Detailansicht

Heilkräuter - Überliefertes Wissen für Hausapotheke und Küche

Über 70 herausragende Heilpflanzen - Mehr als 250 Anwendungen und Rezepte - Extra: Geschützte und giftige Pflanzen
ISBN/EAN: 9783863743468
Umbreit-Nr.: 536323

Sprache: Deutsch
Umfang: 254 S.
Format in cm: 1.8 x 24.5 x 17.4
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.05.2017
€ 20,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Mutter Natur hat für alle Anliegen ein Kraut wachsen lassen! Der Erfahrungsschatz unserer Vorfahren ist voll von wundersamen Geschichten über Kräuter und Pflanzen, deren geheimnisvolle Kräfte Schutz vor bösen Mächten boten und gegen alltägliche Beschwerden halfen. In einer Zeit, in der es auf dem Land noch keine Ärzte und Apotheken gab, vertrauten die Menschen auf die Kräfte der Natur; "Kräuterweiber" und "Bauerndoktoren" waren hoch angesehene Persönlichkeiten. Das Wissen unserer Vorfahren hat sich über die Jahrhunderte entwickelt und wurde von Generation zu Generation weitergegeben - und auch wir können vieles aus diesem Erfahrungsschatz lernen. Viele Menschen besinnen sich heute auf das Althergebrachte und Bewährte und nehmen dankbar die wunderbaren Gaben von Mutter Natur an. In diesem umfassenden Praxisbuch vermittelt die erfahrene Kräuterpädagogin Elfie Courtenay viele interessante Informationen zur kulturhistorischen Entwicklung von Kräuterbrauchtum und Volksmedizin, vor allem aber: über 70 ausführliche, reich bebilderte Pflanzenporträts mit Inhaltsstoffen und Wirkungen vielfältige Empfehlungen für individuelle Verwendungsmöglichkeiten der Heilkräuter zahlreiche Rezepte für Hausapotheke und Küche
  • Kurztext
    • VORWORT "Wir sind nicht auf der Erde, um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der vor blühendem Leben strotzt." Dieser Satz ist heute wichtiger denn je. Er stammt von Papst Johannes XXIII., der von 1958 bis 1963 das Amt innehatte. Schon vor über 50 Jahren war ihm bewusst, wohin es führen kann, wenn wir nicht sorgsamer mit der Erde, mit der Natur und mit unserer Umwelt umgehen. Wir sind heute bereits in der Situation, dass weite Teile unserer Landschaft nur noch eine sehr geringe Artenvielfalt aufweisen. Viele Wiesen werden permanent überdüngt, und die intensive wirtschaftliche Nutzung führt zu nitratreichen, verhärteten Böden. Ein großer Teil der Insekten, wie Käfer, Schmetterlinge oder Bienen, finden nur noch wenig Nahrung und Lebensraum und haben es heutzutage schwer, zu überleben. Denn zur intensiven Düngung kommt das häufige Mähen hinzu. Ab Ende Mai gibt es meist keine blühenden Wiesen mehr. Dazu kommt in manchen Gegenden der intensive Einsatz von Spritzmitteln, zum Beispiel bei Getreide und Mais. Wenn wir Menschen nicht realisieren, dass auch unser eigenes Überleben von einer intakten Natur abhängig ist, und nicht aufhören, weiterhin ein Gefüge zu zerstören, in dem alles miteinander verbunden ist, alles aufeinander einwirkt und voneinander abhängig ist, dann werden wir vielleicht eines Tages fassungslos vor unfruchtbaren, vergifteten Wiesen und Feldern stehen und uns fragen, wie es so weit kommen konnte. Bereits Albert Einstein hat gesagt: 'Zuerst stirbt die Biene, dann stirbt der Mensch.' Leben im Sinne der Natur Auf der anderen Seite gibt es gerade wegen dieser bedrohlichen Veränderung bereits sehr viele Menschen, die sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie man der derzeitigen Entwicklung entgegenwirken könnte. Dazu gehören unter anderem die Biobauern, Biogärtner und Imker. Auch Initiativen zum Nachzüchten alter Gemüsesorten sind sehr wertvoll. Denn so werden unabhängige Samenbanken geschaffen, falls in Zukunft nur noch einjähriges Saatgut erhältlich sein wird. Mancherorts werden in Parks Bienenweiden und Kräutergärten angelegt, Verkehrsinseln werden mit Streusamenmischungen zum Erblühen gebracht - alles herrliche Oasen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge! Auch die Initiative der "Sonnenäcker" möchte ich erwähnen, wo Privatpersonen die Möglichkeit haben, ihr eigenes Gemüse biologisch anzubauen. Eine wichtige Rolle spielen auch die langjährigen Bemühungen der Naturschützer um ausgewiesene Schutzzonen, ohne diesen Einsatz hätten wir keine Naturschutzgebiete. Aber sollen sich die nächsten Generationen wirklich in Zukunft dort zeigen und erklären lassen, wie unsere Landschaft früher einmal aussah? In meinen Wildkräuter-Führungen und -Seminaren ist mir wichtig, die Achtsamkeit der Teilnehmer zu schulen, um ihnen die Bedeutung der Zusammenhänge in der Natur vor Augen zu führen, um in ihnen Verständnis und Wertschätzung für das Reich der Pflanzen und für alles, was dazugehört, zu erwecken oder zu vertiefen. Ich wünsche mir, dass meine Liebe zur Natur ansteckend wirkt und dass ich mit meiner Begeisterung fürs Pflanzenreich noch viele Menschen erreichen werde, die wie ich das starke Bedürfnis haben, unsere wundervolle Schöpfung zu bewahren. Ohlstadt, im Mai 2017 Elfie Courtenay
  • Autorenportrait
    • Elfie Courtenay begleitet als erfahrene Wildkräuterexpertin seit über 20 Jahren Menschen in die Natur. Sie ist unter anderem Kräuterpädagogin, geprüfte Natur- und Landschaftsführerin sowie freie Autorin. Zuletzt erschienen sind von ihr die Bücher "Rauhnächte. Die geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren" (2013) sowie "Endlichkeit und Ewigkeit" (2015) bei der Verlagsgruppe Randomhouse. Sie bietet u. a. meditative Wanderungen, Wildkräuterexkursionen und Wildkräuter-Wanderwochen an und ist seit vielen Jahren Museumsführerin im Freilichtmuseum Glentleiten in Großweil bei Murnau.
  • Leseprobe
    • ((Auszug aus dem Kapitel "Heilkräuter von A bis Z")) LÖWENZAHN, WIESEN- Taraxacum officinale, Korbblütengewächse Verwendete Pflanzenteile Blüten, Blätter oder Wurzeln Sammelzeit Blätter März bis Oktober, Blüten April bis Mai, Wurzeln im März (reich an Bitterstoffen) oder im Oktober (süßlich durch Inulin) Wichtige Inhaltsstoffe Bitterstoffe (Taraxin), Mineralstoffe (Kalium), Vitamine, Cholin und Inulin Wichtige Wirkungen Bitterstoffe in Blättern und Wurzeln wirken verdauungsfördernd, stoffwechselanregend und harntreibend, Gallenfluss fördernd, Völlegefühl und Blähungen verringernd Fertigprodukte HeilpflanzenPresssaft; Taraxacum homöopathisch oder als Urtinktur Der Löwenzahn zählt seit jeher zu den wichtigsten Heilpflanzen. Er liebt es, viele Nährstoffe zu bekommen, wächst aber auf kargen, steinigen Boden und Magerwiesen gleichermaßen wie auf gedüngten. Für Hausapotheke und Verzehr sollte er allerdings ausschließlich von ungedüngten Böden gesammelt werden! Die ersten Blättchen treiben sehr zeitig im Frühjahr aus, und da ihn auch die Tiere gern fressen, wachsen bis in den Herbst hinein immer wieder Blätter nach. Sie werden am besten frisch verwendet. Die Blüten sammeln Sie an sonnigen Tagen, da die Blütenkörbchen sonst geschlossen sind. Sie eignen sich besonders für Sirup oder Gelee. Knospen können Sie nach kurzem Blanchieren auch einfrieren. Die Wurzeln lassen sich gut trocknen, sollten aber bereits im frischen Zustand zerkleinert werden, da sie getrocknet sehr hart werden. Löwenzahn ist eine hervorragende Bienenweide und sollte in keinem Naturgarten fehlen! Zur Beachtung: Die weiße Milch der Blattstängel verursacht hartnäckige Flecken in der Kleidung, weshalb Mütter früher ihre Kinder vor der angeblich giftigen Milch gewarnt haben. Dabei hat es so viel Spaß gemacht, sich mit der klebrigen Milch Blütenschmuck auf die Ohrläppchen zu kleben oder mit aufgeschlitzten Stängeln Blumenketten zu basteln! Verwendungsmöglichkeiten Löwenzahnkapern 2 Handvoll geschlossene Löwenzahnknospen sammeln, gut einsalzen und über Nacht ziehen lassen. Dann kräftig abspülen und in Küchenkrepp vorsichtig trocken rollen. Die Knospen in etwa 1/4 l Kräuteressig mehrmals kurz aufkochen, heiß in Schraubgläschen füllen und verschließen. Diese Kapern sind eine Bereicherung für alle Nudelgerichte und Salate. Teezubereitung Wurzeln ausgraben, am besten am Waldrand, wo der Boden locker ist. Mit einer Bürste reinigen, eventuell mit einem Messer abschaben und zum Trocknen in kleine Stücke oder Scheiben schneiden. 1 TL geschnittene Wurzel mit 1 Tasse kaltem Wasser aufkochen, ganz kurz weiterköcheln lassen und nach etwa 8 bis 10 Minuten abgießen. Dosierung: 2- bis 3-mal täglich 1 Tasse Tee trinken, 4 bis 6 Wochen (nur kurmäßig!). Löwenzahntinktur Die Tinktur im Frühling ansetzen, weil da der Bitterstoffgehalt in den Wurzeln am höchsten ist. Die Wurzeln waschen, putzen und fein schneiden. Ein sauberes Schraubglas gut zur Hälfte mit Wurzelscheiben befüllen und mit 70%-igem Alkohol (aus der Apotheke) bedecken. Das Glas täglich schütteln und wenden. Nach etwa 3 Wochen den Ansatz abfiltern und die Tinktur in dunkle Tropfflaschen füllen. Eine braune Trübung ist ganz natürlich, kann aber durch nochmaliges Filtrieren abgetrennt werden. Dosierung: 3-mal täglich 15 bis 25 Tropfen in etwas Wasser vor dem Essen einnehmen. Löwenzahntinktur regt die Tätigkeit von Leber und Galle an, wirkt harntreibend und kann unterstützend bei Hauterkrankungen und Rheuma eingesetzt werden. LöwenzahnUrtinktur Taraxacum ()