Detailansicht

Ein Garten der Natur

Friedrich Ludwig von Sckell und die Gartenanlage zu Nymphenburg
ISBN/EAN: 9783813503555
Umbreit-Nr.: 1882359

Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S., 45 farbige Illustr., durchgehend Abb.
Format in cm: 1.5 x 30.7 x 28
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 11.10.2010
€ 39,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Ein Fest für die Augen, ein Spaziergang für die Seele Der Nymphenburger Park gilt als eine der schönsten Parkanlagen Deutschlands. Er wurde vor über 200 Jahren von dem genialen Landschaftsgärtner Friedrich Ludwig von Sckell geschaffen und zieht jährlich Tausende in seinen Bann. Im vorliegenden Buch werden die beeindruckenden Aufnahmen der Münchner Fotografin Sigrid Neubert mit Originaltexten von Sckell kombiniert. So wird die Seele dieses einzigartigen Parks greifbar. Viele Jahrzehnte streifte Sigrid Neubert mit ihrer Kamera immer wieder durch den Nymphenburger Park. Sie hielt fest, was der große Landschaftsarchitekt Friedrich Ludwig von Sckell vor über 200 Jahren schuf. Als sie dessen Schriften zum Gartenbau las, war sie fasziniert, wie weit vorausschauend Sckell seine von ihm so genannten Gärten der Natur für künftige Generationen anlegte. Und wie kongenial sich seine Gedanken in der Anlage des Nymphenburger Parks wiederfinden. In 'Ein Garten der Natur' werden Sigrid Neuberts Aufnahmen mit Originaltexten von Sckell kombiniert. Diese Verbindung von Bild und Text ermöglicht einen neuen Blick auf eine der bedeutendsten und schönsten Parkanlagen Deutschlands. Ein Essay des Landschaftsarchitekten Peter Latz regt an zum Nachdenken über die Zukunft des Parks in der urbanisierten Welt. Ideales Geschenk für Liebhaber von Landschaftsgärten. Buchgestalterin Jana Cerno wurde für ihre Buchprojekte mehrfach ausgezeichnet ('red dot Award').
  • Autorenportrait
    • Sigrid Neubert, geboren in Tübingen, absolvierte ihre Ausbildung von 1948 bis 1950 an der Fotoschule in München und legte 1954 ihre Meisterprüfung ab. Von 1955 bis 1990 arbeitete sie als Architekturfotografin. Ihre große Liebe aber ist der Nymphenburger Park. Sigrid Neubert lebt heute in München und Berlin.
  • Leseprobe
    • Friedrich Ludwig von Sckell und seine Gärten der Natur Noch heute nach zweihundert Jahren sind uns Friedrich Ludwig Sckells Gedanken zur 'Bildenden Gartenkunst' ganz nahe. Seine Begeisterung und seine Freude für die 'Gärten der Natur' übertragen sich wie von selbst auf uns heute. Vielleicht spüren wir, dass er aus einem tiefen Gefühl der Verantwortung sein Wissen weitergeben wollte. Er wusste, dass die Schönheit und Würde der Natur dem Menschen helfen kann, sich eingebunden zu fühlen in den großen Lebenszusammenhang. Friedrich Ludwig Sckell ahnte nicht die bevorstehende Industrialisierung und Mechanisierung der Welt. Ganz aus dem Augenblick heraus - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlebte er noch ungeteilt - war er erfüllt von dem Wunder der Natur. Er wollte ihre Schönheit und Vielfalt sichtbar, fühlbar machen. Immer wieder schrieb er sehr sachlich: Die Kosten kann man tragen, der Nutzen ist groß. Denn er wusste, dass die Natur dem Menschen helfen kann, Ruhe und Stille zu finden und jene glückliche Aufmerksamkeit, die ihn mit seinem Schauen und Hören verbindet. Im Spiegelbild der Natur erkennen wir, dass wir Teil eines Ganzen, dass Entstehen und Vergehen Lebensgesetze sind. Wenn wir den Dialog mit der Natur vergessen, fehlt uns die Einbindung in das Netz des Lebens, und wir verlieren den Mut, uns auch dem Unvorhersehbaren zu öffnen. Unsere Beweglichkeit, unsere Neugier und Phantasie geben wir her für eine Sicherheit, die trügerisch ist. Und was gewinnen wir? Was ist unser Zukunftsbild, wenn wir so achtlos unsere Quellen zuschütten, die die Natur uns schenkt? Sie ist ja unaufhörlich bereit, des Menschen Phantasie zu beleben. Sie gibt uns Vertrauen und auch Geborgenheit in dem ewigen Fluss des Lebens. Sckell war erfüllt von dem Gedanken, dass Mensch, Natur und Kunst zusammenwirken. Er wusste, dass die Gärten der Natur, ihr Duft, ihre Geräusche, ihre Farben und Formen den Menschen an sich selbst erinnern. Die Natur kann sich tief in unser Gemüt einschreiben. Wir müssen uns nur öffnen und zuhören. Es wird uns beflügeln, verantwortlich da zu sein. Sckell sprach oft von den Bildern der Natur. Er wollte sie als Gartenkünstler für die Menschen vorbereiten. Er wünschte sich, dass sein 'Garten der Natur' dem Menschen hilft, eine Heimstatt zu finden, einen Ort, an dem er ausruhen kann und vielleicht Antworten findet auf seine Fragen. In der Natur lernen wir, die vorbeieilende Zeit zu vergessen, wir können träumen im Anblick der Bäume, des Wassers, der Schönheit, die uns umgibt. Wir gehen auf verschlungenen Wegen, die weiten Alleen nehmen uns auf und erinnern daran, dass vor zweihundert Jahren bayerische Könige dem Gartengestalter Friedrich Ludwig von Sckell die große Aufgabe übertrugen, den Nymphenburger Park anzulegen. Er war früh schon ein Volksgarten, offen für alle. Und heute? Dieser Park erlebt immer mehr Besucher. Auf meinen Wegen durch den Park begegne ich immer mehr Menschen. Meist sind sie in Eile, in sportlichem Tun. Was sehen sie, was nehmen sie in ihren Gedanken mit? Friedrich Ludwig von Sckells Aufzeichnungen habe ich schon vor fünfunddreißig Jahren in der Münchner Staatsbibliothek zum ersten Mal gelesen. Ich war fasziniert, aber auch traurig, dass ich das kleine kostbare Buch nur anschauen durfte, dass es nicht möglich war, die Seiten zu kopieren. So bewahrte ich alles, was ich gelesen hatte, in meinen Gedanken. Sckell begleitete mich beim Fotografieren für mein erstes Buch 'Der Park', das vor genau dreißig Jahren erschien. Ich wollte Bilder finden, die seinem Denken entsprechen konnten, die von dem erzählten, was er sich gedacht und gewünscht hatte. Ich ließ mir viel Zeit beim Fotografieren. Und in diesem Geduldigsein wurde Sckells Garten für mich immer schöner. Auch dieses zweite Park-Buch habe ich Sckell zu verdanken. Meine Verehrung für diesen großen Gartengestalter ist geblieben. Und auch mein Staunen, dass es Menschen geben kann, die vorausdenken und sich verantwortlich fühle