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Und dann sind wir gerettet

Roman
ISBN/EAN: 9783947767144
Umbreit-Nr.: 9425646

Sprache: Deutsch
Umfang: 296 S.
Format in cm: 2.3 x 21 x 13.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 17.10.2023
€ 23,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • April 1992. Aida ist gerade sechs Jahre alt, als der Krieg, der das ehemalige Jugoslawien zerstö- ren wird, ihr kleines bosnisches Dorf erreicht. Nach einer abenteuerlichen Flucht schaffen sie und ihre Eltern es bis nach Mailand, wo ihr Bru- der Ibro geboren wird. Die Geschwister wachsen in einem fremden Land auf, während der Krieg ihre Heimat auslöscht und der Schmerz über die erzwungene Umsiedlung und die Trauer um die zahlreichen Kriegsopfer das Leben ihrer gesamten Familie aus den Fugen geraten lassen. Und dann sind wir gerettet ist nicht nur ein außer- gewöhnlicher Bildungsroman, sondern zeigt die Verwüstungen auf, die der Krieg in einem ganzen Volk bis hinein in die Psyche jedes Einzelnen anrichtet.
  • Autorenportrait
    • Alessandra Carati, 1974 in Monza geboren, ist Schrifststellerin, Lektorin und Drehbuchautorin. Zusammen mit Danilo Di Luca schrieb sie Bestie da vittoria (Piemme, 2016) und mit Daniele Nardi La via perfetta (Einaudi Stile Libero, 2019). Mit dem Roman E poi saremo salvi (Mondadori, 2021) gewann sie den Premio Viareggio-Rèpaci Opera Prima und war unter den fünf Finalist*innen für den Premio Strega 2022.
  • Leseprobe
    • 1 Die einzige intakte Erinnerung aus meiner Kindheit ist eine Voraus- deutung dessen, was später auf uns zukommen sollte. Unser Leben war einfach, es endete dort, wo das Dorf endete; seine Begrenzungen waren der Wald, die Straße, die in die Stadt führte, und die Obstgärten an den Berghängen. Dahinter gab es keine andere Welt, in der wir hätten leben können. Mirko und ich waren sechs Jahre alt, wir spielten in Freiheit, wo immer wir wollten, und waren unzertrennlich, zwei Flügel derselben Lunge. Eines Tages saßen wir vor unserem Haus. Da sagte Mirko: Es wird Krieg geben, und wir werden alle weggehen. Wir wussten nicht, was Krieg war, für uns war er nur ein geflüstertes Wort, das die Macht besaß, die Erwachsenen unsicher und böse werden zu lassen. Ich stand auf und schrie ihn an: Es wird keinen Krieg geben, und wir gehen auch nicht weg! Auch Mirko stand auf. Doch, wird es! Wir gehen weg, sonst bringen sie uns um! Er packte die ganze Enttäuschung darüber, dass er mich nicht schlagen durfte, in seine geschlossenen Fäuste und rannte weg. Er stürzte sich auf die Hühner, die in der Nähe herumpickten, und erschreckte sie so, dass sie in alle Richtungen flüchteten wie Spinnen aus einem Loch. Zu Hause fragte ich meine Mutter, ob das stimmte, ob es wirklich bald Krieg geben würde, und sie sagte: Nein. Hier ins Dorf wird er nie kommen. Ich habe ihr geglaubt.