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NAKAM - oder der 91. Tag

Geschichte einer irrwitzigen Flucht
ISBN/EAN: 9783949217067
Umbreit-Nr.: 336418

Sprache: Deutsch
Umfang: 184 S.
Format in cm:
Einband: Paperback
Lesealter: 14-99 J.

Erschienen am 19.05.2021
Auflage: 1/2021
€ 18,80
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Zwei jüdischen Buben gelingt die irrwitzige Flucht aus der Hölle des Todeslagers Kaunas in Litauen. Eine waghalsige Odyssee auf der Flucht vor den Häschern der Wehrmacht und der SS führt sie quer durch ganz Europa, über die unendlichen Steppen Russlands, die schneebedeckten Gletscher des Kaukasus, über das sturmgepeitschte Schwarze Meer nach Konstantinopel. Über das Mittelmeer bis nach Südfrankreich, direkt in den Terror der deutschen Panzertruppen und ihrem Zerstörungswerk in Marseille. Weiter durch Frankreich und Spanien, den gesamten Jakobsweg ins rettende Lissabon und tatsächlich auf das letzte Flüchtlingsschiff gen USA. Doch dem Tod sind sie noch lange nicht entronnen. Sie sind im größten Abenteuer der Welt! Eine Geschichte voller Dramatik, Brutalität und trotz allem ein Buch mit einem guten Ende und vor allem voller Zuversicht, Esprit sowie an manchen Stellen mit einem zwinkernden Auge. Eine zeitgemäße Antwort gegen eine erstarkende rechte Szene! Ein spannendes und ergreifendes Buch für jugendliche Leser*innen und Erwachsene - gegen das Vergessen. "So grausam! Keine Gute-Nacht-Lektüre!" Petra Zündel, SWR "So eine Literatur gibt es noch nicht.Tarantino-Literatur" Norbert Bogdon, BAMS ".sehr bizarr!" Kitty Pohl, BILD "Spektakulär realistisch." Oren Schmuckler, Regisseur, Tel Aviv "Emotional kaum verkraftbar!" Wolfgang Petersen, Hollywood "Bloody truth!" Henry Scheiner, 105 Jahre alt, Holocaust-Überlebender, London
  • Kurztext
    • Die Herausgabe dieses Buches ist ein bildungs- und gesellschaftlich sehr relevantes Projekt. In Zeiten, in denen die Demokratie sozusagen "auf dem Prüfstand" steht und Rechtsextremismus neu erstarkt MUSS das Erinnern an die Gräueltaten des Nationalsozialismus verstärkt gefördert werden. Ein weiterer Grund ist der Übergang der Kommunikation via Zeitzeugen auf Erzählungen und Bücher, da die letzten Zeitzeugen gestorben sind bzw. aus Altersgründen bald sterben werden. Das Buch ist unser Beitrag zum Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Das Projekt wurde gefördert durch das Programm des Börsenvereins "NEUSTART Das Buch handelt von zwei jüdischen Buben, denen 1941 die irrwitzige Flucht aus der Hölle des Todeslagers Kaunas in Litauen gelingt. Ihre waghalsige Odyssee auf der Flucht vor den Häschern der Wehrmacht und der SS führt sie quer durch ganz Europa und tatsächlich auf das letzte Flüchtlingsschiff gen USA. Sie sind im größten Abenteuer der Welt, das zum Glück trotz aller Widrigkeiten ein gutes Ende nimmt. Das Buch wird nach Erscheinen die Basis sein für Lesungen an Schulen. Vor allem die Aufklärung der Jugendlichen ist für Claude-Oliver Rudolph und den Verlag ein besonderes Anliegen.
  • Autorenportrait
    • Claude-Oliver Rudolph / COR "der genialistische Rebell" (Zeit) hat sich mit Kultfilmen wie: Das Boot, Rote Erde, Der Schattenmann, König von St. Pauli, Liebe mich bis in den Tod bis hin zu James Bond in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Bis zur Einschulung lebte er bei seiner Familie mütterlicherseits in Frankreich in einem kämpferischen Résistance Haushalt. Später bei seinen Eltern, wuchs er im jüdisch geprägten Milieu des internationalen Pelzhandels in Frankfurt und London auf. Parallel zu seiner Schauspielkarriere begann COR - "Der beste Bösewicht der Welt" Bild, "Europe ´s baddest baddie" Variety, "Einer der größten Charakterdarsteller des Landes" Spiegel - seine Autorentätigkeit u.a für die Ruhr Nachrichten und Zeit online. Viele seiner Drehbücher wurden verfilmt, im Buchhandel erschienen Martial Arts Breviere und Psycho -Physio Ratgeber. Für internationale Bands schrieb er Biografien und Video Clips, so für Hans Albers, Metallica und Motörhead. Als internationale Erfolge konnte er mit Motörhead den Grammy und Platz 10 der US-Charts verbuchen, als auch den European Script Award aus der Hand von Oscar-Preisträger Sir Richard Attenborough.
  • Leseprobe
    • Leseprobe NAKAM Los Angeles heute Presserotationsmaschinen spucken immer neue Titelschlagzeilen aus: "I confess!" "We are killers!" "Yes, we did it!" "Murderers?". Auf sämtlichen Titeln: die Bosse der amerikanischen Filmindustrie Frank Finkel und Big Miles Miller. Pressekonferenz im Academy Theatre in L.A. Der Andrang der Journalisten, der Printmedien und der TV-Stationen hat etwas Unwirk¬liches, Hysterisches, Utriertes und erinnert an inszenierte Presseshows während des Balkan-Krieges oder des Clinton/ Lewinsky-Skandals. Teilweise rempeln sich konkurrierende Kameraleute und Tonleute unsanft an. Big Miles und Frank Finkel auf dem Podium, flankiert von Anwälten und PR-Beratern. Als die ersten Blitzlichtgewitter vorübergezogen sind und nur noch vereinzelt ein Flash aufzuckt, klopft Big Miles zum Test auf die Mikros vor ihm auf dem Pult. Finkel trinkt betont cool aus einem Evian-Plastikbecher. Big Miles: "Meine Damen und Herren! Kommen wir gleich zur Sache! Ja, wir haben getötet! Ja, wir haben Menschen ermordet. Ja, wir haben es getan!" Kameras surren, Mikrofone geben Rückkopplung, Menge raunt, Blitzlichter zucken. Tumult, plärrende Zwischenfragen, heilloses Durcheinander. Frank Finkel tupft sich die Lippen ab und spricht: "Schauen Sie, wir haben alles aufgeschrieben, Punkt für Punkt, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr um Jahr. Und wir haben alles in einen Film gepackt, drum wollen wir nicht länger reden über das Unfassbare, Jungs, lasst uns den Film gemeinsam anschauen und natürlich auch Mädchen. Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten folgen. Drum: Licht aus! Film ab!" Im Projektionsraum geöffnete Filmpropeller. Eine Hand legt letzte Filmschleifen in den Umroller. Die Sicherheitsklappe wird geschlossen, der Starterknopf wird umgelegt. Mit dem typischen sirrenden Rasseln setzt sich die Filmspule in Be¬wegung und der Lichtstrahl beginnt den Film auf die Leinwand zu werfen. Die Lichter werden gedimmt, als sie ganz verlöschen, öffnet sich der rote Samtvorhang, und der Film beginnt im untergehenden Gemurmel der überraschten Presseleute. Im Morgennebel die Statue of Liberty an einem eiskalten Vorfrühlingstag im Jahr 1945. Am Oberdeck zur dritten Klasse der "Serpa Pinto" stehen Arm in Arm, die kalte Meeresluft als weißen Atem aus Mund und Nase blasend, Franz Finkeldei und Mikesch Miljenko als Kinder von etwa 13 und 15 Jahren. Über ihre Mützen haben sie gegen die Kälte noch einen Schal gebunden, damit sieht es so aus, als hätten sie Mumps oder Ziegenpeter. Franz nickt anerkennend: "Aber du hast ja immer daran geglaubt, dass wir es schaffen." Mikesch: "Schmonzes. Ehrlich gesagt habe ich nie daran geglaubt, dass wir es schaffen, aber. das weiß man ja nie." Mit Tuten und Gegengetute der nahenden Schlepper macht die "Serpa Pinto" auf sich aufmerksam und bahnt sich langsam ihren Weg durch die weit ausladenden Hafenanlagen zum weiter entfernten Anlegerkai, dem Tor für viele Flüchtlinge in eine neue Welt, Ellis Island.