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Partnerschaft, Gerechtigkeit, Transformation

Christliche Perspektiven der Entwicklungszusammenarbeit, Transformationsstudien 7
ISBN/EAN: 9783868275032
Umbreit-Nr.: 7617454

Sprache: Deutsch
Umfang: 400 S.
Format in cm: 3 x 24 x 17
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.02.2015
€ 9,00
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Transformationsstudien Bd. 7 Der Einsatz gegen die weltweite Armut beschäftigt internationale Organisationen, staatliche Entwicklungsdienste sowie christliche Werke und private Initiativen. Dabei stellen sich viele herausfordernde Fragen: Wie können und sollen Christen in einer global verbundenen Welt leben? Wie kann Gottes Gerechtigkeit sichtbar werden auf Erden? Und wie können Christen weltweit voneinander lernen? Dies sind nur einige der spannenden Fragen, auf die eine große Bandbreite von Expertinnen und Experten in dem vorliegenden Buch eingehen und in ihren Beiträgen verschiedene Aspekte, Sichtweisen und Erfahrungen aus der interkulturellen und internationalen Arbeit darstellen. Das Buch soll zum Nachdenken anregen und dazu ermutigen, das eigene Handeln zu überprüfen und noch bewusster und engagierter an Gottes Mission mitzuwirken.
  • Autorenportrait
    • Dr. Gisela Schneider verfügt über langjährige Erfahrung als Ärztin in verschiedenen Ländern Afrikas und ist eine international anerkannte Expertin für Gesundheitsfragen. Seit 2007 leitet sie das Deutsche Institut für Ärztliche Mission in Tübingen. Dr. Thomas Kröck promovierte in tropischer Landwirtschaft und war zehn Jahre in Tansania tätig, bevor er die Indienhilfe des Deutschen EC-Jugendverbandes leitete. Seit 2012 ist er Studienleiter für Development Studies & Transformation am Marburger Bildungs- und Studienzentrum.
  • Leseprobe
    • KAPITEL 1: Entwicklung: Veränderungsprozesse in einer globalen Welt gestalten "The purpose of development is man. It is the creation of conditions, both material and spiritual, which enable man the individual, and man the species, to become his best." "Like a towering lighthouse guiding sailors towards the coast, ,development' stood as the idea which oriented emerging nations in their journey through post-war history. Four decades later, governments and citizens alike still have their eyes fixed on this light flashing just as far away as ever." Einleitung in das Kapitel 1 Entwicklung ist ein Begriff, der an natürliche Vorgänge, wie das Wachsen von Pflanzen aus einen Samen bis zum Reifen von Frucht, oder das Laufenlernen von Kindern, ihren Erwerb von Sprache und von weiteren Fähigkeiten und Wissen erinnert. Auf gleiche Weise wird dieses Konzept auf Völker und Regionen angewendet. Bewusst oder unbewusst schwingt dabei der Gedanke von technischem und wirtschaftlichem Fortschritt nach dem Muster der europäischen und nordamerikanischen Industriestaaten mit. Entwicklung fühlt sich positiv an und es ist ein Konzept, das uns so vertraut ist, dass wir es kaum hinterfragen. Das gilt sicherlich für die Mehrheit unserer Gesellschaft und es gilt auch für Menschen, die bewusst als Christen leben wollen. Gleichzeit mit dem Aufbau der staatlichen Entwicklungshilfe in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche christliche Werke, die ähnliche Ziele verfolgten. Seitdem hat sich das Verständnis von Entwicklung verändert. Neue Ansätze wurden entwickelt und manche Kritiker sprechen vom Ende der Entwicklung (post-development). Die Beiträge im ersten Abschnitt dieses Bandes sollen einen Überblick über diesen Wandel und die verschiedenen Ansätze geben und dazu anregen über das eigene Verständnis von Entwicklung nachzudenken. Klaus Schäfer geht dazu in der Geschichte zurück und macht die Beziehung zwischen Mission und Entwicklungszusammenarbeit deutlich. Thomas Kröck gibt einen Überblick über die Konzepte und Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit während der vergangenen 50 Jahre und Frik de Beer stellt verschiedene Ansätze der Gemeinwesenentwicklung (community development) vor. Dietmar Roller stellt den Menschenrechtsansatz als ein neueres Konzept dar, das Wurzeln im biblischen Menschenbild hat. Alexander Gensch und Martin Kapenda blicken dann zurück auf die Milleniumsentwicklungsziele (MDGs), die auch von der Micha-Initiative der Weltweiten Evangelischen Allianz unterstützt wurden und Daniel Jüttner gibt einen Überblick auf die aktuelle Diskussion künftiger Entwicklungsziele. Für den ganzen Menschen: Vom Zusammenhang zwischen Mission und Entwicklung Klaus Schäfer Vor fast dreihundert Jahren begann die evangelische Missionsarbeit. Und genauso lange wird über den Zusammenhang zwischen Mission und Entwicklung diskutiert. Im Folgenden werden wichtige historische Eckpunkte zum Verständnis dieses Zusammenhangs dargestellt. 1. Die beschwerliche Geschichte der Mission 1706 gehen nach langer und beschwerlicher Reise mit Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau die ersten evangelischen Missionare in der kleinen dänischen Kolonie Tranquebar an der Ostküste Südindiens an Land. Ihr Ziel ist es, den Indern das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen. Doch kaum hatten sie mit ihrer Missionstätigkeit begonnen, da sahen sie sich unerwarteten Problemen gegenüber: Die Repräsentanten der Handelsgesellschaft übervorteilten die einheimische Bevölkerung. Ziegenbalg stellte kritische Fragen. Weil der Kolonialbehörde, die nur an ihrem Profit interessiert war, der umtriebige Missionar zu lästig war, landete Ziegenbalg in Festungshaft. Schließlich griff der dänische König ein und der Missionar wurde freigelassen. Was die beiden Missionare ebenso empörte, war die Not der Bevölkerung, die Behandlung der Unberührbaren durch Hindus sowie der Ausschluss der Kastenlosen von allen Bildungsmöglichkeiten.