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Der Kölsche Jeck

Zur Karnevals- und Lachkultur in Köln, Mit einem Vorwort von Hartmut Priess
ISBN/EAN: 9783939666110
Umbreit-Nr.: 1843571

Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format in cm: 2.9 x 18.7 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 30.10.2009
€ 17,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Der kölsche jeck ist nicht nur eine Karnevalsfigur, sondern prägte auch in einzigartiger Weise die Mentalität der Kölner. Damit ist Köln bis heute ein lebendiges Beispiel für die Karnevalisierung der größten europäischen Städte, die sich im Mittelalter vollzog. Wie es der alten "liederlichen" Maske gelang, zum Wahrzeichen der Stadt zu werden und auch zu bleiben, erzählt diese Jeckengeschichte, die mit den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der Stadt eng verflochten ist. Sie beleuchtet ausführlich den kölschen Jeck als Denk - und Verhaltensmuster der Kölner und beginnt weit vor dem organisierten Karneval von 1823. So ist ein Kompedium des kölschen Jeckentums entstanden, das einen Bogen spannt vom Jeckentum des Mittelalters bis zu den Büttenreden und Karnevalsliedern von heute.
  • Kurztext
    • Den kölschen Jeck glaubt jeder zu kennen; vor allem auch der Kölner, denn er ist ja selber jeck. Aber wie wurde der Jeck zum Jeck ? Das ist eine lange Geschichte. Die Geschichte, die seit dem Mittelalter mit der politischen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung Kölns verbunden ist. Sie ist auch die Geschichte einer Karnevalisierung der Kölner die mit der "liederlichen" Maske des Jeck beginnt und heute noch nicht zu Ende ist.
  • Autorenportrait
    • Renate Matthaei, geboren in Köln, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie. Sie promovierte über 'Das Mythische bei Clemens Brentano', seitdem beschäftigt sie sich mit ethnologischen und mythengeschichtlichen Fragen. Renate Matthaei arbeitete lange Jahre als Lektorin im Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch. Ihre Veröffentlichungen: 'Pirandello', 1967. 'Grenzverschiebung. Neue Tendenzen in der Literatur der 60er Jahre', 1970. 'Trivialmythen' (Hsg.), 1970. 'Die subversive Madonna. Ein Schlüssel zum Werk Heinrich Bölls' (Hsg.), 1975. 'Matronen, heilige Jungfrauen und wilde Weiber. Zur Geschichte der Kölner Weiberfastnacht', 2001
  • Leseprobe
    • Die Republik staunt über Köln und sein Publikum, das, egal um was es geht, gut gelaunt jedes Großereignis mit seinen Liedern begleitet und damit zu einem Event der eigenen Art macht. Trainer hadern damit, dass Niederlagen nicht mit Pfiffen, sondern mit fröhlichen Gesängen kommentiert werden, das ganze natürlich in "Rut un Wieß". Der "Kölsche Jeck" erklärt, wie es in Jahrzehnten und Jahrhunderten dazu kommen konnte, dass sich in Köln eine Liedkultur entwickelt hat, die in Deutschland ohne Beispiel ist. Der Karneval sorgt dafür, dass jedes Jahr etwa 250 Lieder dazu kommen. Über deren Qualität mag man streiten, aber jedes Jahr bleibt, so Hans Knipp einmal vor vielen Jahren, ein "Fisch im Netz". Und schon hat die fröhliche Meute auf der Südtribüne oder in der Arena, wo sich die "Haie" mit wechselndem Erfolg um Punkte und Gegner bemühen, etwas neues zum singen. Renate Matthaei hält sich allerdings weniger bei der Partykultur auf. Ihr geht es darum, kenntnisreich aufzuzeigen, dass sich mit der Kölner Liedern eine Art Parallelgeschichtsbuch unserer Stadt entwickelt. Es gibt Schulbücher, Chroniken, Geschichtsbücher. Aber Lieder sind in ihrer besonderen Art der Beobachtung vertonte Poesie und ein höchst subjektives Korrektiv zur offiziellen Geschichtsschreibung. Manchmal sind sie, gerade wenn sie nur die individuelle Sichtweise eines Autors wiedergeben, besonders erfolgreich. Das Publikum hat ein gutes Auge und Ohr für Authentisches und ist sofort dabei, wenn es sich selbst in den Gedanken und Gefühlen des Texters wieder findet. Es geht in diesem Buch nicht darum, Erfolge der Vergangenheit zu feiern. Es handelt sich eher um eine Ehrenerklärung für unsere Liederkultur, die viel genauer, als es uns heute erscheinen mag, das Leben in Köln begleitet hat: Das Leben in seinen großen und bedeutenden Ereignissen, in seinen kleinen lustigen oder traurigen Begebenheiten, in großen und bekannten Liedern, oder Liedern die heute kaum noch jemand kennt oder jemals gekannt hat. Aber alle sind sie da. Dem Buch wünsche ich viele interessierte Leserinnen und Leser. Hartmut Priess (Bläck Fööss)