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Erziehung, die das Leben bereichert

Gewaltfreie Kommunikation im Schulalltag
ISBN/EAN: 9783873875661
Umbreit-Nr.: 675385

Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format in cm: 1.5 x 24.1 x 17.1
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 02.08.2004
€ 24,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • In diesem Buch erklärt Bestseller-Autor Marshall B. Rosenberg, wie Interesse und Leistungsfähigkeit gefördert, eine sichere und unterstützende Lernatmosphäre geschaffen, emotionale Intelligenz, Respekt und Mitgefühl gestärkt, Konflikte gelöst und Gewalttätigkeit verhindert oder entschärft werden können. Wenn Schüler gerne lernen und Lehrer gerne lehren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein neuer Erziehungsansatz nötig, der allen Mitgliedern einer lernenden Gemeinschaft dient. Marshall B. Rosenberg beschreibt in seinem Buch, wie diese Vision realisiert werden kann. Der von ihm dargestellte Erziehungsansatz basiert auf Beziehungen zwischen Schülern, Lehrern, Verwaltungsmitarbeitern und Eltern, die von gegenseitigem Respekt geprägt sind. Es geht darum, neuartige und effektive Arten des Kontakts und des Miteinanders zu entwickeln, weil nur so außergewöhnliche Schulen entstehen können, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden. "Dieses Buch gibt Lehrern ein erprobtes Verfahren an die Hand und zeigt ihnen, wie sie eine Lernatmosphäre schaffen können, in der ihre Schüler sich wirklich entwickeln können. Ich empfehle es nachdrücklich." - Thomas Gordon
  • Kurztext
    • InhaltsangabeVorwort von Ingrid Holler Auf dem Weg zu einer Erziehung, die das Leben bereichert Organisationen, die das Leben bereichern Lebensbereichernde Erziehung Das System verändern Lebensbereichernde Inhalte vermitteln Die Schüler/innen vorbereiten Die Auswirkungen moralischer Urteile auf das Lernen Einschätzung schulischer Leistungen auf der Basis von Wertvorstellungen Bausteine der gewaltfreien Kommunikation Klar beobachten, ohne Bewertungen mit einfließen zu lassen Übung 1 - Beobachtung oder Bewertung? Gefühle wahrnehmen und ausdrücken Übung 2 - Gefühle zum Ausdruck bringen Was wir riskieren, wenn wir unsere Gefühle nicht ausdrücken Wie wir unsere Gefühle mit unseren Bedürfnissen verbinden können Was braucht ihr? Übung 3 - Zu Bedürfnissen stehen Um das bitten, was das Leben schöner macht Der Unterschied zwischen Bitten und Forderungen Übung 4 - Bitten ausdrücken Der Prozeß ist das Ziel Menschen können immer Forderungen hören - egal was wir sagen Aussagen einfühlsam hören Empathie (= Einfühlsamkeit) Verbal spiegeln, was wir hören Auf Bitten hören Empathisch in Kontakt treten Mit anderen empathisch Kontakt aufnehmen, wenn sie nicht wissen, wie sie sich ausdrücken sollen oder wenn sie das nicht möchten Übung 5 - Empathisches von nicht-empathischem Aufnehmen unterscheiden Wie sich partnerschaftliche Beziehungen zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen aufbauen lassen Partnerschaftliches Aufstellen von Zielen und Beurteilungskriterien Lebensbereichernde Ziele Schüler/innen hatten schon immer Wahlmöglichkeiten Die Angst der Lehrer/innen, Schüler/innen an der Festlegung von Zielen zu beteiligen Beispiele für gemeinschaftliches Aufstellen von Zielen Das Bedürfnis hinter dem "Nein" hören Übung 6 - Das Bedürfnis hinter dem "Nein" hören Der wichtigste Teil des Lernens Die Ängste der Schüler/innen, sich an der Festlegung von Zielen zu beteiligen Partnerschaftliche Beurteilung von Leistungen Verantwortlichkeit: "Ja", Zensuren: "Nein" Der Aufbau einer Gemeinschaft Lernender auf der Grundlage gegenseitiger Verbundenheit Der Aufbau einer Gemeinschaft Lernender im Sinne gegenseitiger Verbundenheit Materialien, die es Schüler/innen ermöglichen, selbständig zu lernen Die örtliche Umgebung als Lern-Ressource nutzen Schulen transformieren Die Probleme unserer Zeit Dominanzorientierte Organisationen Konfliktlösung Mediation Moralische Urteile und Diagnosen vermeiden Die beschützende Anwendung von Macht Übung 7 - Beschützende Machtausübung vs. bestrafende Machtausübung Unterstützungsgruppen aufbauen Wie wir unsere Schulen transformieren können
  • Autorenportrait
    • Dr. Marshall B. Rosenberg (1934-2015) war international bekannt als Konfliktmediator und Gründer des internationalen Center for Nonviolent Communication in den USA. Die von ihm entwickelte Methode der Gewaltfreien Kommunikation hat sich als machtvolles Werkzeug herausgestellt, um Differenzen auf persönlichem, beruflichem und politischem Gebiet friedlich zu lösen. Dr. Rosenberg hat die Gewaltfreie Kommunikation in mehr als zwei Dutzend Ländern an Ausbilder, Schüler, Studenten, Eltern, Manager, medizinisches und psychologisches Fachpersonal, Militärs, Friedensaktivisten, Anwälte, Gefangene, Polizisten und Geistliche weitergegeben.
  • Leseprobe
    • Als Lehrer können wir Schüler/innen darauf vorbereiten, in lebensbereichernden Organisationen aktiv mitzuarbeiten oder selbst welche zu gründen, indem wir uns sprachlich so ausdrücken, daß wir in jedem Moment eine echte Verbindung miteinander haben. Diese Sprache nenne ich Gewaltfreie Kommunikation. Wenn wir sie sprechen, können wir Lehrer/innen und Schüler/innen zu Partner/innen machen, Schüler/innen Werkzeuge an die Hand geben, mit deren Hilfe sie ihre Meinungsverschiedenheiten ohne Streit und Kampf beilegen können, Brücken zwischen Kontrahenten wie Eltern und Schulkollegien bauen und unser eigenes Wohl wie auch das anderer fördern. Nun werden Sie sich vielleicht fragen: Weshalb erlernen wir diese wundervolle Sprache nicht alle möglichst schnell und sprechen sie in unserem Alltagsleben? Unglücklicherweise hat uns die Sprache, die wir erlernt haben, dazu gebracht, unsere eigenen Handlungen wie auch die anderer mit moralisierenden Kategorien wie "richtig/falsch", "korrekt/unkorrekt", "gut/schlecht", "normal/abnorm", "angemessen/unangemessen" zu beurteilen. Weiterhin sind wir dazu erzogen worden zu glauben, daß Menschen, die Autoritätspositionen innehaben, wissen, welches Urteil in einer bestimmten Situation zutreffend ist. Falls wir zu jenen zählen, die als "Lehrer/in" oder "Schuldirektor/in" bezeichnet werden, dann glauben wir, daß wir wissen sollten, was für alle unsere Mitarbeiter/innen das Beste ist, und wir sind schnell bei der Hand, diejenigen, die unseren Auffassungen nicht zustimmen, als "unkooperativ", "Störer" oder gar als "emotional gestört" zu bezeichnen. Andererseits bezeichnen wir auch uns selbst als "uneffektiv", wenn unsere Bemühungen erfolglos bleiben. Daß wir gelernt haben, Sprache auf diese Weise einzusetzen, trägt zu jener Unterwürfigkeit Autoritätspersonen gegenüber bei, auf der Dominanzsysteme gründen. Ich wurde einmal in einer Radio-Sendung von einem Moderator gefragt: "Was würde Ihrer Meinung nach den Frieden auf Erden am meisten fördern?" Ich antwortete: "Wenn wir den Menschen beibringen könnten, nicht im Sinne moralischer Urteile wie "richtig/falsch", "gut/schlecht" zu denken, sondern von ihren Bedürfnissen auszugehen." Wow! Sie hätten sehen sollen, was für eine Lightshow diese Antwort auf dem Gesicht meines Gegenübers auslöste! Viele Menschen bekommen es mit der Angst zu tun, wenn sie mich - wie sie meinen - empfehlen hören, man solle keinerlei Urteile fällen, und deshalb glauben, ich träte für eine generelle Laissez-faire-Haltung ein. Genau das Gegenteil ist der Fall: Menschen, die an das glauben, woran ich glaube, haben feste Überzeugungen und solide Wertvorstellungen, doch ihre Urteile basieren auf diesen Werten, nicht auf moralischen Urteilen. Deshalb fällt es den meisten Menschen nicht schwer, die Sprache der Gewaltfreien Kommunikation zu erlernen. Schwierig ist für sie nur, die Sprache des moralischen Urteilens, die Sprache der Beherrschung zu verlernen.