Detailansicht

Die philosophisch-soziologischen Grundpositionen von Ferdinand Tönnies

Tönnies im Gespräch 13
ISBN/EAN: 9783890197517
Umbreit-Nr.: 2376555

Sprache: Deutsch
Umfang: 336 S.
Format in cm:
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 01.07.2021
Auflage: 1/2021
€ 56,00
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Günther Rudolph (1929-2017), ein Schüler Ernst Blochs, vertritt in der vorliegenden Monographie die Ansicht, dass die Tönniessche Soziologie primär als triadische zu verstehen sei, obwohl die Struktur- und Zeitkategorien Gemeinschaft und Gesellschaft einen Dualismus nahelegen würden. Er beansprucht mit seiner Interpretation zugleich, die gesellschaftspolitischen Motive zahlreicher Missverständnisse und Fehldeutungen bisheriger, sich selbst als kritisch verstehender Tönnies-Rezeptionen belegen zu können. Als Interpretationsfolie dient ihm dabei die Gesellschaftstheorie von Karl Marx. Das ist insofern legitim, als Tönnies selbst sich in seiner Argumentation wesentlich auf Marx bezieht. Für die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft, auf die Rudolph vor allem seinen Blick richtet, hat Tönnies drei charakteristische Problemkomplexe benannt, die zugleich empirische Faktoren ihres Verfalls darstellen: die beherrschende Rolle des Profitdenkens; der sich daraus ergebende Klassenkampf, dessen Aufhebung durch eine Politik der Sozialreformen er sich wohl wünscht, aber kaum als realistisch ansieht; das Moment der Selbstzerstörung, das mit der gewaltigen Expansion einer profitgesteuerten Technologie einhergeht. Im Gegensatz zu Rudolph sind die Schlussfolgerungen, die Tönnies aus der notwendigen Überwindung kapitalistischer Produktionsverhältnisse zieht, wesentlich pessimistischer. Für ihn liegt die Tragik der Entwicklung darin, dass sie die Erfüllung des anthropologischen, in den Kleingruppen des Pliozäns und Pleistozäns wurzelnden Bedürfnisses der Menschen nach Gemeinschaft aus immanent notwendigen Strukturerfordernissen in der Gesellschaft unmöglich macht.
  • Kurztext
    • Das vorliegende Buch von Dr. Gunther Rudolph ist ein identischer Nachdruck der 1995 im Rolf Fechner Verlag, Hamburg, erschienenen Erstauflage. Ihm liegt seine Dissertation gleichen Titels zugrunde, die 1967 von der Akademie der Wissenschaften in Berlin angenommen wurde. Die Neuauflage erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Alexandra Rudolph (Berlin) im Namen der Erbengemeinschaft. Beigefugt ist dem Buch ein uberarbeitetes Schriftenverzeichnis der Werke Gunther Rudolphs von Sebastian Klauke (Kiel), dem eine Erstveröffentlichung zugrunde liegt, die im Tönnies-Forum 26. Jg., 2017, Heft 3, S. 89-93, erschienen ist.