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Der Buchmesser. Reloaded

Kurze Erzählung vom Ende des Erzählens nebst eines Berichtes zur Lage der Schriftstellerei
ISBN/EAN: 9783937550169
Umbreit-Nr.: 1582577

Sprache: Deutsch
Umfang: 220 S.
Format in cm: 1.6 x 21.5 x 13.5
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 12-80 J.

Erschienen am 09.07.2009
Auflage: 1/2009
€ 19,80
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ein unbekannter Autor will sein Manuskript endlich an den Verlag bringen. Er hat sogleich Erfolg. Aber was für einen! Statt Bestseller wird er Restseller - von der Buchmesse kehrt er als Ramscher zurück. Es sei eine "Aufputschpille für Autoren", schrieb Anne von Blomberg gleichwohl im Internet-Portal "Read Me" nach der Erstveröffentlichung des Romans "Der Buchmesser" in 2004. Und im Fachmagazin für Journalisten "Menschen machen Medien" hieß es seinerzeit: "Früher beschrieb man solche Pilgerreisen unter Titeln wie `Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen`. Die Erstausgabe von "Der Buchmesser" sei allerdings "fast schon ein Tatsachenroman!". 2009 erschien die beißend ironische Erzählung von einem schriftstellernden Don Quichotte noch einmal als erweiterte Neuauflage im Nachttischbuch-Verlag: "Der Buchmesser. Reloaded": Denn die Windmühlenflügel der Branche kreiseln scheinbar belebt, aber ein frischer Wind fehlt. "Der Buchmesser. Reloaded" - diese kleine, böse Satire im Stil von Heinrich Bölls "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen", die der Journalist und erfolgreiche Buchmesse-Besucher Rainer B. Jogschies erdacht hat, sollte jeder lesen, der sich seine Liebe zu Büchern melancholisch bewahren will. Und jeder, der wissen möchte, was schief geht: Ein umfangreicher Essay, "Autor verschwindet", ist bei dieser Wiederveröffentlichung hinzugekommen.
  • Kurztext
    • Rainer B. Jogschies DER BUCHMESSER RELOADED Ein unbekannter Autor will sein Manuskript endlich an den Verlag bringen ... Er hat gleich Erfolg. Aber was für einen! Statt Bestseller wird er Restseller - von der Buchmesse kehrt er als Ramscher zurück. Es sei eine "Aufputschpille für Autorena¿oe, schrieb Anne von Blomberg gleichwohl im Internet-Portal "Read Mea¿oe, 2004, nach der Erstveröffentlichung des Romans "Der Buchmessera¿oe. Und im Fachmagazin für Journalisten "Menschen machen Mediena¿oe hieß es seinerzeit: "Früher beschrieb man solche Pilgerreisen unter Titeln wie "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernena¿oe.a¿oe Die Erstausgabe von "Der Buchmessera¿oe sei allerdings "fast schon ein Tatsachenroman!a¿oe. Fünf Jahre später erscheint die ironische Erzählung von einem schriftstellernden Don Quichotte noch einmal als erweiterte Neuauflage: "Der Buchmesser. Reloadeda¿oe: Denn die Windmühlenflügel der Branche kreiseln scheinbar belebt, aber ein frischer Wind fehlt ... "Der Buchmesser. Reloadeda¿oe - diese kleine, böse Satire im Stil von "Doktor Murkes gesammeltes Schweigena¿oe, die der Journalist und erfolgreiche Buchmesse-Besucher Rainer B. Jogschies erdacht hat, sollte jeder lesen, der sich seine Liebe zu Büchern melancholisch bewahren will ... Und jeder, der wissen möchte, was schief geht: Ein umfangreicher Essay, "Autor verschwindeta¿oe, ist bei dieser Wiederveröffentlichung hinzugekommen. Neuauflage, stark erweitert. © Nachttischbuch, Berlin im Juli 2009 220 Seiten zu 19,80 Euro ISBN-10: 3-937550-16-X ISBN-13: 978-3-937550-16-9
  • Autorenportrait
    • Rainer B. Jogschies ist Politologe und Publizist. Er hat immer wieder Harburger Leben liebevoll geschildert, sowohl in vielen seiner hier ausschnittweise nachgedruckten Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge als auch in seinen Büchern, beispielsweise in "Wo, bitte geht's zu meinem Bunker?" (Hamburg 1985, Berlin 1988), einer Reportage über Zivilschutz in der Bundesrepublik, oder in "Make love, not war" (Berlin 1992), einem Feature über die sexuelle Notstandsrepublik Deutschland in den Siebzigern, sowie in "Ist das noch mein Land?" (Hamburg 1994), einem "deutschen Tagebuch" zum ersten Jahrfünft nach der "Wende". Der Autor arbeitet zudem als Dozent und Medienberater in Hamburg. Vor kurzem erschien sein Essay "Blitzkrieg gegen sich selbst - Die Non-Stop-Gesellschaft" (Nachttischbuch-Verlag, Berlin 2004). Er ist für Vorträge und Lesungen direkt zu buchen unter: Nachttischbuch_Jogschies@web.de. Auch nach der Arbeit an diesem Buch fragt er sich "Was ist in Harburg nach dem 11. September 2001 nicht mehr so, wie es war? Wie war es zuvor?" Diese kleine Ortskunde dringt kaum in die große Welt. Die unscheinbaren Schicksale versanden. In japanischen Kalligraphien ist das "Große Nichts" immer wieder ein Thema. Es bedeutet im fern-östlichen Raum "Freiheit", sowohl die große als auch die kleine; dargestellt mit oft nur leichten, wie hingehauchten Tuschestrichen. Nur wie gestaltet sich solche "Freiheit" in einer "Mediengesellschaft"? Zumal einer westlichen, die sie mit schweren Waffen zu verteidigen vorgibt? Innerhalb der Medien wird eine Antwort, so das Fazit dieses Buches, kaum zu finden sein, selbst wenn sich diese als Verteidiger der Freiheit gerieren.
  • Leseprobe
    • Zeithöhe Statt einer Einleitung: Rückblicke auf die Achtziger und auf die Jahre 2004 und 2009 Wenn Sie dieses Buch lesen, ist es schon "zu späta¿oe. Denn die Zeit, in der dessen Handlung spielt, ist längst vorbei. Doch was darin beschrieben wird, ist damit noch nicht vorüber - es liegt teils erst noch vor uns. Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil. Die folgende Geschichte spielt zwar in einer vermeintlich fernen Zeit: den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Alles ist seither anders geworden, sagt man so - doch nichts hat sich verändert. Man muss nur genau hinsehen. Aber das ist nicht so einfach. Denn die Gegenwart wird oft als "die Realitäta¿oe überschätzt. Kaum etwas ist jedoch unwirklicher als jene Eilfertigkeit, mit der ein Alltag gerade so angenommen wird, als sei er überhaupt und von vornherein der ersehnte Beginn der Ewigkeit. Mit solchem erstarrten Gegenwartsverständnis macht bei jedem Rückblick das eigene Leben "Sinna¿oe - und sei es noch so bescheiden: Alles wurde, wie es war und wie es selten genug sein sollte - so wurde es, so war es. Der Blick zurück - zumal in Büchern - zeigt oft schon eher, wie wir uns in der jeweiligen, bereits vergangenen "Gegenwarta¿oe verzettelten; egal in welchem Jahrzehnt oder Jahrhundert, egal, ob "realistischa¿oe betrachtet oder "unrealistischa¿oe, ob "nüchterna¿oe oder "verträumta¿oe. Im Rückblick wirkt manches ziemlich verrückt, so wie es aufgeschrieben wurde. Wörtlich "verrückta¿oe zu dem, wie wir es erwartet hätten - wohl auch, weil wir amüsiert ahnen, was das Damalige mit dem verfahrenen Heute zu tun hat. Die seinerzeit schon absehbaren Auswirkungen nehmen wir aber oft erst viel, viel später wahr - wenn es uns denn in den Kram passt ... Vorher konnte ja "keiner ahnena¿oe, dass ... Mit einem Blick zurück sind Sie also stets auf der Höhe der Zeit. Und wie es auf Höhen so ist: Man kann sich nicht nur nach hinten umsehen, wie auf engen Straßen, sondern in alle Richtungen, weit über das Gelände. Wenn man Glück hat, erkennt man sogar den eigenen Standpunkt, von dem aus man sich umsieht. Was also können wir in diesem Buch über eine Buchmesse irgendwann in Frankfurt/Main wieder sehen, das heute nicht so wäre - oder erst heute so ist? Gleich zu Beginn kollidieren vor dem Messegelände beispielsweise einige US-amerikanische Soldaten mit einem Zivilisten. Seit einiger Zeit hat man sich schamlos angewöhnt so etwas "Kolateralschadena¿oe zu nennen. Allerdings müsste man für solch eine Situation heutzutage eher nach Bagdad reisen - und es ginge gewiss nicht so glimpflich aus wie in dieser Erzählung, sondern es gäbe gleich zu Anfang viele Tote und Verstümmelte. In einer späteren Szene überwältigen nervöse Polizisten einen mutmaßlichen Terroristen - mit einer Kofferbombe, so fürchten sie. Damals nannte man Sprengstoff in einem Behältnis nur noch nicht so. Und was damals peinlich lächerlich wirkte, heute wäre es tödlich "realistischa¿oe. An den eigenen Ängsten und der allgemeinen Hysterie hat sich seit dieser vermeintlich harmloseren Situation wenig gewandelt. Damals galt es andererseits und allerdings im Großen und Ganzen noch als wenig "realistischa¿oe, dass die "Ost-West-Konfrontationa¿oe ein jähes Ende haben würde und das nicht einmal mit Schrecken. Obwohl die Jahrzehnte seit den Fünfzigerjahren das Zeitalter der "Abschreckunga¿oe genannt wurden: Der bloß "kaltea¿oe Krieg und das "Blockdenkena¿oe machten eine völlig unspektakulär banale "Öffnunga¿oe der Grenzzäune unmöglich, "unrealistischa¿oe - und doch fand sie 1989 so statt, mit billigem Sekt und Bananeneinkäufen. "Die Mauera¿oe wurde wenig später ganz aufgegeben wie ein Gebäude mit Hausschwamm. Aber in den Köpfen lagert noch ihr Mörtel und verhindert ein fortschreitendes Denken. Die eigentliche, wenn auch eigenartig nebensächliche Geschichte des Buches handelt von einem Manuskript über den Unsinn eben der Abschreckungsphilosophie mit Atombomben. Der Autor in ...