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Das Briefleben Bettine von Arnims

Vom Musenanruf zur Selbstreflexion, Epistemata Literaturwissenschaft 434
ISBN/EAN: 9783826024511
Umbreit-Nr.: 346305

Sprache: Deutsch
Umfang: 264 S.
Format in cm: 1.8 x 23.3 x 15.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 28.02.2003
€ 39,50
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  • Zusatztext
    • Diese Arbeit untersucht drei Briefbücher Bettine von Arnims: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde (1835), Die Günderode (1840) und Clemens Brentanos Frühlingskranz (1844). Diese drei Bücher werden als Einheit gelesen und von der Gattung des Briefromans wie auch der Autobiographie abgegrenzt. Aus einer Summe von Briefen schafft Bettine von Arnim eine erzählbare Geschichte, gleichsam einen romantischen Roman - ihr Briefleben. Themen wie Bildung, Kunst, Poesie, Natur, Reisen, auch das Briefschreiben selbst, werden in den Briefen dieser Autorin mit wechselnden Briefpartnern behandelt, gewissermaßen als Fortschreibung des Salons in Literatur. Der häufig benutzte, sich aus der Antike herleitende Topos des Musenanrufs als Synonym göttlicher Eingebung und Ursprung von Inspiration, wird bei einer so selbstreflexiven Autorin ironisch verfremdend verstanden. Dieser Topos bildet den spielerischen Hintergrund einer Befragung von Autorschaft, wie sie sich in den Texten von Frauen im späten 18ten Jahrhundert nach und nach etabliert. Im zugleich stattfindenden Austausch der Briefpartner über Kunst eröffnet sich ein Raum, in dem die Briefpartner sich selbst vorstellen und das eigene Bild vom anderen präsentieren. Bei diesen literarischen Porträts geht es um die Darstellung von Individualität, die sich im Dialog experimentell vollzieht. Die Entstehungsgeschichte des Goethedenkmals Bettine von Arnims wird konsequent als Bestandteil romantischen Kunstschaffens gelesen. Sie verdankt sich dem diskursiven Charakter der Selbstsuche und Selbstvergewisserung. Ein wichtiges Thema dieser Arbeit sind der Ewigkeitsanspruch in der Denkmalsetzung und die Unabschließbarkeit eines Brieflebens. Diese bleiben allerdings ein widersprüchliches Projekt.