Detailansicht

Kultursoziologie

Klassische Texte - Aktuelle Debatten. Ein Reader, Dt/engl, Campus Reader
ISBN/EAN: 9783593502106
Umbreit-Nr.: 6736603

Sprache: Deutsch
Umfang: 528 S.
Format in cm: 3.3 x 22.9 x 15.4
Einband: Paperback

Erschienen am 15.10.2014
Auflage: 1/2014
€ 24,90
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Welche Rolle spielt Kultur in der Gesellschaft? Bereits in den Anfängen der Soziologie haben sich die Klassiker des Fachs wie Max Weber und Georg Simmel intensiv mit dieser Frage beschäftigt. Und auch gegenwärtig wird in der Soziologie intensiv über eine »neue Kulturtheorie« diskutiert. Anhand einer Auswahl von zentralen Texten vermittelt dieser Reader einen Überblick über die Kultursoziologie von ihren klassischen Anfängen bis zur Gegenwart. Das Buch gibt einen Einblick in die Spezifik kultursoziologischer Fragestellungen und die internationalen Debatten der letzten Jahre. Folgende Bereiche werden in diesem Reader behandelt: Kultur und Sozialstruktur, Kultur und Natur, Handlung und Performanz, Wissen und Kognition, Körper und Affekt, Kultur und Symbol, Moderne Subjekte, Theorien der Moderne. Mit Texten von Karl Marx, Max Weber, Émile Durkheim, Georg Simmel, Maurice Halbwachs, Talcott Parsons, Helmuth Plessner, Marcel Mauss, Karl Mannheim, Jeffrey Alexander, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Arlie R. Hochschild, Michael Tomasello, Bruno Latour, Michel Foucault, Raymond Williams, Michèle Lamont, Ronald Inglehart, Shmuel N. Eisenstadt und anderen.
  • Kurztext
    • Welche Rolle spielt Kultur in der Gesellschaft? Bereits in den Anfängen der Soziologie haben sich die Klassiker des Fachs wie Max Weber und Georg Simmel intensiv mit dieser Frage beschäftigt. Und auch gegenwärtig wird in der Soziologie intensiv über eine 'neue Kulturtheorie' diskutiert. Anhand einer Auswahl von zentralen Texten vermittelt dieser Reader einen Überblick über die Kultursoziologie von ihren klassischen Anfängen bis zur Gegenwart. Das Buch gibt einen Einblick in die Spezifik kultursoziologischer Fragestellungen und die internationalen Debatten der letzten Jahre. Folgende Bereiche werden in diesem Reader behandelt: Kultur und Sozialstruktur, Kultur und Natur, Handlung und Performanz, Wissen und Kognition, Körper und Affekt, Kultur und Symbol, Moderne Subjekte, Theorien der Moderne. Mit Texten von Karl Marx, Max Weber, Émile Durkheim, Georg Simmel, Maurice Halbwachs, Talcott Parsons, Helmuth Plessner, Marcel Mauss, Karl Mannheim, Jeffrey Alexander, Niklas Luhmann, Pierre Bourdieu, Arlie R. Hochschild, Michael Tomasello, Bruno Latour, Michel Foucault, Raymond Williams, Michèle Lamont, Ronald Inglehart, Shmuel N. Eisenstadt und anderen.
  • Autorenportrait
    • Frank Adloff ist Professor für Soziologie, insbesondere Dynamiken und Regulierung von Wirtschaft und Gesellschaft, an der Universität Hamburg. PD Dr. Sebastian Büttner lehrt an der Universität Erlangen-Nürnberg. Stephan Moebius ist Professor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Graz. Rainer Schützeichel (1958-2023) war Professor an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
  • Schlagzeile
    • Grundlagenwerk der Kultursoziologie
  • Leseprobe
    • Zur Einführung Frank Adloff, Sebastian M. Büttner, Stephan Moebius und Rainer Schützeichel Der vorliegende Reader ist aus Lehrerfahrungen im Bereich der Kultursoziologie hervorgegangen und das Ergebnis eines langen Diskussionsprozesses. Die Kultursoziologie stellt ein großes und unübersichtliches Feld dar. Lehrende stehen daher regelmäßig vor der Frage, welche Texte geeignet sind für eine profunde und zugleich ansprechende Einführung in dieses Feld. Vor die Frage der richtigen Auswahl sahen sich auch die vier Herausgeber dieses Bandes in ihren Lehrveranstaltungen immer wieder gestellt. Als wir im Jahr 2010 begannen, erste Überlegungen zu einem Reader mit einschlägigen Texten zur Kultursoziologie anzustellen, waren wir uns einig, dass ein solcher Reader keinen einseitigen Blick auf die Kultursoziologie geben sollte. Da unser jeweiliges Verständnis von Kultursoziologie differiert, sahen wir in unseren unterschiedlichen Neigungen und Schwerpunktsetzungen eine Chance, verschiedene Perspektiven unter einem Dach zu vereinen. Unser oberstes Kriterium der Textauswahl war dabei die Verwendbarkeit des Readers in der Lehre. So sollte die Publikation eine Sammlung von breit anerkannten und einschlägigen Texten aus unterschiedlichen Zeiten und Bereichen der kultursoziologischen Diskussion bereitstellen. Einige der in diesen Band aufgenommenen Texte sind Auszüge aus Büchern, andere haben die Form von Artikeln. Es handelt sich ausschließlich um Originaltexte, das heißt um klassische und exemplarische Texte einer Forschungstradition, während auf Sekundärtexte bzw. Überblicks- und Einführungsartikel verzichtet wurde. Mit dem Ziel vor Augen, die jeweils zentralen Argumentationslinien herauszustellen und damit für die Lehre besser verwendbar zu machen, wurden die Texte an manchen Stellen leicht gekürzt. Auch Fußnoten und Verweise wurden dabei reduziert. Da die Texte speziell für diesen Reader neu bearbeitet wurden, sind alle Texte konsequent in neuer deutscher Rechtschreibung abgedruckt. Zwei Grundsatzentscheidungen der Textauswahl seien noch erwähnt: Wir wollten keine Priorisierungen oder Privilegierungen jüngerer deutschsprachiger Autoren vornehmen, so dass wir komplett darauf verzichtet haben, neuere Texte deutschsprachiger Autoren aufzunehmen. Zudem ist unser Ziel, die deutschsprachige Soziologie und vor allem den soziologischen Nachwuchs stärker an die internationalen Debatten heranzuführen. Daher haben wir einige Texte aus der angelsächsischen Diskussion in den Band aufgenommen und, soweit sinnvoll, in englischer Sprache belassen. Auch haben wir darauf geachtet, dass nicht allzu viele Texte enthalten sind, die bereits in anderen Readern abgedruckt wurden. Aus den beiden letztgenannten Gründen haben wir keine Texte der Begründer der deutschen Kultursoziologie nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommen, obgleich diese natürlich für den Aufbau und die Wiederbelebung der Kultursoziologie im deutschsprachigen Raum seit den 1970er Jahren sehr wichtig waren. Für die klassischen Texte der neueren deutschen Kultursoziologie gibt es mittlerweile einen eigenen Reader (vgl. Moebius/Albrecht 2013), sodass dieser Band sich verstärkt der Darstellung anderer Querverbindungen und Bezüge widmen kann. Erste Entwürfe unserer Textauswahl diskutierten wir auch mit Fachkolleginnen und -kollegen. Daher gilt unser besonderer Dank Thorsten Bonacker, Matthias Koenig, Andreas Langenohl und Anja Weiß für ihre Bereitschaft, unsere Auswahl genauer unter die Lupe zu nehmen und ausführlich zu kommentieren. Wir sind uns im Klaren, dass wir es ihnen (und auch uns) mit der endgültigen Festlegung der Texte keinesfalls hundertprozentig recht machen können. Denn aus Platzgründen mussten wir auf viele Texte verzichten, die ihnen und auch uns am Herzen lagen, oder sie wurden deshalb nicht ausgewählt, weil sie schon mehrmals an anderen Orten und in anderen Textsammlungen abgedruckt wurden. Insofern ist der vorliegende Reader das Ergebnis von komplexen Aushandlungs- und Abwägungsprozessen und spiegelt nicht zuletzt auch Schwerpunktsetzungen der Herausgeber wider. Warum noch ein weiteres Buch zum Thema Kultur, wird sich der eine oder die andere fragen. Denn durchforstet man den Buchhandel oder das Internet, wird man "kulturell" geradezu erschlagen: "Kultur" ist im großen Stil auf dem Buchmarkt präsent. Dies ist zunächst sicherlich aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Debatten geschuldet. Denken wir nur an Stichworte wie "Unternehmenskultur", "Transnationalisierung" oder "Globalisierung" und die damit verbundene Zunahme von "Trans-" und "Interkulturalität", an den massiven Kulturwandel durch Informations- und Kommunikationstechnologien oder die Neubestimmung des Verhältnisses von "Kultur" und "Natur" in aktuellen Debatten zur Hirnforschung, zur Gentechnik und in der Evolutions- und Neurobiologie. Die gegenwärtige Konjunktur des Kulturbegriffs ist aber auch Ausdruck einer massiven Aufwertung des interdisziplinären Felds der Kulturwissenschaften in den vergangenen Jahren. Diese Aufwertung ist zum einen der verstärkten Umwidmung von ehemals geisteswissenschaftlichen Disziplinen zur "Kulturwissenschaft" zu verdanken, zum anderen durch neue Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen (etwa in Form von Graduate Schools und interdisziplinären Forschungszentren) bzw. durch disziplinenübergreifende Theoriedebatten befördert worden, wie jene um den linguistic turn, den cultural turn, den practice turn, den iconic turn, den material turn, den body turn etc. sowie durch neuere postkonstruktivistische Debatten um "Präsenz", "Performanz" und "hybride Sozialität". Während der Planung eines Einführungskurses in die Kultursoziologie stößt man folglich allein im deutschsprachigen Raum auf eine Flut von Einführungsbüchern und Überblickswerken zum Kulturbegriff, zur Kulturtheorie sowie zum cultural turn in der Soziologie und in den angrenzenden Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften (vgl. etwa Moebius und Quadflieg 2006; Bonacker und Reckwitz 2007; Moebius 2009 und 2012; Hoffman et al. 2008 und 2009; Junge 2009; Wohlrab-Sahr 2010; Kimmich et al. 2010; Bachmann-Medick 2009; Wirth 2009; Borgards 2010; Leggewie et al. 2012; Lichtblau 2012; Langenohl et al. 2014). Diese Bücher haben die Renaissance und die Hochkonjunktur der Kulturforschung in Deutschland umfassend dokumentiert, begleitet und auch mitbefördert. Der Schwerpunkt der meisten verfügbaren Publikationen liegt jedoch auf der Darstellung des erwähnten cultural turn in den zeitgenössischen Sozialtheorien sowie der Besonderheiten der "neuen" Kulturtheorien. Die wichtigsten Beiträge und methodologischen Grundpositionen der Kultursoziologie werden meist nur indirekt über Kommentare und Einführungstexte dargestellt, also durch Texte über Texte vermittelt. Dagegen herrscht bislang - zumindest im deutschsprachigen Raum - ein Mangel an Textsammlungen, die zentrale Texte und Diskussionen der Kultursoziologie von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu den aktuelleren Debatten vereinen. Im englischsprachigen Raum zeigt sich bereits seit einigen Jahren ein anderes Bild: Dort findet sich der von Jeffrey C. Alexander und Steven Seidman herausgegebene Reader Culture and Society. Contemporary Debates (1990), der von Lynette Spillman (2001) herausgegebene Band Cultural Sociology und der Reader Cultural Sociology. An Introductury Reader (2013), herausgegeben von Matt Wray. Ein Unterschied zum vorliegenden Reader besteht darin, dass die genannten Publikationen theoretische und empirische Perspektiven in der Regel nur häppchenweise auf jeweils kaum zehn Seiten präsentieren. Diese Präsentationsform bietet zwar ein breites Spektrum an Perspektiven und Texten, lädt aber nicht dazu ein, Theoriebildungen und empirische Ergebnisse in ihren Argumentationsschritten und Kontextualisierungen verstehend nachzuvollziehen. Dagegen will der vorliegende Reader die Besonderheiten der kultursoziologischen For...