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Menschwerdung eines Affen

eBook - Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung
ISBN/EAN: 9783751803045
Umbreit-Nr.: 9809225

Sprache: Deutsch
Umfang: 278 S., 2.18 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 01.10.2020
Auflage: 1/2020


E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen
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  • Zusatztext
    • Ein tiefschürfender und selbstkritischer Beitrag zur Debatte über das FremdeAffe und Kannibalin nannten Frauen und Männer in Kenia und Uganda die Ethnologin, die Ende der 1970er-Jahre zu ihnen kam, um sie zu erforschen. Statt diese wenig schmeichelhaften Namen zurückzuweisen, stellt Heike Behrend sie ins Zentrum ihrer Autobiografie: Sie selbst wird zum gründlich beobachteten Objekt der Ethnografierten und fragt nach der Wahrheit, der Kritik und der kolonialen Geschichte, die sich mit diesen fremden Namen verbinden.Das Ergebnis ist ein packender Forschungsbericht, der von Afrika, das auch aufgrund ethnologischer Expeditionen lange als das wilde Andere galt, als einem Ort voller Nuancen und Offenbarungen erzählt und von einer Menschwerdung in wechselseitiger Spiegelung.
  • Kurztext
    • Heike Behrend studiert Ethnologie in den politisch bewegten Sechzigerjah-ren; ihre erste Feldforschung fuhrt sie Ende der Siebzigerjahre in die keniani- schen Tugenberge; Mitte der Achtzigerjahre begibt sie sich auf die Spuren der Holy-Spirit-Bewegung im Norden Ugandas. Wahrend der Aids-Epidemie arbeitet sie uber die katholische Kirche in Westuganda, und schlielich erforscht sie an der kenianischen Kuste die lokalen Praktiken von Straen-fotografen und Fotostudios. Diese Autobiografie der ethnografischen For-schung erzahlt keine heroische Erfolgsgeschichte, sondern berichtet von dem, was in den herkommlichen Ethnografien meist ausgeschlossen wird - die unheroischen Verstrickungen und die kulturellen Missverstandnisse, die Konflikte, Fehlleistungen sowie Situationen des Scheiterns in der Fremde. So ldt dieses Buch zu einem freimtigen Blick auf die Ethnologie als Poetik sozialer Beziehungen ein. In den wenig schmeichelhaften Namen - &quote;Affe&quote;, &quote;Nrrin&quote; oder &quote;Kannibale&quote; -, die der Ethnologin in Afrika gegeben wurden, wird sie mit fremder Fremderfahrung konfrontiert und muss sich fragen, welche Wahrheit diese Bezeichnungen zum Ausdruck bringen, welche koloniale Geschichte sie erzhlen und welche Kritik sie an ihrer Person und Arbeit ben. Mit dem Bericht ber vier ethnografische Forschungen in Kenia und Uganda in einem Zeitraum von fast fnfzig Jahren reflektiert Heike Behrend auch die Fachgeschichte der Ethnologie und die Vernderungen des Machtgefges zwischen den Forschenden und den Erforschten, die sie am eigenen Leib erfhrt.
  • Autorenportrait
    • Heike Behrend, 1947 in Stralsund geboren, studierte Ethnologie und Religionswissenschaft in München, Wien und Berlin. Sie arbeitete ethnografisch vor allem in Ostafrika, unterrichtete an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland und lebt in Berlin.