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Pikturale Evidenz

Zur Wahrheitsfähigkeit der Bilder
ISBN/EAN: 9783770557646
Umbreit-Nr.: 6710021

Sprache: Deutsch
Umfang: 267 S., 12 s/w Fotos, 9 Farbfotos
Format in cm: 2 x 23.5 x 15.6
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 26.01.2015
Auflage: 1/2015
€ 49,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • In der Geschichte der Philosophie waren Bilder oft dem Verdacht des Lügens ausgesetzt. Dieser Vorwurf unterstellt nicht, dass jemand beim Gebrauch eines Bildes die Unwahrheit sagt, sondern dass die Bilder selbst agieren. Wenn sie lügen können, können sie dann auch die Wahrheit sagen? Viele Kulturtechniken unterstellen eine Wahrheitsfähigkeit der Bilder - ihr Potential der Verifi zierung und Bezeugung. In Bildern wird etwas anschaulich, auf das sich visuelle Formen der Wahrheitsgewinnung stützen können. Das vorliegende Buch versucht eine systematische Bestimmung dieser »pikturalen Evidenz«, auf der die Wahrheitsfähigkeit der Bilder beruht: Bilder »sagen« die Wahrheit nicht, aber sie können Sachverhalte richtig, wahrhaftig, detailreich und überprüfbar präsentieren. Vor allem können sie Aspekte der Wirklichkeit vor Augen stellen, die außerhalb des pikturalen Objekts nicht wahrnehmbar sind. Um diese Wahrheitsfähigkeit präzise zu erfassen, gilt es deshalb, die gemeinsamen Gestaltungseigenschaften von Zeichnungen, Gemälden, Standbildern, Fotos, Filmen etc., sowie ihre Funktionen und Wirkungsweisen ins Zentrum der Analyse zu stellen. Dann zeigt sich, dass die pikturale Evidenz weniger aus der Bezugnahme auf ein Vorbild herrührt, noch aus den ästhetischen Qualitäten der Abbildung, sondern vor allem aus einer Anschaulichkeit, die nur das Bild als ein gestaltetes Ding eröffnet.
  • Autorenportrait
    • Ludger Schwarte ist Professor für Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf. Er hat Philosophie, Literatur und Politologie in Münster, Berlin und Paris studiert. Promoviert und habilitiert wurde er im Fach Philosophie an der FU Berlin. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU Berlin, Assistenzprofessor an der Uni Basel und anschließend Dozent für die Theorie des Ästhetischen an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen Ästhetik, politische Philosophie, Kulturphilosophie und Wissenschaftsgeschichte.