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Die göttliche Sprache zum Ziel - inhaltliche und sprachliche Entwicklungstendenzen in der Lyrik Nelly Sachs

ISBN/EAN: 9783638669047
Umbreit-Nr.: 1030495

Sprache: Deutsch
Umfang: 28 S.
Format in cm: 0.3 x 21 x 14.8
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 16.07.2007
Auflage: 1/2007
€ 17,95
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  • Zusatztext
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht wesentliche Aspekte der Sprache und des Inhalts in der Lyrik Nelly Sachs sowie deren Weiterentwicklung. Eine Analyse der ausgewählten Gedichte ist nicht denkbar ohne die Einbeziehung der 1951 in seinem Aufsatz Kulturkritik und Gesellschaft aufgestellten Thesen von Theodor W. Adorno, welche die Forschung und Diskussion nachhaltig beeinflusst haben. (.) Adorno hielt das Schreiben nach Auschwitz schon für möglich, allerdings nur solches, welches der Vergangenheit gedachte und das Leid zum Ausdruck brachte. Mit seinem Satz, dass es barbarisch sei, nach Auschwitz noch Gedichte zu schreiben, zeigte er vordergründig eben auch das Dilemma auf, in welchem sich Intellektuelle im Allgemeinen und Autoren im Speziellen direkt nach Auschwitz befanden. Nach Adorno sollte schon geschrieben und erzählt werden, aber nicht so, als hätte der Holocaust nie stattgefunden. Die Schwierigkeit für alle Nachkriegsautoren war es somit, die Gratwanderung zwischen Banalisierung des Geschehenen und völliger Erstarrung bzw. Verstummung zu meistern. Adorno hat also nur das zum Ausdruck gebracht, was viele Autoren der damaligen Zeit gedacht und gefühlt haben mögen, denn mit dem Holocaust ging eine grundlegende Sprach- und Sinnkrise einher, in der sowohl jegliche Sinnkonstruktion als auch ein sinnvolles Sprechen in Frage gestellt wurde. Die Frage nach dem Sinn sowie der Zweifel an Sinngegebenheiten führten zu einer unbefriedigenden Suche nach einem Sinn und einer Allgemeingültigkeit und ließ somit die Sprache oft als stammelnd, unvollständig und unabgeschlossen wirken. Aus diesen Erfahrungen entwickelte sich bei vielen Autoren eine lyrische Sprache, die oft verschlossen wirkt und somit auch als hermetische Lyrik bezeichnet wird. Die Dichter misstrauten der zutiefst fragwürdig gewordenen Sprache und begannen daher, die Sprache zu verschlüsseln. Die Chiffre, also die absolute Metapher, wurde demzufolge zum zentralen Begriff der neuen Lyrik. Neben Paul Celan, Rose Ausländer und Ingeborg Bachmann war eben auch Nelly Sachs ein wichtiger Vertreter dieser literarischen Richtung. Inwiefern sie dies in ihren Gedichten zum Ausdruck brachte und ob sich eine hermetische Schreibweise durch ihr ganzes lyrisches Werk zieht, wird auf den folgenden Seiten zu untersuchen sein.