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Rastlose Weltgestaltung

Senecaische Kulturkritik in den Tragödien Gryphius' und Lohensteins, Frühe Neuzeit 81
ISBN/EAN: 9783484365810
Umbreit-Nr.: 3505543

Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 349 S.
Format in cm:
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 30.04.2003
Auflage: 1/2003
€ 139,95
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  • Zusatztext
    • Die Untersuchung zur Rezeption der stoischen Philosophie in zentralen Tragödien des 17. Jahrhunderts von Andreas Gryphius (1616-1664) ('Leo Armenius', 'Catharina von Georgien', 'Papinian') und Daniel Casper von Lohenstein (1635-1683) ('Cleopatra', 'Agrippina', 'Epicharis') nimmt sich vor, die ideellen Fundamente der beginnenden Neuzeit aus der Warte der Tradition aufzudecken. Die stoische Philosophie wird von ihrer bisherigen in der Barockforschung topischen Reduzierung auf eine ars moriendi und auf das Phänomen der constantia befreit und als Kulturphilosophie ernstgenommen, wie sie sich im gesamten Werk Senecas, in seinen Briefen, Dialogen und Tragödien, manifestiert. Dort entwickelt sie unter der Prämisse des secundum naturam vivere eine Ethik Lebens und Handelns auf der Basis des traditionellen Naturrechts und des Gewissens. Die ideengeschichtliche Analyse zeigt, wie diese Konstanten in den frühneuzeitlichen Tragödien auftreten und die Anforderungen der modernen staatstheoretischen Entwürfe und des neuen konstruierten Naturrechts einer Kritik unterziehen. Die Dramen reflektieren dabei die zeitgenössischen wissenschaftlichen Entwicklungen, deren Naturverständnis die Grundlagen für das moderne konstruierte Naturrecht schaffen. Sie zeigen auf vielfältige Weise, daß es keine echten Stoiker mehr geben kann, da den Voraussetzungen für eine praktische stoische Philosophie in der Frühen Neuzeit der Boden entzogen ist.
  • Kurztext
    • Die Frühe Neuzeit hat in den Geschichts- und Kulturwissenschaften ein eigenes Profil gewonnen. Die Buchreihe Frühe Neuzeit dient der Grundlagenforschung in Gestalt von Editionen, Monographien und Sammelbänden. Sie strebt nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge. Ein besonderer Akzent liegt auf Untersuchungen, welche die Grenzen der Fachdisziplin überschreiten.