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Die Furcht des Weisen 1

Die Königsmörderchronik - Zweiter Tag, Die Königsmörder-Chronik 2.1
ISBN/EAN: 9783608938166
Umbreit-Nr.: 1913292

Sprache: Deutsch
Umfang: 860 S.
Format in cm: 6 x 22 x 14.7
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 27.11.2013
€ 26,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Dieser Band ist der auf 'Der Name des Windes' folgende Band 2. Drei Dinge gibt es, die jeder Weise fürchtet: den Sturm auf hoher See, eine mondlose Nacht und den Zorn eines sanftmütigen Mannes. Verfolgen Sie die Abenteuer von Kvothe, wie er zum größten Magier seiner Zeit wurde. Eine Intrige zwingt Kvothe die arkanische Universität zu verlassen. Seine Suche nach den sagenumwobenen Chandrian, die seine Eltern getötet haben, führt ihn an den Hof von Maer Alveron, und weiter zu den sturmumwogten Hügeln von Ademre. Schließlich gelangt er in das zwielichtige Reich der Fae, wo er der sagenumwobenen Felurian begegnet, der bisher noch kein Mann widerstehen konnte. Eine Geschichte voller Poesie und Musik, voller Leidenschaft, aber auch voller Intrigen, dunkler Geheimnisse und Magie. Dieser zweite Band von 'Der Name des Windes' steckt wieder voller neuer Geschichten und Ideen von Patrick Rothfuss. Der Band ist daher so umfangreich geworden, dass man ihn teilen musste in zwei Bände - 'Die Furcht des Weisen 1' und 'Die Furcht des Weisen 2'. Mit 'Die Furcht des Weisen' legt Patrick Rothfuss den zweiten Teil der Königsmörder-Chronik-Trilogie vor, der in den USA bei Kritikern und Fantasylesern begeistert aufgenommen wurde und schon bald einen der vorderen Plätze in der New York Times Bestsellerliste belegte. 2007 wurde Patrick Rothfuss für seinen Roman 'Der Name des Windes' mit dem Quill Award sowie dem Pulishers Weekly Award für das beste Fantasy-Buch des Jahres ausgezeichnet.
  • Kurztext
    • Dieser Band ist der auf 'Der Name des Windes' folgende Band 2. Drei Dinge gibt es, die jeder Weise fürchtet: den Sturm auf hoher See, eine mondlose Nacht und den Zorn eines sanftmütigen Mannes. Verfolgen Sie die Abenteuer von Kvothe, wie er zum größten Magier seiner Zeit wurde.
  • Autorenportrait
    • Patrick Rothfuss, geboren 1973 in Wisconsin, unterrichtet als Englisch-Dozent am Stevens Point College in Wisconsin. Die ersten beiden Bände der Königsmörder-Chronik wurden weltweit bei Kritikern und Fantasylesern begeistert aufgenommen und gehören seit Erscheinen zu den meistgelesenen Werken der Fantasy. 2007 wurde Patrick Rothfuss für seinen Roman Der Name des Windes mit dem Quill Award sowie dem Pulishers Weekly Award für das beste Fantasy-Buch des Jahres ausgezeichnet, 2009 hat das Buch den Deutschen Phantastik Preis als bester internationaler Roman erhalten.  
  • Schlagzeile
    • Endlich: Die Fortsetzung, der Band 2 zu 'Der Name des Windes' von Patrick Rothfuss
  • Leseprobe
    • Prolog Eine dreistimmige Stille Der Morgen nahte. Das Wirtshaus zum Wegstein lag in Stille, und es war eine dreistimmige Stille. Der vernehmlichste Teil dieser Stille war umfassend und lastendund verdankte sich dem, was fehlte. Hätte ein Gewittersturm geweht, so hätte Regen auf die Selas-Ranken hinterm Haus getrommelt und geprasselt. Donnergrollen hätte die Stille wie fallendes Herbstlaub die Straße hinab gescheucht. Hätten sich Reisende in den Zimmern geregt, so hätten sie mit ihrem Gemurmel und Bettengeknarre die Stille wie halb schon vergessene Träume zum Verschwinden gebracht. Wäre Musik erklungen aber nein, natürlich erklang keine Musik. All das fehlte, und so blieb es still. Im Wirtshaus zog ein dunkelhaariger Mann sehr behutsam die Hintertür hinter sich zu. In vollkommener Dunkelheit schlich er durch Küche und Schankraum und die Kellertreppe hinab. Mit der Leichtigkeit langer Erfahrung wich er dabei Dielen und Stufen aus, die unter seiner Last geknarzt oder geächzt hätten. Seine langsamen Schritte machten auf dem Boden nur das allerleiseste Tapp! Damit fügte er der großen, lastenden Stille seine kleine, verstohlene hinzu. Daraus entstand ein Gemisch, mit einer gegenläufigen Stimme. Die dritte Stille war weit weniger vernehmlich. Hätte man lange genug gelauscht, so hätte man vielleicht begonnen, sie in der Kälte der Fensterscheiben und der glatt verputzten Wände des Zimmers des Wirts zu erahnen. Sie ruhte in der dunklen Truhe, die am Fußende seines harten, schmalen Bettes stand. Und sie ruhte in den Händen des Mannes, der reglos darauf lag und auf das erste fahle Licht der Morgendämmerung wartete. Der Mann hatte leuchtend-, ja flammend rotes Haar. Seine Augen blickten dunkel und abwesend, und er lag dort mit der resignierten Miene dessen, der jede Hoffnung auf Schlaf längst aufgegeben hat. Das Wirtshaus gehörte ihm, wie ihm auch die dritte Stille gehörte. Und das war nur recht und billig so, denn sie war die größte der dreifachen Stille und schloss die anderen ein. Sie war so tief und so weit wie der Spätherbst. Sie wog so schwer wie ein großer, vom Fluss glatt geschliffener Stein. Es war der geduldige, blumensichelnde Laut eines Mannes, der darauf wartet zu sterben. Kapitel 1 Apfel und Holunder Bast lehnte gelangweilt an dem langen Mahagonitresen. Er sah sich in dem leeren Schankraum um, seufzte und kramte ein sauberes Leinentuch hervor. Dann begann er mit resignierter Miene einen Abschnitt des Tresens zu polieren. Bald darauf beugte er sich vor und beäugte einen bis dahin übersehenen Fleck. Er schabte mit einem Fingernagel daran herum und runzelte angesichts des Schmierfilms, den sein Finger hinterließ, die Stirn. Sich noch weiter vorbeugend, hauchte er auf die Stelle, so dass sie beschlug, und polierte energisch nach. Dann hielt er inne, hauchte noch einmal aufs Holz und schrieb mit dem Finger ein obszönes Wort in den Dunst. Dann warf er das Tuch beiseite und ging zwischen den leeren Tischen hindurch zu den breiten Wirtshausfenstern. Dort blieb er einen Moment lang stehen und sah auf die unbefestigte Straße hinaus, die durch die Mitte des Orts verlief. Er seufzte erneut und fing an, im Raum auf und ab zu gehen. Er bewegte sich mit der beiläufigen Anmut eines Tänzers und der vollkommenen Nonchalance einer Katze. Doch wenn er sich mit den Händen durchs dunkle Haar fuhr, wirkte diese Geste rastlos. Seine blauen Augen blickten unablässig im Raum hin und her, als suchte er nach einem Ausgang. Als suchte er nach etwas, das er nicht schon hunderte Male gesehen hatte. Doch da war nichts Neues. Leere Tische und Stühle. Leere Hocker vor dem Tresen. Auf dem Büfett dahinter ragten zwei mächtige Fässer empor, eines für Whiskey, eines für Bier. Zwischen den Fässern stand ein buntes und vielgestaltiges Flaschensortiment. Und über den Flaschen hing ein Schwert. Basts Augenmerk richtete sich auf die Flaschen. Er betrachtete sie abwägend, kehrte wieder hinter den Tresen zurück und nahm einen Tonkrug zur Hand. Er atmete tief ein und wies mit dem Zeigefinger auf die erste Flasche der unteren Reihe. Während er mit dem Finger an der Flaschenreihe entlang fuhr, sang er leise vor sich hin: Maid und Maibaum. Zwist zu zwein. Esche. Asche. Holderwein. Beim letzten Ton zeigte er auf eine gedrungene, grüne Flasche. Er entkorkte sie, probierte ein Schlückchen und verzog schaudernd das Gesicht. Schnell stellte er die Flasche zurück und nahm stattdessen eine bauchige, rote zur Hand. Auch von deren Inhalt kostete er, bewegte nachdenklich die befeuchteten Lippen aneinander, nickte und goss sich ein ordentliches Quantum ein. Dann deutete er auf die nächste Flasche und setzte seinen Singsang fort: Frau am Feuer. Mondgesicht. Fichte. Fenster. Kerzenlicht. Diesmal war es eine klare Flasche mit einer hellgelben Flüssigkeit darin. Bast zog den Korken heraus und kippte sich, ohne zu probieren, einen Schuss in den Krug. Dann stellte er die Flasche beiseite, schwenkte den Krug dramatisch und trank einen tiefen Schluck. Ein Strahlen zeigte sich auf seinem Gesicht, und er schnippte mit dem Finger an die Flasche und ließ sie hell erklingen, eh er seinen Singsang wieder aufnahm: Bierfass. Barfuß. Stein und Stock. Wind und Wasser - Eine Diele knarrte, und Bast hob den Blick und lächelte freudig. 'Guten Morgen, Reshi.' Der rothaarige Wirt stand am Fuß der Treppe. Er strich sich mit den feingliedrigen Händen über die saubere Schürze und die langen Hemdsärmel. 'Ist unser Gast schon wach?' Bast schüttelte den Kopf. 'Hab keinen Mucks gehört.' 'Er hat ein paar harte Tage hinter sich', sagte Kote. 'Das hat ihn jetzt wahrscheinlich eingeholt.' Er stutzte, hob den Kopf und schnupperte. 'Hast du getrunken?' Die Frage klang eher neugierig als vorwurfsvoll. 'Nein', sagte Bast. Der Wirt hob eine Augenbraue. 'Ich habe probiert', sagte Bast. 'Das Probieren geht dem Trinken voraus.' 'Ah', sagte der Wirt. 'Dann hast du dich also bereit gemacht zu trinken?' 'Aber ja', sagte Bast. 'Und zwar bis zum Exzess. Was gibts denn hier auch sonst zu tun?' Bast zog seinen Krug unterm Tresen hervor und sah hinein. 'Ich hatte auf Holunder gehofft, aber das ist irgendeine Melonenart.' Er schwenkte den Krug und überlegte. 'Und irgendwas Würziges.' Er trank noch einen Schluck und kniff nachdenklich die Augen zusammen. 'Zimt?', fragte er und sah sich zu den Flaschenreihen um. 'Haben wir überhaupt noch Holunder?' 'Steht da irgendwo', sagte der Wirt, ohne hinzublicken. 'Warte mal kurz, und hör mir zu, Bast. Wir müssen reden. Über das, was du gestern Abend getan hast.' Bast erstarrte. 'Was hab ich denn getan, Reshi?' 'Du hast dieses Mael-Wesen aufgehalten', sagte Kote. 'Ach so, das.' Bast entspannte sich wieder und machte eine wegwerfende Geste. 'Ich hab es nur ein wenig gebremst, Reshi. Weiter nichts.' Kote schüttelte den Kopf. 'Dir war klar: Das ist nicht nur irgendein Verrückter. Und du hast versucht, uns zu warnen. Wenn du nicht so schnell reagiert hättest ' Bast runzelte die Stirn. 'Nicht schnell genug, Reshi. Es hat Shep erwischt.' Er blickte auf den gründlich geschrubbten Dielenboden vor dem Tresen. 'Ich mochte Shep.' 'Alle anderen werden glauben, dass uns der Schmiedelehrling gerettet hat', sagte Kote. 'Und das ist wahrscheinlich auch besser so. Ich aber weiß, wie es wirklich war. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte dieses Wesen alle hier niedergemetzelt.' 'Ach, Reshi, das stimmt doch nicht', sagte Bast. 'Du hättest es auch im Handumdrehen erledigt. Ich bin dir nur zuvorgekommen.' Der Wirt tat die Bemerkung mit einem Achselzucken ab. 'Der gestrige Abend hat mich nachdenklich gemacht', sagte er. 'Ich überlege, was wir tun könnten, um hier für ein bisschen mehr Sicherheit zu sorgen. Hast du mal Die weißen Reiter gehört?' Bast lächelte. 'Das war schon unser Lied, bevor es eures wurde, Reshi.' Er holte Luft und sang mit schöner Tenorstimme: Sie ritten Pferde wie Schnee so weiß, Die Schwerter und Bögen silbern wie Eis. Sie trugen frische Kränze ums ...