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Der Cassandra-Plan

Roman, COVERT ONE 2
ISBN/EAN: 9783453434813
Umbreit-Nr.: 1137257

Sprache: Deutsch
Umfang: 400 S.
Format in cm: 3.2 x 18.8 x 11.9
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 02.11.2009
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Von erschreckender Realität Das Pockenvirus scheint besiegt. Nur in zwei Geheimlabors in Russland und in den USA werden noch Restproben zu Forschungszwecken aufbewahrt. Jetzt sollen unter Weltraumbedingungen Experimente mit diesen tödlichen Viren angestellt werden, die nur friedlichen Zwecken dienen sollen. Ein skrupelloser Wissenschaftler hat allerdings andere Pläne .
  • Autorenportrait
    • Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
  • Leseprobe
    • Der Wärter blickte auf, als er das Knirschen von Autoreifen auf dem Kies hörte. Es war schon beinahe völlig dunkel, und er hatte sich gerade Kaffee gekocht und eigentlich keine Lust, aufzustehen. Aber dann überwog doch seine Neugierde. Besucher, die nach Alexandria kamen, suchten nur selten den Friedhof von Ivy Hill auf; in der historischen Stadt am Potomac gab es eine ganze Menge anderer attraktiverer Sehenswürdigkeiten für die Lebenden. Und Ortsansässige kamen an den Wochentagen nur sehr selten heraus; ganz besonders nicht an einem Spätnachmittag im April, wenn es zu allem Überfluss noch regnete. Er spähte durch das kleine Fenster seiner Wachstube hinaus und sah einen Mann, der aus einem unauffälligen Wagen stieg. Staatsbeamter? Seiner Schätzung nach war der Besucher Anfang der Vierzig, groß und sichtlich durchtrainiert. Der herrschenden Witterung gemäß trug er eine wasserdichte Jacke, dunkle Hosen und derbe Stiefel. Der Wärter beobachtete, wie der Mann sich ein paar Schritte von dem Wagen entfernte und sich umsah, sich ein Bild von seiner Umgebung verschaffte. Nicht Staatsbeamter - Militär. Er öffnete die Tür, trat unter das Vordach und beobachtete den Besucher, wie der dastand, durch die Friedhofstore hereinsah und dabei offenbar den Regen, der ihm das dunkle Haar durchnässte, überhaupt nicht zur Kenntnis nahm. Vielleicht ist er das erste Mal hier, dachte der Wärter. Beim ersten Mal wirkten sie alle ein wenig verstört und scheuten davor zurück, einen Ort zu betreten, der mit Schmerz, Leid und Verlust verbunden war. Er sah auf die linke Hand des Mannes und entdeckte dort keinen Ring. Ein Witwer? Er versuchte sich zu erinnern, ob hier in letzter Zeit eine junge Frau beerdigt worden war. 'Hallo.' Die Stimme verblüffte den Wärter. Für einen Mann dieser Größe war sie erstaunlich sanft und weich, gerade so als hätte da ein Bauchredner gesprochen. 'Tag. Wenn Sie reinkommen wollen, kann ich Ihnen einen Schirm geben.' 'Das wäre sehr nett, vielen Dank', sagte der Mann, bewegte sich aber nicht von der Stelle. Der Wärter griff hinter sich in einen Schirmständer, der früher einmal eine Gießkanne gewesen war. Er nahm den Regenschirm, ging auf den Mann zu und musterte dabei sein Gesicht mit den hohen Backenknochen und den auffallend blauen Augen. 'Ich heiße Barnes und bin hier der Wärter. Wenn Sie mir sagen, wen Sie aufsuchen wollen, kann ich Ihnen die Mühe ersparen, in dem Matsch hier herumzustapfen.' 'Sophia Russell.' 'Russell haben Sie gesagt? Kann mich im Augenblick nicht erinnern. Lassen Sie mich nachsehen. Es dauert bloß einen Moment.' 'Machen Sie sich keine Umstände. Ich finde mich schon zurecht.' 'Ich muss Sie trotzdem ins Besucherbuch eintragen.' Der Mann spannte den Regenschirm auf. 'Jon Smith. Dr. Jon Smith. Ich weiß schon, wo ich sie finden kann. Vielen Dank.' Der Wärter glaubte eine kurze Unsicherheit in der Stimme des anderen zu hören. Er hob den Arm und wollte ihm schon etwas nachrufen, aber der Mann hatte sich bereits mit langen, zielstrebigen Schritten in Bewegung gesetzt, ging so, wie Soldaten das tun, und war gleich darauf in den grauen Regenschwaden verschwunden. Der Wärter starrte ihm nach. Ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken und ließ ihn zusammenzucken. Er kehrte in das kleine Wachhäuschen zurück, schloss die Tür ab und verriegelte sie fest. Dann holte er das Besucherbuch von seinem Schreibtisch, klappte es auf und trug bedächtig den Namen des Mannes und den Zeitpunkt seiner Ankunft ein. Einem plötzlichen Impuls folgend klappte er die hintere Hälfte des Buches auf, wo die Begrabenen in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet waren. Russell. Sophia Russell. Da ist sie: Reihe 17, Platz 12. Beerdigt. vor genau einem Jahr! Drei Trauergäste hatten damals im Register unterschrieben, und einer davon war Jon Smith, M.D. Warum haben Sie dann keine Blumen mitgebracht? Smith war für den Regen dankbar, als er auf dem gewundenen Weg Ivy Hill durchquerte. Er war wie ein Grabtuch