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Andor der Spielmann

Ein jüdisches Musikerleben - Lebensberichte, Zeitgeschichte, Lebensberichte - Zeitgeschichte
ISBN/EAN: 9783487085036
Umbreit-Nr.: 1792608

Sprache: Deutsch
Umfang: 279 S.
Format in cm: 2.1 x 22.5 x 15.6
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 25.06.2011
Auflage: 1/2011
€ 19,80
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Die Lebensgeschichte, die hier erzählt wird, ist verwoben mit den politischen Wirren und den menschlichen Entwurzelungen des 20. Jahrhunderts. Der Zweite Weltkrieg im deutsch besetzten, den Judenverfolgungen unterworfenen Ungarn prägt die Kindheit, das Reglement der sozialistischen Gesellschaft Jugend und Erwachsenenleben. Im Herzen einer strenggläubigen und frommen jüdischen Familie aufgewachsen, erlebt Andor Izsák die Berufung zur Musik als Leitstern und Konstante seines Lebens. Glaube und Musik führen ihn zur Wiederentdeckung der großen synagogalen Musik des 19. Jahrhunderts, und so wird es fortan seine Mission, dem jüdischen Gottesdienst diese Musik mit dem vollen Klang der Orgel zurückzugeben. In Deutschland, Hannover, kommt er schließlich seinem Ziel sehr nahe. Leidvolles und Freudvolles berühren uns in diesen Erinnerungen, die aus dem Blickwinkel des Biographierten, in knappem, humorvollem, kurz: hinreißendem Stil festgehalten sind. "Der alte Grünstein stellte eine Bedingung. Wenn er schon keinen ordentlichen Beruf hatte, dann musste László wenigstens beten lernen, und zwar richtig. Auf Hebräisch. Der Bräutigam sagte zu und hielt Wort. Vilmos auch. Er gab seinen Segen zu der Hochzeit". "In der Stimme des Kantors hörte Andor die reine Schönheit und den tiefen Glauben. Der Gesang erreichte seine Seele und sein Innerstes öffnete sich. Das konnte kein Gebet, kein Gesetz und keine Vorschrift erreichen. Dann, und nur dann, fühlte er sich dem mit Abraham geschlossenen göttlichen Bund wirklich zugehörig. Die Stimme verströmte jene vollkommene Harmonie, die auf Erden einen Halt bot, der in den weltlichen Geschäften nicht zu finden war. Auch nicht in den Künsten." "Einmal aber konnte sie doch überredet werden und kam mit. Während ihr Sohn spielte, saß sie in seiner Nähe. Andor war voll konzentriert, der Kantor hub gerade zum 'Amen' an, als Izabella versehentlich auf ein Pedal trat. Laut und durchdringend zischte der Ton der Orgel durch das riesige Gebäude. Die Gemeinde zuckte zusammen. Der Kantor begann von neuem. Kurz vor dem 'Amen' hielt er inne: 'Jetzt aber wirklich!', kommandierte er. Andor griff in die Tasten." *** The story told here is of a life interwoven with the political tribulations and human dislocations of the 20th century. The Second World War in Hungary - occupied by the Germans and subject to the persecution of the Jews - shapes the subject's childhood, the rules of socialist society his youth and adulthood. Growing up in the heart of a strictly observant, religious Jewish family, Andor Izsák's musical vocation was the lodestar and constant of his life. Faith and music led him to rediscover the great synagogue music of the 19th century, and it became his mission to bring this music, with the full sound of the organ, back to Jewish worship. In Hanover, Germany, he finally came close to this goal. The reader is moved by the sorrows and joys of these memoirs, told from the subject's perspective in concise, humorous - in short, captivating style.