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Sterne sind Hoffnung

... in einem Leben ohne Namen
ISBN/EAN: 9783946723349
Umbreit-Nr.: 2571817

Sprache: Deutsch
Umfang: 94 S., 20 Illustr.
Format in cm: 0.8 x 20 x 14.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 06.07.2017
€ 10,80
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • In einem Land, in dem nur wenige Menschen ein Hundeleben als wertvoll erkennen, wird eine Hündin geboren, aufgeweckt und voller Lebenslust. Doch die kleine Hündin ohne Namen muss bereits im Alter von wenigen Monaten ein einsames und freudloses Dasein an der Kette fristen, so wie schon ihre Mutter zuvor. Immer wieder aufs Neue versucht sie - viele Jahre lang -, sich einen Platz in den Herzen der Menschen zu erobern, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Leben an deren Seite. Ein Buch aus dem "Projekt Sternschnuppenlicht" Mit dem Kauf dieses Buches unterstützen Sie die Tierschutzarbeit!
  • Kurztext
    • Vorwort Die Geschichte von Lobo, dem ganz normalen und doch so außergewöhnlichen Straßenhund, ist eine sehr berührende Lebensgeschichte mit besonderen Wendungen. Sie ist im Buch "Sternschnuppenlicht" nachzulesen. Lobo war einer der unendlich vielen Hunde, die sich auf der Suche befinden, auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, in die sie hineingeboren wurden. Jeder einzelne dieser Hunde ist eine Persönlichkeit, ein Lebewesen mit eigenem Charakter, mit Bedürfnissen, Gefühlen und Sehnsüchten und vor allem: mit einer Seele. Jeder Einzelne hat eine eigene Lebensgeschichte und meistert sein Leben, das für den einen mühsam oder gar schwer und leidvoll sein mag, für einen anderen hingegen lichtvoll, geschmeidig und geprägt von Glück. Lobos Lebensphase auf den Straßen einer rumänischen Stadt war beschwerlich, entbehrungsreich und kräftezehrend. Viele seiner Nachkommen, die in diesen Jahren geboren wurden, waren den Strapazen nicht gewachsen und überlebten nur kurze Zeit. Andere hatten Glück, fanden vielleicht Menschen, die sie aufnahmen, oder einen Platz, an dem sie gut leben konnten. Wieder andere verschwanden irgendwohin und niemand weiß, was aus ihnen wurde. Einer dieser Nachkommen des Straßenhundes Lobo war eine Hündin ohne Namen. Sie lebte in einem kleinen Ort ganz nah vor den Toren der Stadt, die lange Jahre Lobos Zuhause gewesen war. Und dies ist ihre Geschichte, eine Lebensgeschichte mit viel Dunkelheit, jedoch auch mit lichtvollen Momenten. Aber lesen Sie selbst.
  • Leseprobe
    • Die magere sandfarbige Hündin lag ausgestreckt auf dem harten Boden. Einige vereinzelte Strahlen der Sonne fielen auf ihr schmutziges Fell, durchzogen es wie leuchtende Fäden und wärmten ihre Haut. Sie rekelte sich wohlig und robbte etwas zur Seite, um dem Verlauf der Sonne zu folgen und noch mehr dieser wohltuenden goldenen Wärme zu erhaschen. Der feine Staub, den sie dabei aufwirbelte, waberte in trägen Schwaden durch die Luft, schwebte dann still und langsam zurück auf den Boden, und ein wenig davon ließ sich auch auf ihrem stumpfen Fell nieder. Einen Moment lang lag sie vollkommen regungslos, selig entrückt, mit geschlossenen Augen und sog die Wärme und die ungewohnte intensive Helligkeit in sich auf. Ihr schmächtiger Körper hungerte nach dem lang entbehrten Sonnenglanz und eine Welle des Glücks durchströmte sie. Das helle lebenspendende Licht schien bis in ihr Herz zu leuchten und wie nahrhafte Energie durch ihre Adern zu fließen. Ohne ihre trotz des harten Untergrundes nicht unangenehme Lage zu verändern, versuchte sie nun ihren Hals auf dem steinigen Boden zu scheuern. Die Haut dort war kahl, gerötet und mit kleinen Wunden übersät. Noch bis vor wenigen Stunden hatte ein schweres Metallhalsband in ihr Fleisch gedrückt. Sie hatte es getragen, so lange sie sich erinnern konnte. Sie reckte und streckte sich, rollte sich nun halb auf den Rücken und schaute blinzelnd in den Himmel. In diesem Moment war sie glücklich. Sie war noch nie so glücklich gewesen und genoss den Augenblick. Sie genoss ihn nicht aus der Angst heraus, dass er vergehen, dass sie das Glück nicht halten könne - so wie die Menschen es meist zu tun pflegen -, nein, sie genoss ihn um seiner selbst willen, weil er da war und ihr guttat. Sie nahm diesen sonnendurchfluteten Moment dankbar an, genau so, wie er sich ihr schenkte. Nun richtete sie sich auf, drehte ihr Gesicht in Richtung des etwas schief in den Angeln hängenden Gartentors und legte schließlich ihren Kopf auf den Vorderpfoten ab, ohne dabei den Blick von den Menschen zu wenden, die dort am Tor standen. Durch das verrostete Gitter ihres kleinen Geheges beobachtet sie, was dort vor sich ging, und sah schließlich, wie der alte Mann sich verabschiedete und das Grundstück verließ. Der andere Mann, einer der Menschen, die hier lebten und zu denen sie zu gehören glaubte, drehte sich um und ging zum Haus, ohne nochmals zu ihr herüberzublicken. Sie hatte ihn heute zum ersten Mal seit Langem in ihrer Nähe erlebt und die Freude über sein Erscheinen war groß gewesen, auch wenn er sie - wie bei den Begegnungen zuvor - nicht ansprach, nicht berührte, nicht beachtete. Der alte Mann dagegen, den sie schon hin und wieder gesehen hatte, der aber nicht hier auf dem Grundstück, nicht hier in ihrer kleinen Welt lebte, war gefühlvoll mit ihr umgegangen. Seine Hand legte er sanft, fast liebevoll auf ihren Kopf, und aus Dankbarkeit für diese Geste leckte sie ihm zuerst zurückhaltend und ergeben, dann mit größer werdender Begeisterung und Zuneigung über seine Finger, nahezu gierig nach Berührung. Im nächsten Moment jedoch, als er nach der schweren Kette griff, die an dem breiten, metallenen Ring um ihren Hals befestigt war, erschrak sie und wich zurück. Doch er sprach beruhigend und freundlich auf sie ein, und sie vertraute ihm. Seine hellen Augen schauten lebendig und gutmütig aus dem faltigen, verwitterten Gesicht. Das Schild an seiner schmutzigen, verschlissenen Kappe war ausgefranst und sie roch interessiert daran, als er sich zu ihr beugte und an dem schweren Halsband fingerte, das sich tief in ihren Hals drückte. Er versuchte, es zu drehen, doch es saß so fest, dass er es nicht bewegen konnte. Sie verstand, als er ihr bedeutet, sich hinzulegen und schließlich auch den Kopf auf dem Boden abzulegen, und folgte vertrauensvoll dieser Aufforderung. Als der Mann die Spitze der klobigen Eisenschere zwischen das Metall des Halsbandes und ihre wunde Haut schob, wagte sie nicht, sich zu rühren. Sie hatte Ang