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Licht und Schatten im Wald der Gefühle

Neue Kapitel aus dem Leben einer Hochsensiblen
ISBN/EAN: 9783946723684
Umbreit-Nr.: 6107074

Sprache: Deutsch
Umfang: 255 S., 43 s/w Zeichng., 43 Illustr.
Format in cm:
Einband: Paperback

Erschienen am 21.06.2022
€ 16,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ute Wittig erzählt in vielen kurzen Geschichten - ähnlich einem Tagebuch - aus ihrem Leben als Hochsensible (HSP = Highly Sensitive Person). Dabei beleuchtet sie Geschehnisse, Situationen, Empfindungen und hinterfragt ihre Gefühle und Reaktionen darauf. Damit gibt sie betroffenen und interessierten Menschen Einblicke und Hilfestellungen, die direkt aus dem gelebten Alltag kommen. Ehrlich, authentisch, empathisch - und dabei äußerst sympathisch und unterhaltsam - lässt sie die Leser teilhaben an den Aufs und Abs auf ihrem Lebensweg. Es ist deutlich spürbar, dass hier jemand schreibt, der niemanden belehren will, sondern der Möglichkeiten aufzeigen möchte, mit den eigenen intensiven Gefühlen klarzukommen. Nach "Wie ein Reh im Wald der Gefühle" ist es der Autorin erneut gelungen, ein hilfreiches Buch zu schreiben, besonders auch aufgrund ihrer eigenen Weiterentwicklung und bedingt durch neue Erkenntnisse, die sie nach intensiver Beschäftigung mit vielen Themen gewonnen hat. Vielfältig und lebendig beantworten Ute Wittigs Texte offene Fragen - mal amüsant und erfrischend, mal tiefgründig und analytisch. Damit hilft dieses Buch nicht nur hochsensiblen Menschen dabei, sich selbst besser zu verstehen, sondern bringt auch Normalsensiblen die Welt der Hochsensibilität etwas näher.
  • Kurztext
    • Für meine Familie war der Schuldige für meine hohe Sensibilität schnell und leicht gefunden. Mein Vater war´s! Nicht nur, dass er mich zu sehr verwöhnte, nein, er ließ mich sogar beim "Mensch ärgere Dich nicht" Spiel fast immer gewinnen - nicht etwa, weil er, wie man vermutete, mich nicht traurig sehen konnte, sondern weil er sich freute, mir zu zeigen, dass ich fast alles schaffen kann - wenn ich mich eben nicht über andere Menschen ärgere! Er wollte damit einzig und allein mein Selbstwertgefühl steigern! Aber es ist, wie es ist. In Situationen, in denen ich in den Augen meiner Familie "zu sensibel" oder "zu empfindlich" reagiere, heißt es noch heute: "Hätte dein Vater dich doch bloß nicht immer gewinnen lassen!" So kam es, dass ich mir dazu auch immer mal wieder meine Gedanken machte. Bin ich so, wie ich bin, nicht richtig? Wie oft habe ich mich schon gefragt, wie es wäre, nicht so empfindsam zu sein, nicht so nah am Wasser gebaut, nicht so sehr sensibel, wie ich halt nun mal bin. Wie oft habe ich schon gedacht, ich wäre dann stärker. Aber ist es wirklich das, was Stärke ausmacht? Wer wäre ich denn, wenn ich anders wäre? Könnte ich dann noch so tief empfinden? Könnte ich dann noch so tief lieben? Könnte ich dann das Schöne überhaupt noch so intensiv wahrnehmen? Es ist tatsächlich oft nicht leicht, wenn man "zu sensibel" ist. Aber was würde mir alles entgehen? Nein, ich möchte nicht kälter, härter oder anders sein. Ich möchte meine Gefühle nicht verdrängen oder vor anderen verstecken. Ich könnte es auch gar nicht. Ich bin stets bereit, mich oder auch meine Meinung zu ändern, solange es sich für mich richtig anfühlt. Ich bin bereit zu verzeihen - mir selbst und auch anderen. Aber ich bin nicht bereit, mich für andere zu verlieren, mich für andere zu verändern oder zu verbiegen, nur um in die Norm zu passen. Diese Sätze schrieb ich vor einigen Jahren, als ich begann, mich mit meiner Hochsensibilität zu beschäftigen. Zu dieser Zeit dachte ich noch, man würde genau das von mir erwarten. Aber ich durfte lernen, dass die Menschen, die mich lieben, mich eigentlich genau wegen der Dinge lieben, die mich ausmachen, die zu meinem hochsensiblen Dasein einfach dazugehören. Die Menschen, die mich lieben und wertschätzen, mögen mich vielleicht nicht immer verstehen und nicht immer alles nachvollziehen können, was in mir vorgeht, aber dennoch haben viele von ihnen schon vor mir verstanden, dass dies alles "meine Normalität" ist. Ich war doch nie anders. Was sich für mich veränderte, ist mein Verständnis mir selbst gegenüber. Die Erkenntnis, hochsensibel zu sein, brachte erst viele Dinge auf den Punkt! Sie brachte Erleichterung! Und auch ein Stück Freiheit! Denn auch wenn sich die Empfindsamkeiten damit nicht in Luft auflösen, kann ich sie anders betrachten, ihnen ihren Raum geben und meine Stärken daraus entnehmen und entwickeln. Ich darf so sein, wie ich bin! Ich komme von keinem anderen Planeten, ich bin nicht anders, ich bin einfach "nur" hochsensibel und lebe wie ein Reh im Wald der Gefühle.