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Der Pakt der Wächter

Roman
ISBN/EAN: 9783442468225
Umbreit-Nr.: 1978533

Sprache: Deutsch
Umfang: 571 S.
Format in cm: 4 x 18.7 x 12
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 09.03.2009
€ 9,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Eine fesselnde Jagd nach dem Geheimnis hinter einer alten Schrift Der norwegische Archäologe Björn Beltö wird von seinem Freund Sira Magnus nach Island gerufen. Dort ist ein handschriftliches, kodiertes Manuskript aufgetaucht. Doch bevor sie die Symbolschrift entschlüsseln können, wird Magnus ermordet und das Schriftstück entwendet. Björn findet heraus, dass ein sogenannter Ring von Wächtern verhindern will, dass der explosive Inhalt dieses und weiterer Schriftstücke bekannt wird. Fieberhaft versucht er hinter das Geheimnis zu kommen, und reist dafür um die halbe Welt, stets verfolgt von den Mördern seines Freundes .
  • Kurztext
    • "Ein unvergleichliches Krimi-Abenteuer." Aftenposten "Ein Thriller-Triumph." Dagbladet "Ein grandioser intelligenter Krimi." Hamar Arbeiderblad über "Frevel"
  • Leseprobe
    • ÄGYPTEN IM JAHRE 1360 V. CHR. Langsam hob er den Giftbecher an die Lippen. Unten vor dem Palast sah er durch den Hitzeschleier das Wasser des Nils glitzern und blinken. Die Sonne flimmerte an dem klaren Himmel wie geschmolzenes Kupfer. In der Ferne wölbte sich der Staub der Wüste zu einer braungrauen Dunstkuppel. Schweißtropfen rannen ihm über Nacken und Rücken, und der Sand legte sich wie eine widerspenstige Kruste auf seine Haut. Obgleich sie das Gift mit Honig und Wein vermischt hatten, roch die Mixtur streng und bitter. Sie hatten ihn selbst wählen lassen, wie er sterben wollte. Jetzt standen sie um ihn herum -Wesire, Hohepriester, Würdenträger und Generäle - und warteten darauf, dass er den Becher leerte. Nur der Pharao und die Königin fehlten. Eine weiße Taube flatterte am Fenster vorbei und beschattete für einen kurzen Moment die Sonne. Er folgte dem Vogel mit den Augen, ehe er den Becher an die Lippen setzte und trank. NORDISCHES PERGAMENT 1050 N. CHR. (BESTANDTEIL DES CODEX SNORRI AUS DEM JAHRE 1240) Wehe dir, Leser der geheimen Runen. Die Qualen Duats, Helheims und der Hölle erwarten den, der ohne Erlaubnis die Rätsel der Zeichen zu entziffern sucht. Auserwählt bist du, der du mit deiner Ehre und deinem Leben über das Geheimnis wachst. Deine göttlichen Helfer Osiris, Odin und Christus folgen deinen Schritten. Geehret seiest du, Amon! NORWEGEN 1070 N. CHR. Der alte Wikinger hustete und blickte aus der Fensterscharte der kühlen Zelle des Klosters, das an der Felswand klebte. Eine gewaltige Nebelbank trieb vom Meer heran, aber er war fast blind und sah sie nicht. Zwischen den Felsen und Tangbüscheln am Ufer kämpften Möwen schreiend um einen Seehundkadaver. Der Alte räusperte sich und krümmte seine gichtkranken Finger um die Feder: Odin, gib mir Kraft. Meine Hände zittern, und die Finger sehen aus wie die Klauen eines Adlers. Meine Nägel sind brüchig und spitz, mein Atem rasselt heiser. Mein Blick, der dereinst einen Mäusebussard hoch oben unter den Wolken zu sehen vermochte oder die Flagge am Großmast eines Schiffes hinter dem Horizont, ist jetzt gefangen in ewigem Nebel. Nur wenn ich mein Gesicht dicht über das Pergament beuge, erkenne ich die dünnen Striche der Tinte. Ich höre die Spitze der Feder über die Haut kratzen und rieche die Gerbsäure. So ist es, wenn man den langsamen Tod des Alterns stirbt. Brage, hilf mir, meine Gedanken auf dieses weiß gewetzte Pergament zu richten. Mehr als vierzig Jahre sind vergangen, seit mein Herr und König, der Mann, den sie Oldfrhinnhelgi nennen, Olav den Heiligen, in der Schlacht bei Stiklestad erstochen wurde. Ich war sein Waffenbruder und Freund. Noch immer sehe ich ihn vor mir, furchtlos und fest im Glauben, auch noch als Kalv ihm mit seinem Schwert den Gnadenstoß versetzte. Mein König hat seinen Gott gefunden. Um meinem Herrn zu gefallen, habe ich mich im Namen von Jesus Christus taufen lassen. Aber in all diesen Jahren habe ich im Stillen die Götter meiner Väter angebetet. Ich habe es nie gewagt, Olav diesen Verrat zu beichten. Im Geheimen verehrte ich Odin und Thor, Balder und Brage, Frey und Freya. Meine eigenen Götter haben mir in meinem Leben beigestanden. Was hat Christus für meinen König getan? Wo war Olavs Gott, als mein König im Namen des Herrn in Stiklestad in die Schlacht zog? Meine Götter haben mir das Leben gerettet. Sie ließen mich am Leben, obgleich mein jämmerlicher Körper längst zerfällt. Meine Eingeweide verfaulen, und das Fleisch löst sich von den Knochen und Gelenken. Die Türen Walhallas haben sich für mich nie geöffnet. Und diese Frage quält mich: Warum ließen sie mich nicht im Kampf sterben? Als Olav und ich noch junge Burschen waren und bei den Raubzügen der Wikinger miteiferten, blickte ich dem Tod in fernen Ländern ins Antlitz. Doch die Walküren haben mich nicht geholt. Ich spüre noch den Durst nach Blut und die Wildheit, die mich immer dann durchzuckte, wenn wir uns einer fremden Küste näherten. Ich stellte mir all die Sc