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Theorie an der Bar

ISBN/EAN: 9783933722201
Umbreit-Nr.: 1802826

Sprache: Deutsch
Umfang: 128 S., 14 s/w Illustr.
Format in cm: 1.5 x 17.5 x 12.7
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 25.02.2008
Auflage: 1/2008
€ 14,90
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Die Texte zu Theorien bekannter Denker sollen zum Nach-Denken anregen; und zwar im überaus wörtlichen und darum auch ganz und gar nicht betulichen Sinne: zum Nachdenken nämlich, so wie man etwas nachrechnet, nachspielt, nachkocht. In diesem Falle keine Rechnungen, Klaviersonaten, Schachpartien oder Rezepte, sondern Philosophie. Diese Art von "Nachdenken" ist nichts anderes als das philosophische Denken selbst, welches immer schon eine Variation über Variationen von Variationen, von Problemen und ihren Lösungen darstellt, die ihrerseits neue Fragen aufwerfen, welche zu alten Antworten zurückführen und neue Antworten auf alte Fragen provozieren. In diesem Sinne also: eine Einführung mitten ins Getümmel der Debatte.
  • Leseprobe
    • RENÉ DESCARTES Ergo sum ? Also bin ich Die gestrige Betrachtung hat mich in Zweifel gestürzt, die so gewaltig sind, daß ich sie nicht mehr vergessen kann, und von denen ich doch nicht sehe, in welcher Weise sie zu lösen seien; sondern, wie wenn ich unversehens in einen tiefen Strudel hinabgestürzt wäre, bin ich so verwirrt, daß ich weder auf dem Grunde festen Fuß fassen, noch zur Oberfläche emporschwimmen kann. Dennoch will ich mich herausarbeiten und von neuem eben den Weg versuchen, den ich gestern beschritten hatte, indem ich nämlich hierbei alles von mir fernhalte, was auch nur den geringsten Zweifel zuläßt, genau so, wie wenn ich in sichere Erfahrung gebracht hätte, daß es durchaus falsch sei. Und ich will solange weiter vordringen, bis ich irgend etwas Gewisses, oder, wenn nichts anderes, so doch zum mindesten das für gewiß erkenne, daß es nichts Gewisses gibt. Nichts als einen festen und unbeweglichen Punkt verlangte Archimedes, um die ganze Erde von ihrer Stelle zu bewegen, und so darf auch ich Großes hoffen, wenn ich auch nur das geringste finde, das von unerschütterlicher Gewißheit ist ? Ich setze also voraus, daß alles, was ich sehe, falsch ist, ich glaube, daß niemals etwas von dem allen existiert hat, was das trügerische Gedächtnis mir darstellt: ich habe überhaupt keine Sinne; Körper, Gestalt, Größe, Bewegung und Ort sind nichts als Chimären. Was also bleibt Wahres übrig?