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Als Freiwillige in Nicaragua

Singende Hühner, schießende Kröten, Jobs, Praktika, Studium 74
ISBN/EAN: 9783860402894
Umbreit-Nr.: 6130810

Sprache: Deutsch
Umfang: 174 S.
Format in cm: 1.1 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch
Lesealter: 18-99 J.

Erschienen am 01.07.2019
Auflage: 1/2019
€ 19,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ein Buch, das sich an weltoffene, abenteuer- und reiselustige junge und alte Leute wendet, an Lateinamerika-Fans und an Menschen, die sich für Entwicklungshilfe oder längeren Auslandsaufenthalten interessieren oder einfach gerne über Lebensgeschichten anderer lesen. Es zeigt ein Nicaragua aus einer Perspektive, die man weder als Tourist noch als Entwicklungshelfer oder im freiwilligen sozialen Jahr in der Form erleben wird. Es erzählt die Geschichte einer jungen Studentin, die sich für ihre Diplomarbeit durch die Sprache, das abenteuerliche Leben bei der armen, ländlichen Bevölkerung sowie dem Leben im Macho geprägten Nicaragua kämpft. In Gesprächen mit den Dorfbewohnern begibt sie sich auf die Suche nach der Antwort, was das kleine Glück ausmacht und der Frage nach Sinn und Erfolg von Entwicklungshilfeprojekten. Um ihr Visum zu verlängern, reist sie bis nach Guatemala, wie immer abenteuerlich und meist abseits aller Touristenwege. Die Nachbarländer erweisen sich dabei, trotz der ähnlichen Geschichte, als ganz andere Länder - in vielerlei Dingen. Während ihres Aufenthaltes hinterfragt sie das Verhalten ihrer eigenen Landsleute und den Einfluss der Industrieländer auf Länder wie Nicaragua mehr und mehr. Nach über sieben Monaten in Nicaragua verlässt sie das Land als anderer Mensch.
  • Kurztext
    • Autobiographische Schilderung über einen siebenmonatigen Aufenthalt einer jungen Studentin in Nicaragua. Für ihre Diplomarbeit lebt sie mit den Ärmsten der Armen in einem Haus aus Wellblech und Ziegelsteinen ohne fließend Wasser und Strom tief im Buschland Nicaraguas. Es ist der Bericht einer Reise in eine fremde Welt voller Abenteuer und Kuriositäten sowie einer Reise zu einem Land der Dritten Welt in einer Zeit des Umbruchs (Neuwahlen des Präsidenten, der erste Strom usw.). Dabei erlebt die junge Frau eine existenzielle Lebenskrise, aus der sie sich am Ende selbst befreien kann. Das Buch erzählt zudem die Lebensgeschichten der Menschen vor Ort sowie die Geschichte des Landes. Auch regt es zum Nachdenken über die Rolle unserer Industrienationen gegenüber dem Rest der Welt an.
  • Autorenportrait
    • Diana Kurzweg, Jahrgang 1982 und in Berlin groß geworden, studierte in Potsdam Geoökologie. Nach einem Studienjahr in Neuseeland und Reisen durch Sibirien, Südostasien, Australien und halb Europa war die Sehnsucht groß, nicht mehr nur zu reisen und zu lernen sondern auch etwas zu schaffen. Den Menschen in ärmeren Ländern zu helfen, das war ein uralter Traum von ihr. Abenteuerlustig und neugierig auf das Leben in fernen Welten beschloss sie, ihre Diplomarbeit in Nicaragua zu schreiben, um den Menschen dort Kenntnisse über ertragreichere, ökologische Maisanbaumethoden zu vermitteln. Spanisch lernen - das konnte man doch auch schnell vor Ort, die Diplomarbeit im Detail und den neuen Lebensort planen ebenso - ganz nach dem Ticken der Uhren vor Ort. "Ich komme wieder, wenn ich Spanisch spreche", das hatte sie acht Jahre zuvor Kindern in El Salvador versprochen, die Tränen zum Abschied vergossen hatten. Auch dieses Versprechen konnte sie nun einhalten. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einem kleinen Weiler bei einem kleinen Dorf in Südbayern am malerischen Ammersee (dem schönsten See auf der Welt, den sie kennt) und hat ein völlig anderes, für hiesige Verhältnisse bescheidenes Leben angefangen. Mit ihrem Selbstversorgergarten, der Imkerei, die sie mit ihrem Partner betreibt, und dem Vermitteln von Wissen über Kräuter und Bäume sowie der Herstellung von Naturkosmetik in Kursen hat sie neue Lebensaufgaben gefunden.
  • Leseprobe
    • Loch für Loch stießen wir in den Boden, legten Winzlinge von Samen hinein, bedeckten sie behutsam mit Erde, nicht zu viel und nicht zu wenig. Eine bucklige Arbeit in brütender Hitze. Ein Freund von Eulalio half uns gegen Bezahlung. Es war ein Gepfriemel mit den kleinen Samen, welches sie, ohne dafür bezahlt zu werden, für sich nie getan hätten, wie sie sagten. Für mich war es dabei eine wahre Freude, die beiden Freunde zu beobachten. Sie witzelten und lachten die ganze Zeit. Endlich hatten sie mal wieder Zeit füreinander. Auch wenn sie nur 10 Minuten voneinander entfernt wohnten und seit 16 Jahren gute Freunde waren, sahen sie sich fast nie - wenn dann für gewöhnlich nur auf dem Feld. Sie hatten wirklich Spaß. Sie zu beobachten blieb jedoch meine einzige Freude - verstanden hatte ich fast nichts und mitreden hätte ich ohnehin nicht können. Die Zeit darauf verging wie im Fluge, nach immer dem gleichen Schema. Jeden Morgen war ich von nun an kurz nach Sonnenaufgang aufgestanden, um die etwas kühleren Morgenstunden zu nutzen. Maria hatte mir und Eulalio, der auch auf seinem Feld zu tun hatte, Reis mit Bohnen und einen staubtrockenen Maisfladen zur Stärkung serviert. Eulalio trank dazu, wie offensichtlich alle Leute hier, diesen merkwürdigen Kaffee, den ich mir ge-schworen hatte nie wieder anzunehmen. Drum bekam ich an Stelle des braunen Heißgetränks einen frisch zubereiteten Zitronensaft. Allerdings war dieser wie auch der Kaffee: plörrig und so extrem übersüßt, so dass es mir bei jedem Schluck den Mund verzog.