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Entlang des Rheins von Basel bis Mannheim

Wanderungen in die Erdgeschichte 38
ISBN/EAN: 9783899372403
Umbreit-Nr.: 7244128

Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 229 Fotos, 50 topographische Lagekärtchen
Format in cm: 1 x 24 x 17.1
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.05.2019
Auflage: 1/2019
€ 25,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Der vorliegende Band 38 der Reihe 'Wanderungen in die Erdgeschichte' möchte Sie einladen, bedeutende erdgeschichtliche Stätten entlang des Rheins zu entdecken und Ihnen den Weg zu diesen interessanten geotouristischen Zielen weisen. Mit der Vorstellung ausgewählter geowissenschaftlicher Besonderheiten rechts des Rheins von Basel bis Mannheim bietet dieses Buch der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, das anschaulich aufbereitete Geowissen mit praktischer Erfahrung zu vertiefen. Dieses Wissen und die Erkenntnis, wie wertvoll ein geologischer Aufschluss oder eine Geotop-Landschaft ist, sollen auch dazu beitragen, ein derartiges Dokument der Erdgeschichte zu erhalten, zu schützen und damit eine intakte Umwelt bewahren. Der Geotopschutz ist der abiotische Teil des Naturschutzes und somit gewissermaßen der Denkmalschutz des Planeten Erde. Ziel des Buches ist es auch, mit dieser Vermittlung geowissenschaftlicher Themen einen besonderen Tourismus, den Geotourismus, anzuregen und damit zugleich eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Oberrheinregion zu fördern. Diese drei Ziele, nämlich erstens die Bewahrung einer intakten Umwelt durch einen zunehmenden Geotopschutz, zweitens eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region mittels Geotourismus und drittens die Vermittlung geowissenschaftlicher Themen für eine Verbesserung des allgemeinen geowissenschaftlichen Kenntnisstands in der Bevölkerung lassen sich zusammenfassen in 'Schützen und Nützen durch Wissen!' In diesem Band musste aus Zeit- und Ressourcengründen die Auswahl auf rechtsrheinische Geopunkte begrenzt werden. Natürlich geschah dies auch in der Hoffnung, dass diese rechtsrheinische Betrachtungslinie in einem vergleichbaren Folgeband zukünftig auch um linksrheinische Geopunkte im Elsass und in Rheinland-Pfalz ergänzt wird. Der vorliegende Band wird durch zwei längere Übersichtsbeiträge eingeleitet. Der erste fasst unter dem Titel 'Vom Hochgebirge zur Tiefenstruktur - der Oberrheingraben zwischen Basel und Mannheim' den geologischen Rahmen zusammen. Der zweite richtet unter dem Titel 'Der Oberrhein - Lebens- und Verkehrsader im Lauf der Zeiten' den Blick auf die Kulturgeschichte des Stroms. Den Hauptteil des Buches bilden die Porträts von insgesamt 50 erdgeschichtlich interessanten und sehenswerten Orten. Bei der Auswahl und Zusammenstellung der 50 Geopunkte wurde sowohl auf eine gleichmäßige Verteilung entlang der Betrachtungslinie 'Basel-Mannheim' als auch auf eine abwechslungsreiche Themenmischung mit Besuchsmöglichkeiten für alle Wetterlagen geachtet. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisse auf Ihren Wanderungen und Entdeckungen in die Erdgeschichte entlang des Rheins. Abschließend gilt allen Beteiligten und Unterstützern, vor allem den Autorinnen und Autoren, aber auch den Bildautoren und Grafikern unser großer Dank. Ohne die intensive Mit- und Zuarbeit des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Freiburg mit der Aufbereitung und Bereitstellung seines Geodaten-Bestandes wäre es nicht möglich gewesen, dieses im Oktober 2018 begonnene Projekt in der kurzen Zeit für den Druck vorzubereiten. Herzlich danken wir auch dem Pfeil-Verlag, namentlich Dr. HUBERT HILPERT und Dr. FRIEDRICH PFEIL, der die gekonnte und ansprechende Umsetzung unserer Buch-Idee in einer äußerst renommierten Reihe ermöglichte. Die Herausgeber
  • Kurztext
    • Geleitwort von Prof. Dr. JÖRG-DETLEF ECKHARDT (LGRB) Wie schon bei der Geotoptagung 2006 in Ulm ist es wieder gelungen, zu einer Geotoptagung der DGGV in Baden-Württemberg einen neuen Band in der Reihe 'Wanderungen in die Erdgeschichte' herauszubringen. Im Stile der geologischen Wanderungen entlang des Mains (Band 23) und der Oberen Donau (Band 29) orientiert sich der vorliegende Band mit seiner Auswahl an beschriebenen Wanderzielen am Verlauf eines unserer großen Flüsse. So wird nun passend zur diesjährigen Tagung in Freiburg ein geologischer Wanderführer entlang des Oberrheins angeboten. Für geologische Wanderungen bietet der Oberrhein ideale Voraussetzungen. Maßgeblichen Einfluss auf die heutige Geologie besitzen neben dem Einsinken des Oberrheingrabens die unterschiedlich stark herausgehobenen Grabenschultern und die dadurch gesteuerte Abtragung des Deckgebirges. Die heutige Gestalt von Schwarzwald und Odenwald entstand durch starke Hebung seit dem Tertiär, wodurch die ältesten, ursprünglich am tiefsten gelegenen Gesteine des paläozoischen Grundgebirges zutage treten. Durch geringere Hebungsbeträge ist das Grundgebirge im Nordteil des Schwarzwaldes und im Süden des Odenwaldes vom Buntsandstein sowie im Kraichgau, in einer tektonischen Mulde, zudem von Muschelkalk und Keuper verhüllt. Die östliche Randverwerfung des Oberrheingrabens wirkt hier wie ein chirurgischer Schnitt zur Freilegung der Schichtenfolge vom Schwarzwald bis zum Odenwald. Zusätzlich tragen einzelne Grabenschollen am Schwarzwaldrand sowie der tertiäre Vulkanismus am Kaiserstuhl zur geologischen Vielfalt und kleinräumigem Wechsel bei. Von den Schwarzwaldhöhen längst abgetragene Schichten der Trias und des Juras sowie das im Rheingraben von Flussschottern überlagerte Tertiär sind in den Bruchschollen zugänglich erhalten. Auch die Mineral- und Thermalquellen sowie wichtige Erzvorkommen stehen mit der Grabenbildung im Zusammenhang und brachten bei der frühen Besiedlung des östlichen Oberrheins entscheidende Standortvorteile. Die topographischen Gegensätze und ihre Auswirkungen auf Klima, Fauna, Flora und Landnutzung sowie die damit verbundene landschaftliche Vielfalt sind am Oberrhein enorm. So steigt bei Freiburg das Gelände abrupt von 200 Metern Meereshöhe zum Gipfel des Schauinslands auf 1284 Meter an und nur wenige Kilometer weiter südöstlich ist mit dem Feldberg (1493 m) sogar die höchste Erhebung Baden-Württembergs und Deutschlands außerhalb der Alpen erreicht. Kann man am Kaiserstuhl Bienenfresser, Gottesanbeterin, orchideenreiche Wiesen oder mediterrane Flaumeichenwälder antreffen, sind nebenan, in den schwer zugänglichen Hochlagen des Schwarzwaldes, trittsichere Gämsen und scheues Auerwild keine Seltenheit. Die heutige Kulturlandschaft mit Reben und Sonderkulturen am klimatisch bevorzugten Oberrhein sowie Forst- und z.T. sogar Almwirtschaft in den kühl-feuchten Hochlagen des Südschwarzwaldes spiegelt diese Kontraste ebenfalls wider. Die besondere geologische Situation kommt dem Wanderer in die Erdgeschichte sehr zugute. Weite Wege zwischen den Wanderzielen sind eher selten und vor allem auf die Nord-Süd-Richtung in der flachen Oberrheinebene mit gut ausgebauten Verkehrswegen beschränkt. Ein Besuch der dortigen Geoobjekte, die naturgemäß eher die jüngere Erdgeschichte repräsentieren, kann fast überall auf den 220 Kilometern zwischen Basel und Mannheim durch Abstecher in die östlich gelegenen Mittelgebirge, Berg- und Hügelländer jenseits der Grabenrandverwerfung bereichert werden. Auf kurze Entfernung kann man hier ohne großen Aufwand in eine geologisch und landschaftlich völlig andere Welt eintauchen. Schon die nähere Umgebung von Basel, wo rechtsrheinisch Dinkelberg, Weitenauer Berge sowie die südlichen Ausläufer des Markgräfler Hügellandes den südwestlichen Grundgebirgsschwarzwald umschließen und große Teile des Mesozoikums und Tertiärs repräsentieren, würde schon ausreichend Stoff für einen eigenen Band mit erdgeschichtlichen Wanderwegen liefer