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Minga verzaubert die Welt

Bilder von Matthias Beckmann
ISBN/EAN: 9783630873251
Umbreit-Nr.: 1742627

Sprache: Deutsch
Umfang: 36 S., 26 farbige Illustr.
Format in cm: 1.1 x 24.7 x 20.7
Einband: Halbleinen

Erschienen am 16.11.2009
€ 12,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Ein bezauberndes Vorlese-Bilderbuch Charlie ist ein lustiges kleines Mädchen, in dessen Kopf von früh bis spät der verrückteste Unfug herumspukt. Charlies beste Freundin ist Minga, die Siamkatze der Familie. Mit ihr zusammen erlebt Charlie die merkwürdigsten Abenteuer, von denen ihre Eltern nie etwas erfahren. Eines Abends, als Charlie schon im Bett liegt und Mama und Papa vor dem Fernseher sitzen, schleicht Minga in die Küche, stibitzt sich eine Bockwurst aus dem Kühlschrank und stolziert dann zu Charlie ins Kinderzimmer. Was Minga erst nach und nach begreift, ist, dass sie eine Zauberbockwurst verzehrt hat. Denn nicht nur versteht sie auf einmal die Menschensprache, sondern zu Mingas und Charlies größter Verblüffung erwachen plötzlich alle Dinge und Spielsachen im Kinderzimmer zum Leben: Die Bauklötze üben Formationsflug, das Schaukelpferd probiert eine Zirkusnummer, und die ganze Welt steht auf herrliche Weise Kopf. Unbemerkt von den Eltern feiern Charlie, Minga und die Spielsachen ein rauschendes Fest.
  • Autorenportrait
    • Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er ist Autor von bislang fünf Romanen sowie mehrerer Erzählungsbände und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem aspekte-Literaturpreis. Christoph Peters lebt heute in Berlin.
  • Leseprobe
    • Minga ist eine Katze. Ihre Vorfahren stammten aus Siam, wo früher die schönsten und schlauesten Katzen der Welt gelebt haben. Aber weil es Siam schon lange nicht mehr gibt, sind die siamesischen Katzen heute über alle Erdteile verstreut. So ist Minga zu Charlie und ihren Eltern gekommen. Charlie ist ein lustiges kleines Mädchen, in dessen Kopf von früh bis spät der verrückteste Unfug herumspukt. Charlies Eltern heißen Mama und Papa, und sie sind, wie viele große Leute, in Gedanken oft anderswo. Wenn sie von dort zurückkehren, verstehen sie meist nur die Hälfte von dem, was zu Hause passiert ist. Minga und Charlie sind die besten Freunde, und zusammen erleben sie viele merkwürdige Abenteuer, von denen die Eltern nie etwas erfahren. Mama und Papa saßen im Wohnzimmer und schauten fern. Ein ernsthafter Mann erzählte gerade von Amerika, und schon flogen ihre Gedanken dorthin. In Amerika stand ein weißes Haus, vor dem bunte Fahnen wehten. Mama und Papa waren so anderswo, dass sie nicht hörten und nicht sahen, wie es Minga gelang, das Rätsel des verschlossenen Kühlschranks zu lösen. Der verführerische Duft von Mortadella, Mozzarella, Erdbeercreme und Gulasch war ihr seit Tagen in die Nase gezogen. Sie hatte an gar nichts anderes denken können. Katzenfutter war zwar nicht schlecht, aber auf die Dauer doch sehr eintönig. Menschen aßen schließlich auch nicht jeden Tag Spaghetti. Jetzt endlich hatten ihre Pfoten den richtigen Griff gefunden, und die Kühlschranktür sprang auf. Das Erste, worauf Mingas Blick fiel, war die offene Dose mit der letzten Bockwurst vom Mittagessen. Minga zog und schob, bis die Dose kippte und auf den Küchenboden fiel. Sie schepperte so laut, dass Mama und Papa es eigentlich hätten hören müssen, aber zwischen der Küche und dem weißen Haus in Amerika lag der ganze atlantische Ozean, und der rauschte noch lauter als die Dose schepperte. Die Wurst schmeckte köstlich. Minga schlang sie gierig hinunter, nicht einen Zipfel ließ sie übrig, und zum Nachtisch leckte sie den Wurstsud bis auf den letzten Tropfen vom Boden. Was dann passierte, glaubt keiner, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hat: Der ganze Katzenkörper begann zu zittern und zu beben, von der feuchten Nase bis zur buschigen Schwanzspitze. Erst knallte der Schwanz auf den Boden wie eine Peitsche, dann fing er an, sich wie ein Propeller zu drehen. Minga begriff nicht, wie ihr geschah, aber ihr blieb auch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn auf einmal verstand sie die Menschensprache. Der Fernsehmann, eben zurück aus Amerika, sagte: "Meine Damen und Herren, es folgt die Wettervorhersage. Von Westen her naht starke Bewölkung mit Niederschlägen ..." "Zum Glück habe ich ein warmes, trockenes Zuhause", dachte Minga und schlich auf ihren leisesten Pfoten ins Kinderzimmer. Charlie lag in ihrem Bett und zählte statt Schäfchen die Kolibris ihres Mobiles. Es waren genau sieben. Minga huschte zur Tür herein, sah die schillernden Vögel und murmelte: "Ich habe immer noch Hunger, und frische Vögel gibt es noch seltener als Bockwurst." Sie wollte noch sagen: "Ein Jammer, dass sie aus Holz sind", als die Holzvögel anfingen, sich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller, bis schließlich die Fäden an ihren Rücken abrissen. Sie schwirrten wild und glitzernd durcheinander. Minga atmete tief durch. "Das muss eine Zauberbockwurst gewesen sein!", dachte sie und rief: "Hurra, ich habe die Zauberbockwurst entdeckt!" Im nächsten Moment sprang sie so hoch sie nur konnte, um eines der flatternden Federbällchen mit ihren scharfen Krallen zu erwischen. Aber die Kolibris schossen geschickt herauf und herunter, nach links und nach rechts, so dass Minga ein ums andere Mal in die Luft schlug und mit leeren Pfoten auf den Bauch fiel. Charlie rieb sich die Augen: "Ich bin wohl doch schon eingeschlafen, und das ist ein Traum", dachte sie. Aber als Minga schimpfend in der Bauklotzkiste landete und die Kiste mit Karacho umkippte, machten die herauskullernden Klötze einen solchen Krach, wie man ihn nie und nimmer in Träumen hört. Sie blieben auch nicht einfach still liegen, sondern polterten herum, als ob sie auf dem Jahrmarkt wären. Sie hüpften über Stühle, Tisch und Sessel, schließlich war der ganze Raum voll mit bunten Klötzen. Charlie stand auf, pfiff durch die Zähne, und Minga sprang mit einem großen Satz ins Bett. Doch statt sich schnurrend auf der Decke zu räkeln, sagte sie klar und deutlich: "Du brauchst nicht zu pfeifen, Charlie, ich verstehe jetzt nämlich die Menschensprache." Charlie wusste längst, dass auf der Welt die sonderbarsten Dinge passierten, warum also sollte eine schlaue Katze wie Minga nicht sprechen lernen? Unterdessen hatten auch die übrigen Dinge, Puppen und Tiere im Zimmer bemerkt, dass