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Artenschutz durch Habitatmanagement

Der Mythos von der unberührten Natur
ISBN/EAN: 9783527342402
Umbreit-Nr.: 9385008

Sprache: Deutsch
Umfang: 314 S., 9 s/w Illustr., 3 s/w Tab., 12 Illustr.
Format in cm: 2 x 25.1 x 17.3
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 23.11.2016
Auflage: 1/2017
€ 62,90
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes, der zeigt, wie durch aktive Gestaltung von Lebensräumen die historische Artenvielfalt in Mitteleuropa erhalten werden kann.
  • Kurztext
    • In der Praxis des Naturschutzes findet gerade ein Paradigmenwechsel statt. Um die Artenvielfalt zu erhalten, reicht es oft nicht aus, einen Lebensraum lediglich vor äußeren Einflüssen zu schützen und dann sich selbst zu überlassen. Die aktive Gestaltung von Lebensräumen z. B. durch Schaffung von Brachflächen, Steilufern oder Geröllhaufen schafft ökologische Nischen für Tier- und Pflanzenarten, die sonst aus Mitteleuropa verschwinden würden. Dafür sind Tagebauabgrabungen und Truppenübungsplätze bekannte Beispiele. Auch die Heidegebiete und Trockenrasen sind vom Menschen gestaltete und unterhaltene Lebensräume, in denen zahlreiche seltene Pflanzen und Insekten zu finden sind. Der Autor belegt anhand zahlreicher Beispiele von seltenen Vogel- und Insektenarten, dass die Erhaltung in ihrer Existenz bedrohter Arten in Mitteleuropa nicht einfach mit dem Schutz der Natur gleichgesetzt werden kann. Er fordert stattdessen, dass die unter Schutz gestellten Gebiete vor der Natur geschützt werden. Dazu ist ein ständiges Biotop-Management mit technischem Gerät erforderlich, das auf die Habitat-Bedürfnisse besonders gefährdeter Arten eingerichtet ist und ihnen die erforderlichen Nahrungs- und Fortpflanzungsmöglichkeiten gibt. Kunz erläutert, wie durch eine intelligente Umgestaltung unserer Kulturlandschaft neue Lebensräume für zahlreiche Arten auf der "Roten Liste" geschaffen werden und so die historische Artenvielfalt der Agrar- und Weideflächen Mitteleuropas auch im Zeitalter der technisierten Landwirtschaft erhalten werden kann. Als wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über die Zukunft des Natur- und Artenschutzes sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre für jeden Naturschützer gehören.
  • Autorenportrait
    • Werner Kunz ist Professor emeritus am Institut für Genetik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er studierte in Münster Biologie, Chemie und Physik und promovierte 1966 über Chromosomen bei Insekten. Nach einigen Jahren als Wissenschaftlicher Assistent in Münster war er in den Jahren 1970 und 1971 Gastwissenschaftler an der Yale-University in New Haven/USA. Dort änderte er sein Arbeitsgebiet und wurde Molekularbiologe. Nach der Rückkehr nach Deutschland begann er 1973 als Professor für Allgemeine Biologie seine Forschungsarbeit im Institut für Genetik an der Universität Düsseldorf, wo er bis 1982 an Drosophila arbeitete. Danach änderte er erneut sein Arbeitsgebiet und forschte mit seiner Arbeitsgruppe an dem Parasiten Schistosoma, dem Erreger der Bilharziose, einer weit verbreiteten Tropenkrankheit. Seit 2004 arbeitet er wissenschaftstheoretisch über die Prinzipien der Gruppierung der Organismen zu Arten. Er ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Fachartikel zu Themen der Feldbiologie und des Artenschutzes.