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Ein Jesus für Juden und Christen

Erkenntnisse eines jüdischen Grenzgängers
ISBN/EAN: 9783880951938
Umbreit-Nr.: 1066754

Sprache: Deutsch
Umfang: 186 S.
Format in cm: 1.2 x 21.1 x 15
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.12.2009
Auflage: 1/2009
€ 15,90
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Dieses Buch überrascht - Juden wie Christen. Sein Inhalt ist brisant, der Titel eine Provokation: Baruch Rabinowitz, jüdischer Theologe, wagt den geradezu tollkühnen Schritt, sich mit diesem Bekenntnisbuch eindeutig auf die Seite des Rabbi Jeschua aus Nazareth zu stellen. Dieser Jesus ist kein jüdischer Überläufer, kein Verräter an der Judenheit, kein arglistiger Trick christlicher Judenmissionare. Judentum und Christentum, so Rabinowitz, gehören dem Geiste nach zusammen. Behutsam und gekonnt analysierend legt der gelernte Rabbiner das Evangelium des Juden Jeschua entsprechend der jüdischen rabbinischen Perspektive aus. Dabei begegnet der Leser diesem Jesus in einer mitreißenden Weise, die geeignet ist, Jahrtausende alte, tiefe Wunden zu heilen und die Ehre des Jeschua von Nazareth wiederherzustellen - als des größten und berühmtesten Rabbiners der Geschichte.
  • Autorenportrait
    • Baruch Ignatius Rabinowitz, 1973 in Moskau geboren, studierte Theologie, Judaistik und Journalismus in Dänemark, Ungarn, Israel, Deutschland und den USA. 1998 wurde er in Israel zum Rabbiner ordiniert und amtierte in mehreren Gemeinden in den USA und in Deutschland. Nachdem Rabinowitz sich von der traditionellen Form des Judentums distanzierte, fand er als christlicher Universalist sein Zuhause in der freien katholisch-apostolischen Kirche und wurde 2009 in Edinburgh zu Priester geweiht. International hält er Vorträge zu grundlegenden Fragen der Theologie, dabei insbesondere der jüdischen und christlichen Mystik.
  • Leseprobe
    • Vorwort Gewiss wird es nicht wenige Juden und Christen geben, die sich allein schon angesichts dieses Titels in einer Verteidigungsstellung sehen und dies vielleicht sogar mit Aggressivität: Juden und Christen - jeweils aus eigenen Gründen. Allzu lange, nun fast bereits zwei Jahrtausende, sind seit dem Aufkommen des Christentums und seiner verhängnisvollen Geschichte der Trennung vom Judentum vergangen. Immerhin hatten die Evangelisten Lukas und Matthäus geschrieben, in Jesus habe sich erfüllt, was Propheten und andere biblische Texte über den kommenden Messias ankündigten: Jesus sei der geschundene Gottesknecht, den der Prophet Jesaja angekündigt habe. Die ersten Christen, allesamt Juden, sahen sich nicht als Anhänger einer neuen Religion. Wie auch Jesus selbst sich als Jude verstanden habe, sahen auch seine Jünger sich als Fortsetzung der Geschichte Gottes mit dem Volk Israel. Dessen eingedenk, haben sich auf beiden Seiten - aufseiten der Juden und der Christen - Brückenbauer aufgemacht, um die Kluft zwischen den beiden Richtungen zu überbrücken. Darunter befinden sich auch exzellente jüdische Schriftsteller und Wissenschaftler. Das vorliegende Buch reiht sich zwar in diese Reihe ein, geht jedoch mit seinen Erkenntnissen aus Jesu Leben und Lehre weit über das bisher Geschriebene hinaus. 'Ich bin ein überzeugter Christ, weil ich mit meinem Judentum so am besten leben kann.' Dieser Satz des jüdischen Autors, des gelernten Rabbiners, trifft bei seinen Zuhörern gewöhnlich auf Unverständnis. Nicht wenige schütteln ihre Köpfe. Klärung wird verlangt - für eine Behauptung, die bar jeglichen Sinnes und Verstandes sei. Dazu schreibt Baruch Rabinowitz: 'Der erste Christ, der Jude Jesus von Nazareth, hat die Lehre des Moses, wie sie in den fünf Kapiteln der grundlegenden Lehre der Religion der Juden, in der Thora, formuliert ist, akzeptiert, gelehrt und gelebt.' Dieser Jesus mit seinem Erbe, so die Erkenntnis von Rabinowitz, hätte vom Judentum erkannt und bewahrt werden müssen. Und nicht nur das. Dieser Mann aus Galiläa bedeutet für den Autor, als Jude so zu leben, wie Jesus gelebt hat - und wie jeder Jude hätte leben sollen. Jesu Glaubens- und Lebenslehre stehe keineswegs im Widerspruch zur jüdischen Glaubens- und Lebenslehre, sondern stehe auf diesem Fundament, radikalisiere sie. Rabinowitz lebt - wie es das Wort vom Grenzgänger aussagt - zwischen zwei Welten, die für ihn jedoch eine einzige Welt sind. Judentum und Christentum, so Rabinowitz, gehören dem Geiste nach zusammen. Er, Rabinowitz, sitzt somit nicht 'zwischen zwei Stühlen', vielmehr als 'Zweisitzer' auf einem gemeinsamen Stuhl. Um Missdeutungen dennoch vorzubeugen: Der Autor hat deutlich keinerlei Gemeinschaft mit den Christen, die aufseiten jener stehen, die die sogenannte Judenmission betreiben - jene evangelikale Bewegung, die auffällig in Israel unter dem Motto 'Jesus für Juden' auftritt. Ebenso deutlich ist, dass er keine jüdische 'Christenmission' betreibt. Das vorliegende Buch fasziniert, atmet persönliche Betroffenheit, die in inneren Auseinandersetzungen mit den Fragen des jüdischen und christlichen Glaubens gründen. Aus der ganzen Breite seiner jüdisch-biblischen einschließlich der christlichen Welt heraus setzt sich der studierte Rabbiner mit seinem Jesus auseinander. Harald Pawlowski