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Engelsblut

Kriminalroman, Darmstadt-Krimis 6
ISBN/EAN: 9783492304924
Umbreit-Nr.: 5963748

Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Format in cm: 2.5 x 19 x 12
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 10.06.2014
€ 12,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Eine Schwangere, die sich vor den Zug wirft, und der bestialische Mord an einem gut situierten Ehepaar - für Margot Hesgart und Steffen Horndeich von der Mordkommission Darmstadt beginnt die Woche reichlich blutig. Doch die Ermittlungen führen zunächst ins Leere - und es häufen sich die Ungereimtheiten. Ist das Ehepaar wirklich einem Raubmord zum Opfer gefallen? Und ist der Freitod auf den Gleisen womöglich ein vertuschter Mord?
  • Autorenportrait
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  • Schlagzeile
    • Freitod und Mord
  • Leseprobe
    • PROLOG So fühlt es sich also an, wenn man reich ist. Ich bin jetzt reich. Sehr reich. So fühlt es sich also an, wenn man getötet hat. Ich habe es getan. Der Wagen fährt toll. Ich bin noch nie so ein Auto gefahren. Ira hat mir ihr Navi gegeben. Sie wollte kein Geld dafür. Sie hat es nicht Blutgeld genannt. Aber ich bin sicher, sie hat es gedacht. Der Wagen gehört nicht mir, sondern dem Toten. Ich hoffe, ich habe genügend Vorsprung. Ich habe gemordet, aber ich habe auch eine Familie. Deshalb versuche ich, nicht zu heulen, mich zusammenzureißen und mich auf die Straße zu konzentrieren. Es gibt eine Menge Brücken hier. Und vorhin, da war ein Moment, in dem ich gedacht hab: gegen den Pfeiler, rumms - und alles wäre vorbei. Aber das geht nicht. Schließlich werde ich gebraucht. Der Schmuck ist unglaublich. Ich werde versuchen, ihn zu Geld zu machen. Ist wahrscheinlich noch mehr wert als das Bargeld. Was für eine Summe! Aber jetzt nicht die Nerven verlieren. Ich darf mir nicht erlauben, den Verstand auszuschalten. Jetzt alles langsam und nach Plan. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch? Weil ich getötet habe? Oder bin ich ein guter Mensch, weil ich damit ein Leben lebenswert machen werde? Darüber kann ich nicht richten. Und wenn ich Glück habe, wird darüber auch kein irdischer Richter richten. Irgendeine Instanz wird mich irgendwann zur Rechenschaft ziehen. Aber jetzt ist es ohnehin zu spät. Etwas rückgängig machen - das kann keiner. Ich kann nur noch nach vorn schauen.       SONNTAG Der Weg war nicht weit vom italienischen Restaurant Gargano zu ihrem Häuschen im Harras. Hauptkommissar Steffen Horndeich hatte den Merlot genossen. Zu einer Pizza mit Meeresfrüchten. Und viel Knoblauch. Ob der in Italien wohl auch zu den Früchten des Meeres zählte? Bei der Menge! Sandra, Horndeichs Frau, hatte sich für Spaghetti Bolognese entschieden. Ohne Knoblauch, schließlich stillte sie noch. 'War ein schöner Abend', sagte Sandra und kuschelte sich im Gehen an ihren Gatten. 'Hmmm', brummte Horndeich wohlig zurück. Es gab Momente, da war das Leben einfach nur gut. Er war jetzt knapp vierzig und rundum zufrieden. Im Moment passte Dorothee auf die Kleine auf. Sie war die siebzehnjährige Tochter des Mannes von Horndeichs Chefin, Hauptkommissarin Margot Hesgart. Doro, wie sie genannt wurde, machte eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und durfte Sandras Rechner und Drucker nutzen. Sie musste irgendeine Arbeit für die Berufsschule schreiben und war froh über das noble IT-Equipment im Haus. Im Gegenzug nutzten Horndeich und Sandra ihre Anwesenheit immer mal wieder, um gemeinsam ein paar Stunden außer Haus zu verbringen, um essen zu gehen. Oder auch nur spazieren. Wenn man kleine Kinder hat, lernt man solche gestohlenen Stunden zu schätzen, dachte Horndeich. Sandra öffnete die Tür. Che, Doros Hund, kam mit wedelndem Schwanz auf sie zu. Sandra begrüßte den rotbraunen Chihuahua mit einer Extraportion Kraulen. 'Schon da?' Doro kam die Treppe aus dem Dachgeschoss herunter. Derzeit befand sie sich in der postpubertären '­Null Bock'-Phase. Was sich in sechs Piercings durch diverse Ohrlöcher und kiloweise schwarzem Eyeliner optisch manifestierte. Sie hatte es auch nicht gerade leicht. Der Papa, Margots Mann Rainer, weilte in Amerika, die leibliche Mutter war tot - und Margot und Doro standen sich irgendwie gegenseitig auf den Füßen, wenn es darum ging, zueinanderzufinden. 'Ja. Und war echt lecker', sagte Sandra und strahlte Dorothee an. 'Bist du weitergekommen mit deiner Arbeit?' 'Ja.' 'Und war unsere Kleine brav?' 'Ja. Sie hat die ganze Zeit geschlafen. Trinken wir noch was zusammen?' Horndeich irritierte irgendetwas an Doros Verhalten. Aber er hätte nicht sagen können, was genau es war. 'Klar', sagte Sandra. Sie ging mit Doro nach oben ins Ar­­beitszimmer und holte Stefanie, die in ihrem Tragekörbchen schlief. Horndeich stellte drei Gläser auf den Tisch. Doro würde sicher auch einen Schluck Wein trinken. Sandra verzichtet