; eine niedagewesene Vielfalt an Produkten und vor allem Ideen,die oftmals bereits länger in Amerika etabliert warenund nun auch diesseits des Atlantiks auf fruchtbarenBoden treffen konnten. So entwickelten sich auchhier immer neue Formen und Welten des Konsums.Supermärkte mit einer breiten Auswahl an Produktenzu günstigen Preisen, Einkaufszentren und farbenreich