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Zum Unterhaltungswert des Daily Talk

eBook - Das institutionelle Scheitern der Kommunikation, Studien 2005
ISBN/EAN: 9783842802063
Umbreit-Nr.: 1758291

Sprache: Deutsch
Umfang: 0 S., 1.88 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 30.10.2006
Auflage: 1/2006


E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Als Folge von Talkshowproduktionen hat es in den USA schon den einen oderanderen Mord gegeben und auch hierzulande endet so manch verbaler Vernichtungszug in physischer Gewalt. Die Wurzel dieser Aggressionen liegt in den dramaturgischen Mitteln der Produzenten. Vor einem Millionenpublikum empfinden die Gäste ein besonderes Verlangen, positive Imagearbeit zu betreiben. Doch viele der alltäglichen Strategien zur Imagepflege werden unterbunden. Den Gästen bleibt nur ein enges Repertoire an vornehmlich negativen Strategien, durch das sie ihre Person als wertvoll präsentieren können: Beleidigungen, Vorwürfe, Zurückweisungen und sogar Drohungen. Im Sog der Umstände, Regieanweisungen und Verführungen durch die Gesprächsleitung verzichten die Gäste auf einen kompromissorientierten Gesprächsverlauf. Stattdessen wird die Unvereinbarkeit ihrer einzelnen Positionen betont und der Streit aufrecht erhalten. Beiträge werden nicht aneinander ausgerichtet, Akteure bewusst getäuscht - ein Verhalten völlig entgegengesetzt zu Grices Kooperationsprinzip, dessen Ziel ja ein optimaler Informationsaustausch ist. Hier zeigt sich, dass das Kooperationsprinzip nicht bei allen Formen der verbalen Interaktion befolgt wird. Schritt für Schritt werden Verstöße gegen Grices Maximen offenbart, die keine konversationellen Implikaturen, sondern vielmehr die Herabsetzung anderer Personen und Meinungen zum Ziel haben. Die Regelhaftigkeit dieser Verstöße legt nahe, dass die Akteure hier ebenfalls einem ungeschriebenen Gesetz folgen: dem Nicht-Kooperationsprinzip.
  • Kurztext
    • Als Folge von Talkshowproduktionen hat es in den USA schon den einen oder anderen Mord gegeben und auch hierzulande endet so manch verbaler Vernichtungszug in physischer Gewalt. Die Wurzel dieser Aggressionen liegt in den dramaturgischen Mitteln der Produzenten. Vor einem Millionenpublikum empfinden die Gaste ein besonderes Verlangen, positive Imagearbeit zu betreiben. Doch viele der alltaglichen Strategien zur Imagepflege werden unterbunden. Den Gasten bleibt nur ein enges Repertoire an vornehmlich negativen Strategien, durch das sie ihre Person als wertvoll prasentieren konnen: Beleidigungen, Vorwurfe, Zuruckweisungen und sogar Drohungen. Im Sog der Umstande, Regieanweisungen und Verfuhrungen durch die Gesprachsleitung verzichten die Gaste auf einen kompromissorientierten Gesprachsverlauf. Stattdessen wird die Unvereinbarkeit ihrer einzelnen Positionen betont und der Streit aufrecht erhalten. Beitrage werden nicht aneinander ausgerichtet, Akteure bewusst getauscht - ein Verhalten vollig entgegengesetzt zu Grices Kooperationsprinzip, dessen Ziel ja ein optimaler Informationsaustausch ist. Hier zeigt sich, dass das Kooperationsprinzip nicht bei allen Formen der verbalen Interaktion befolgt wird. Schritt fur Schritt werden Verstoe gegen Grices Maximen offenbart, die keine konversationellen Implikaturen, sondern vielmehr die Herabsetzung anderer Personen und Meinungen zum Ziel haben. Die Regelhaftigkeit dieser Verstoe legt nahe, dass die Akteure hier ebenfalls einem ungeschriebenen Gesetz folgen: dem Nicht-Kooperationsprinzip.