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Die Masche für den Kopf

Häkeln als Gedächtnistraining und Gedächtnisorganisation
ISBN/EAN: 9783906294049
Umbreit-Nr.: 7550652

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format in cm: 0.9 x 19.5 x 15
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 40-99 J.

Erschienen am 30.07.2015
€ 12,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Häkeln für ein fittes Gedächtnis - wie das geht, zeigt dieses Buch. Schließlich funktioniert Häkeln ganz ähnlich wie unser Gedächtnis: Alles wird mit allem verbunden, alles hängt aneinander. Zahllose Verknüpfungen werden so organisiert, dass ein Netzwerk entsteht, in dem alles zusammengehalten wird und nichts verloren geht. Auch unserem Gedächtnis geht nichts verloren! Wir wissen oft nur nicht, wie wir die Erinnerung hochbekommen. Statt Konzentrationsübungen, die meist zum Gedächtnistraining empfohlen werden, setzt der Autor auf einen spielerischen Ansatz: Durch Handarbeit und Kreativität wird das Gedächtnis emotionell angesprochen. Häkeln ist etwas Sinnliches, Handfestes und wunderbar geeignet, die neuronalen Netzwerke zu stimulieren. Häkeln ist meditativ und öffnet uns sanft für die unendlich reiche Welt der der Erinnerung. Leichte, anschauliche Übungen mit Garn und Häkelnadel bewirken, dass man weniger vergisst und sogar scheinbar Vergessenes wieder hervorholen kann. Auch ist man störenden Erinnerungen, die unwillkürlich immer wieder hochkommen, nicht länger hilflos ausgeliefert.
  • Autorenportrait
    • Cornel Epstein-Marquardt, geb. 1969, unterrichtete Deutsch, bevor er sich eine Auszeit nahm, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Aufgewachsen zusammen mit sechs Geschwistern (alle weiblich), kam er dazu, zwei auf den ersten Blick so gegensätzliche Dinge wie Häkeln und Gedächtnis in einem Buch zusammenzubringen. Heute lebt Cornel Epstein-Marquardt zusammen mit seiner eigenen, nicht ganz so großen Familie in Dänemark und widmet sich nach wie vor seiner Leidenschaft, dem Schreiben.
  • Leseprobe
    • Gedächtnispraxis Den Tresor der Erinnerung aufschließen Ihr Gedächtnis: Haben Sie es schon mal gesehen? Klar, natürlich nicht. Was wissen wir schon darüber? Es ist ja doch so: Nur wenn wir etwas vor uns sehen und möglichst auch noch anfassen können, ist es für uns real. Häkeln ist ein wunderbares Symbol dafür, wie unser Gedächtnis funktioniert. Alles wird mit allem verbunden, alles hängt aneinander. Das menschliche Gedächtnis ist zwar ungleich komplexer als ein gehäkeltes Deckchen, aber das Prinzip ist doch das Gleiche: Unzählige Verknüpfungen werden so organisiert, dass ein festes Netz entsteht, in dem alles zusammengehalten wird und nichts verloren geht. Erinnerung ist die Kunst des Verbindens. Aber, wie gesagt, wir Menschen brauchen am besten immer etwas zum Anfassen, damit wir es auch wirklich verstehen können. Legen Sie jetzt also schon mal Garn und Häkelnadel bereit. Nehmen sie für diese Übung ein Garn, das Sie besonders schön finden. Vielleicht sogar eines von goldener Farbe, Ihre Erinnerungen ist schließlich Ihr wertvollster Besitz. Sind Sie bereit? Dann wählen Sie ein beliebiges Erlebnis aus dem Tresor Ihrer Erinnerung aus. Zum Beispiel den Restaurantbesuch von gestern Abend. Nehmen sie sich einem Moment Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen, woran Sie sich noch mühelos erinnern können. Keine Einzelheiten, nur ein Überblick: das Essen, die Menschen in Ihrer Begleitung, das Restaurant, die Bedienung. Schauen Sie sich all das an, sozusagen im Kopfkino-Schnelldurchgang. Wenn Sie damit durch sind, nehmen sie die Häkelnadel und das Garn in die Hand. Machen Sie die erste Luftmasche, und denken Sie dabei an exakt den Moment, in dem Sie jenes Restaurant betraten. Mit der nächsten Luftmasche denken Sie an den nächsten darauf folgenden Moment, der Ihnen dazu einfällt. Es ist egal, ob es tatsächlich der "nächste" Moment war, denn jeder Moment ist im Grunde eine kleine Ewigkeit. Wichtig ist nur, dass es ein darauf folgender Moment ist, den Sie jetzt in der Erinnerung wachrufen. Es geht um die Verbindung der erinnerten Momente, das heißt, si müssen in chronologisch korrekter Reihenfolge aufsteigen. Kommt Ihnen jetzt unwillkürlich gleich das Dessert in den Sinn, dann ist das also gar nicht weiter schlimm, denn die Reihenfolge stimmt ja. Sie üben ja außerdem auch noch. Fahren Sie mit der nächsten Luftmasche einfach immer nur mit der Erinnerung an einen späteren Moment fort. Und so immer weiter, Luftmasche um Luftmasche, Moment für Moment. Bis Sie die Tür Lokals hinter sich schließen. Wenn das Ergebnis der Übung Sie nicht befriedigt (und das wird anfangs sehr wahrscheinlich so sein), dann legen Sie eine kleine Pause ein und fangen danach wieder von vorn an. Das Ziel dieser Übung ist eben gerade nicht, die Erinnerung an das Ereignis vollständig heraufzuholen, sondern mehr Kontrolle über das gezielte Abrufen von Gedächtnisinhalten zu erlangen. Selbst wenn Ihnen dabei wichtige Erinnerungen abgehen, etwa daran, wie Sie die Bestellung aufgegeben haben, macht das überhaupt nichts. Gehen sie einfach weiter zur nächsten Erinnerung. Bleiben Sie aber immer bei der korrekten Reihenfolge der erinnerten Ereignisse. Und lassen Sie Erinnerungen an ganz andere Ereignisse als diesen Restaurantbesuch ganz einfach gehen ... Die Luftmasche symbolisiert den unumkehrbaren Fluss der Zeit. Sie ist eine Hilfe, die eigene Erinnerung zu ordnen, indem wir unsere Erinnerungen chronologisch durchgehen. Da wir unserem Gedächtnis nie zu sehen bekommen, bleibt es für uns auch ein abstraktes Gebilde in der Vorstellung. Wir wissen, dass es ein riesiges Netzwerk ist. Aber kennen wir es? Die Luftmaschenkette, mit ihrer Aneinanderreihung verschlungener Verbindungen, ist eine erste Hilfe, um das Arbeitsprinzip unseres Gedächtnisses anschaulich und "handfest" zu erfahren. Wenn Sie sich an viel zu erinnern vermögen, wird sie lang sein. Dagegen kürzer, falls es nur wenig ist. Sie ist eine Orientierungshilfe, um sich auf dem Pfad der Erinnerung, den sie ausgewählt haben, zurechtzufinden und nicht davon abzuweichen. Es ist auch eine Vorbereitung für das Trainieren einer weiter fortgeschrittenen Gedächtnisleistung: der Fähigkeit, unter den zur Verfügung stehenden Erinnerungen bewusst auszuwählen und genau denen zu begegnen, die man sehen möchte.