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Spliss

Gedichte, Reihe Lyrik 61
ISBN/EAN: 9783937445946
Umbreit-Nr.: 5161171

Sprache: Deutsch
Umfang: 70 S.
Format in cm: 0.6 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.10.2018
€ 19,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Spliss versammelt Gedichte aus dem Zeitraum 2015-2018, in deren Hintergrund Fragen nach dem Körper, dem Sprechen und der Positionierung in uneindeutigen und beweglichen Räumen stehen. Wie kann ich Position beziehen, ohne den Raum und die Körper darin abzuschließen? Wann verschwinden die Sprechenden und das Gesprochene in den Gegenständen und Settings, die sie umgeben? Wo verkeilen sich Landschaft und Subjekt? Haben Körperteile, Objekte und Sätze etwas Gemeinsames darin, dass ihre Materialität unklar und ihre Anwesenheit vermittelt ist? Wohin zieht eine Geste, bevor sie in eine Aussage bricht? Welche Beweglichkeit ersehne und verteidige ich, wenn Beweglichkeit das ist, was eingefordert wird? Verweigere oder zeige ich mich? Sind zugewiesene auch zur Verfügung stehende Bedeutungen, was mache ich damit? Was durchkreuzt der sprechende, sich wegdrehende Körper, wem schließt er sich an? Hat er Geliebte, Verbündete? Kennt er Namen und Zahlen? Christiane Heidrich
  • Autorenportrait
    • Christiane Heidrich, geboren 1995 in Karlsruhe, studiert Bildende Kunst und Sprachkunst in Stuttgart und Wien. Ihre Gedichte wurden in Zeitschriften, Anthologien und im Internet veröffentlicht, darunter Edit, randnummer literaturhefte, BELLA Triste, STILL, Sprache im technischen Zeitalter, warehouse.industries, Lyrik von Jetzt 3, Wallstein 2015, und all dies hier, Majestät, ist deins. Lyrik im Anthropozän, kookbooks 2016. Spliss ist ihr erster Einzelband.
  • Leseprobe
    • Die Sprache ist klein. Die Behutsamkeiten entsprechen sich nicht. Weißt du jetzt, woher die Bäume gekommen sind? Meine Haut ist ein Überzug. oder Meine Haut ist aus Flaggen. Eine nicht genau bestimmbare Menge Zeit treibt durch meinen Körper, wie ein Klumpen, der irgendwie oben hält, dann, wie die Flüssigkeit selbst. Kannst du die Wiesen aufhalten, in ihrem Weitergehen? Ich krame nach einer Oberfläche, die ich dir behutsam hinhalten kann, wie einen Falken, der soeben auf meiner Hand gelandet ist. Sieh, wie wir laden. Wie du die Bücher beschreibst in ihrem Weitergehen während du sprichst. Nicht dieses Video, nicht die Stille danach in meinem Mund, wir beheben hier nichts. Was ich habe, drück ich ins Moos. Die Kritik zittert, allein ohne den Winter, aber, jetzt sitze ich wieder am Abend, lange, im unzulänglichen Licht. Über den Bäumen weint es, oder stampft. Gesänge und Risse, die sich durch alles ziehen. Alles kann ich nur anführen. Ich schlaf wie ein Heiligtum, vorübergehend. Es ist mir egal, im Vergleich.