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Heilige Berge - Heilige Quellen

Wallfahrtsstätten in der Oberpfalz
ISBN/EAN: 9783935719964
Umbreit-Nr.: 5810277

Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., 315 Fotos
Format in cm: 1.7 x 27.5 x 24.5
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 30.10.2013
€ 19,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Wallfahren ist als Ganzes ein imposantes "theatrum sacrum" voller Legenden und Heilsgeschichten. Die dahinziehenden Pilgerzüge gehören ebenso dazu, wie die geschichtsträchtigen Kirchen und Kapellen und die Henkelmess' danach, zumindest dort, wo es noch Wirtshäuser bei den Gnadenstätten gibt. Die Oberpfalz ist reich gesegnet mit "Heiligen Bergen" und "Heiligen Quellen". Seit Jahrhunderten ziehen sie Menschen in ihren Bann. Der Weg dorthin ist gepflastert mit den Sorgen und Nöten derer, die sie aufgesucht haben. Wenn sich am Ziel der Weihrauchduft mit dem Geruch der aufgelegten Rostbratwürste und der frisch eingeschenkten Massen verbindet, dann ist es fast wie früher, als noch Taferlmaler ihre Dienste anboten und die Paterlmacher mit dem Herstellen von Rosenkranzperlen ein gutes Auskommen hatten. Das Buch nimmt den Leser mit zu 57 Gnadenstätten der Oberpfalz, fotografiert und beschrieben vom bewährten Autorengespann Günter Moser und Bernhard Setzwein. Von der Großen Kappl bei Waldsassen im Norden bis nach Aufhausen zu Maria Schnee im Süden, von Freystadt im Westen bis nach Stadlern im Osten geht die Reise. Die Autoren haben nicht nur prachtvolle Kirchen, schlichte Kapellen und sagenumwobene Brünnerl besucht, sondern auch ungewöhnliches Brauchtum wie den Bad Kötztinger Pfingstritt, die ungewöhnliche Stimmung bei den Bergfesten im Raum Amberg-Sulzbach sowie das geschäftige Treiben bei Standlmärkten wie in Trautmannshofen in Wort und Bild festgehalten. Dabei wird deutlich, warum Pilgern eine Renaissance erlebt, ist es doch eine Mischung aus Jenseitsschau und Diesseitsfreude - ein Spiegelbild altbaierischer Lebensart. Mit einem Vorwort des Regensburger Diözesanbischofs Dr. Rudolf Voderholzer. Auslieferung ab Anfang November 2013
  • Leseprobe
    • Vorwort des Regensburger Diözesanbischofs Rudolf Voderholzer Liebe Leserinnen und Leser,liebe Wallfahrtsbegeisterte,in der Heilsgeschichte sind Berge immer wiederbesondere Orte degr Gottesbegegnung. auf demBerg bekräftigt gott seinen Bund mit Abraham,nachdem dieser im Vertrauen auf Gottes Schöpfermachtseine Bereitschaft gezeigt hatte, ihmseinen Sohn zu opfern (vgl. gen 22,1-19), aufdem Berg erhält Mose von Gott die zehn Geboteals Zeichen des Bundes zwischen Gott und dembefreiten Volk israel (vgl. ex 20,1-21; 24,1-18)und die Vorstellung vom Zion, dem Berg desHauses Gottes, wo Gott wohnt, durchzieht dasganze Alte Testament. im Neuen Testamentdenken wir an die Bergpredigt und vor allem andie Verklärung des Herrn, die den drei Ju¨ngern,die er bei sich hatte, seine Herrlichkeitsichtbar machte (vgl. Mk 9,2-10 parr.), undan Golgota, die Schädelhöhe, die Jesus hinaufsteigenmusste, um am Kreuz zu sterben(vgl. Mk 15,20b-41 parr.). Die entscheidendenSituationen in der Geschichte Gottes mit denMenschen werden auf heiligen Bergen dargestellt.in Bayern sind wir mit den Bergen bestensvertraut. Den meisten ist es bekannt, was esheißt, einen Berg zu besteigen. Da steht zuBeginn der Vorsatz "heute gehen wir es an,heute gehen wir hinauf!" Sind die Wetteraussichtengut, macht sich Vorfreude breit. Vorbereitungenwerden getroffen. es braucht einegute Ausru¨stung, Proviant und Zeit. Wenn mansich auf den Weg zum Anstieg macht, lässt manden Alltag hinter sich. Auf dem Weg hinauf wirddie Welt im Ru¨cken immer kleiner und immerruhiger. Anstrengung und Mu¨he werdenimmer größer. legt man unterwegseine Rast ein, kann man sich stärken,Bilanz ziehen, auf die zuru¨ckgelegteWegstrecke schauen und sichauf das ziel freuen, das sichdem Blick noch entzieht. esgeht weiter mit der Gewissheit,bald das Ziel, den Gipfel desBerges zu erreichen. nein,beim Bergsteigen ist derWeg nicht das Ziel, so sehrdieser auch dazugehört.aber jeder einzelne Schrittgeht dem Gipfel des Berges als Ziel entgegen.oft kommt dann der Moment ganz u¨berraschend,der Moment, in dem sich plötzlich derBlick weitet, der Moment, in dem einem plötzlich"die Welt zu Fu¨ßen" liegt und der Horizontin weiter Ferne liegt. ein tiefes Gefu¨hl vonZufriedenheit und Glu¨ck lässt mit einem Schlagalle Anstrengung des Anstieges vergessen. Angekommen.Diese Beschreibung einer Bergwanderungkann man lesen wie eine Allegorie fu¨r unserenGlauben, der uns auch einen Weg gehen lässt,bei dem wir manches hinter uns lassen undauch große Anstrengungen aufnehmenund aushalten mu¨ssen, bei dem manchmalder Schmerz und die trauer u¨berdie Verborgenheit Gottes quält, beidem wir aber ein Ziel vor Augenhaben, das uns antreibt, weiter zugehen. Als Proviant bietet uns die KircheBegegnung mit Christus imWort und im Sakrament. DieEucharistie als Wegzehrung, dasBußsakrament als Möglichkeit,Bilanz zu ziehen, den bisher zuru¨ckgelegten Weg zu bedenken und mit GottesVergebung und Zuspruch wieder neu weiterzugehen,und die Krankensalbung als Unterstu¨tzungin schwierigen zeiten, in denen wir auf dieNähe zu Jesus Christus besonders angewiesensind. Der Gipfel des Glaubens ist die Gemeinschaftmit Gott, die alles Vergangene nicht auslöscht,sondern aus einer neuen Perspektivezeigt, in einem neuen Licht erstrahlen lässt, wieder Blick vom Gipfel des Berges.Es u¨berrascht deshalb nicht, dass unsereBerge bevorzugte Orte von Wallfahrtskirchenund Gnadenkapellen sind und Menschen sichseit Jahrhunderten auf den Weg machen, umdort im Gebet Gott zu begegnen und ihrenGlauben zu stärken.In diesem schönen Bildband können Sie sichvertiefen in die Welt der "heiligen Berge" derOberpfalz und einen Vorgeschmack davonbekommen, was Sie dort erwartet, wenn Sie sichselbst auf den Weg machen.ich wu¨nsche ihnen den Segen Gottes!Regensburg, im Oktober 2013