Detailansicht

Gold vor Schwarz

Der Essener Domschatz auf Zollverein, Katalog zur Ausstellung im Ruhr Museum, Essen 20. Oktober 2008 bis 11. Januar 2009
ISBN/EAN: 9783837500509
Umbreit-Nr.: 1409409

Sprache: Deutsch
Umfang: 343 S.
Format in cm: 3 x 25.5 x 22
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 13.10.2008
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Der Katalog zur Ausstellung:<p> GOLD VOR SCHWARZ. Der Essener Domschatz auf Zollverein. Eine Ausstellung im Ruhr Museum / 19. Oktober 2008 - 08. Februar 2009 Das Essener Frauenstift<p>Der Essener Dom, Kathedralkirche des 1958 errichteten Ruhrbistums Essen, blickt auf eine rund 1150-jährige Geschichte zurück. Am Beginn stand um 850 die Gründung einer religiösen Frauengemeinschaft, die im frühen und hohen Mittelalter zu den herausragenden religiösen Institutionen des Reichs gehörte. Hauptaufgabe der Stiftsfrauen war die ,memoria'', das bedeutete, für die Seelen Verstorbener und die Gnade und Unterstützung Gottes für die Lebenden zu beten. Die Frauengemeinschaft wurde seit Mitte des 10. Jahrhunderts vom ottonischen Kaiserhaus mit Privilegien und Grundbesitz reich beschenkt. In dieser Zeit regierten in Essen drei Äbtissinnen aus ottonischem Kaiserhaus: Mathilde (971 - 1011), Sophia (1012 - 1039) und Theophanu (1039 - 1058) waren Nichten und Enkelinnen von Otto I. und Otto II.<p>Das Stift Essen beherrschte ein etwa drei Quadratmeilen großes Gebiet zwischen den Flüssen Emscher und Ruhr und weitere Besitzungen mit insgesamt 3.000 abgabenpflichtigen Bauernhöfen. Das Frauenstift war auch die Keimzelle der heutigen Stadt Essen. Um den Stiftsbezirk herum bildete sich eine Siedlung, die im 13. Jahrhundert Stadtrechte erlangte. In dieser Zeit stiegen die Äbtissinnen zu Reichsfürstinnen auf. Sie waren damit zugleich Landesherrinnen über das Reichsfürstentum Essen und mit einem Sitz im Reichstag vertreten. Die "weltliche" Bedeutung des Stiftes zeigt sich auch darin, dass in Essen eigene Münzen geprägt wurden. Seit dem 14. Jahrhundert war der Eintritt in das Stift Frauen des allerhöchsten Reichsadels vorbehalten. Die Stiftsfrauen führten kein abgeschlossenes klösterliches Leben. Wer ins Stift aufgenommen wurde, legte kein Gelübde ab, sondern entschied sich für eine Gemeinschaft, die sich zu einem religiösen Lebenswandel verpflichtet hatte. Hauptaufgaben waren das tägliche gemeinsame Chorgebet und die regelmäßigen Gebete für die Verstorbenen: Die Frauen - auch die Äbtissin - konnten das Stift jederzeit wieder verlassen, um zu ihrer Familie zurückzukehren oder zu heiraten.<p>Auch nach der Reformation, der sich die Stadt Essen 1563 anschloss, blieb das "Fürstliche Stifft Essen" katholisch. Als Landesherrin blieb die Äbtissin oberste Herrin der Stadt. Im Zuge der Säkularisation wurde das Stift Essen aufgelöst. Die ehrwürdige Stiftskirche wurde zusammen mit der Anbetungskirche der Pfarre St. Johann übergeben. Sie war nun die Hauptpfarrkirche der während der Industrialisierung rasch zur Großstadt anwachsenden Stadt Essen. Die Stiftsgebäude wurden nach und nach abgerissen. Die Pfarrkirche wurde 1958 zur Dom- bzw. Kathedralkirche des Ruhrbistums erhoben.<p>Vom mittelalterlichen Erbe Essens blieben im Herzen der Stadt bis heute die Münsterkirche St. Cosmas und Damian, die Anbetungskirche St. Johann sowie der Kreuzgang erhalten. Wichtigste Hinterlassenschaft der Frauengemeinschaft ist der über Jahrhunderte gewachsene, bedeutende Stiftsschatz mit seinen berühmten Kunstwerken.