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Die Schwarzfüße

Georg und seine Freunde im Jahre 1946
ISBN/EAN: 9783948566104
Umbreit-Nr.: 2678087

Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format in cm: 2 x 21 x 13
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 01.09.2021
€ 14,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Sommer 1946, Ruhrgebiet. Sechs Jungen um den Ich-Erzähler Georg gründen den Stamm der "Schwarzfüße". Sie wollen "weg, nur weg" aus dieser unwirtlichen Gegend und dieser unwirtlichen Zeit hin "zu dem endlosen Land der Schwarzfüße tief im Wilden Westen". - Ohne Pathos und ohne Dramatik, dafür mit leicht lakonischem und frechem Unterton beschwört Jo Pestum den Abenteuerspielplatz Ruhrgebiet, der durch die zeitgeschichtlichen Bezüge wie Schwarzmarkt, Entnazifizierung und Demontage, aber auch durch die Schilderung des entbehrungsreichen Alltags eine ganz eigene Note erhält. "In der Erinnerung an die Abenteurer aus jenen wilden Tagen widme ich dieses Buch den Abenteurern von heute in der Hoffnung, dass es sie gibt." Jo Pestum
  • Kurztext
    • "Vieles in dieser Geschichte, die im Sommer 1946 handelt, ist erfunden, vieles hat sich wirklich so zugetragen. Die Schwarzfüße, die schöne X-Bein-Gremme, den Zittermann, den Schieber Fettauge Marquart und den dünnen Heimkehrer Käse-Rudi: Die hat es tatsächlich gegeben, ich habe nur ihre Namen ein wenig verändert. Es kann sein, dass mancher Leserin und manchem Leser der eine oder andere Name bekannt vorkommt, weil er in einem anderen Buch oder in einem meiner Filme genannt wurde. Das liegt, wie gesagt, daran, dass es sie wirklich gegeben hat: den indianerhaften Kalla und den kühnen Hotta, die angehende Urwaldärztin Mechtild und den Köttel Schraa und all die anderen. Ich glaube, meine Geschichten sind immer eine Mischung aus Erdachtem und Erlebtem, und die Grenzen sind natürlich fließend."
  • Autorenportrait
    • Jo Pestum, eigentlich Johannes Stumpe, geboren 1936 in Essen, gestorben 2020 in Billerbeck/Münsterland. Der Roman erschien zum ersten Male 1990. "Die Schwarzfüße haben seither eindrucksvoll ihre Spuren hinterlassen." (Dirk Hallenberger)
  • Leseprobe
    • Im Grunde hatten wir alle immer und immer wieder die heißen Träume von den weiten Ländern hinter den hohen Bergen geträumt. Ausbrechen. Irgendwohin. Wir sagten das Wort Sehnsucht nicht, doch wir gierten alle nach dem großen Abenteuer. Die bunten Bilder von knallenden Piratensegeln und endlosen Prärien, die Gerüche vom Atem der Büffel und von den Blüten der Tropeninseln, das süße Singen der Meerweiber und die heiseren Schreie der Gauchos: Ja, die Sonne hatte uns toll gemacht. Und so hörten sie mir zu, als ich ihnen meinen Plan schilderte. Wir mit den brennenden Indianerherzen, heimlich in die Vorbereitungen zu unserer Weltreise mitten hinein ins große Abenteuer vertieft, wir mit den Erinnerungen an Bombennächte und gigantische Brände, an Flakfeuer und Todesnachrichten von der Kriegsfront, an die Schreie der Verschütteten und die Schatten der im Phosphor Verkohlten in den Knochen, längst auf der Suche nach der anderen Heimat, die es irgendwo in der Ferne gab und die uns das große Glück verhieß. Ja, wir wollten eintauchen in die geheimnisvollen Dschungel, in die sonnendurchglühten Steppen, in die schweigenden Regenwälder. Weg, nur weg! Die endlose Reise. Ausbrechen. Solche Wünsche machten uns in jenem Sommer ganz verrückt.