Detailansicht

Politik für das Reich Gottes?

Der Reichsgraf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode zwischen Pietismus, adligem Selbstverständnis und europäischer Politik, Hallesche Forschungen 58, Im Auftrag der Franckeschen Stiftungen zu Halle
ISBN/EAN: 9783447114806
Umbreit-Nr.: 9917070

Sprache: Deutsch
Umfang: XII, 452 S., 16 Abb., 2 Tabellen
Format in cm: 3 x 23 x 15.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 25.11.2020
Auflage: 1/2020
€ 72,00
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen
  • Zusatztext
    • Die Bedeutung des hohen, regierenden Adels für die Konsolidierung und Ausweitung des Halleschen Pietismus ist von der Forschung umfangreich beschrieben worden. Warum sich jedoch der hohe Reichsadel mit dem Pietismus verband, wurde bisher mit dem vermeintlichen politischen Macht- und Einflussverlust im 18. Jahrhundert, einem darauffolgenden Rückzug aus der Welt und der Suche nach einem neuen Sinn erklärt. Demgegenüber argumentiert Thomas Grunewald am Beispiel des Reichsgrafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerodes (1691-1771), dass die Hinwendung des Reichsadels zum Pietismus der Legitimierung der eigenen Herrschaft und der Ausweitung der politischen Handlungsspielräume diente. So nutzte der Wernigeröder Graf geschickt seine familiären und pietistischen Netzwerke, um in den 1730er Jahren eine große protestantische Allianz, bestehend aus Dänemark, England-Hannover und Preußen, zu schaffen. Mit einem besonderen Blick auf Netzwerke, symbolische Kommunikation und Bauakte analysiert Grunewald, wie der unbedeutende Reichsgraf adliges Standesbewusstsein und pietistischen Lebenswandel verband und auf der höchsten diplomatischen Ebene agierte.