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Herrscher der Lüfte/Dunkle Schwingen/Dämonenfänge

Die Drachenkrieger 1/2/3 - Fantasy-Roman
ISBN/EAN: 9783442241996
Umbreit-Nr.: 1352710

Sprache: Deutsch
Umfang: 1320 S.
Format in cm: 5.5 x 18.3 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 13.08.2007
€ 12,00
(inklusive MwSt.)
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  • Kurztext
    • "Chris Bunch weiß, wie man Helden schmiedet!" Publishers Weekly
  • Autorenportrait
    • Chris Bunch schuf gemeinsam mit Allan Cole das weltberühmte SF-Epos "Die Sten-Chroniken" sowie die enorm erfolgreiche Fantasy-Saga um die "Fernen Königreiche". Viele seiner Romane wurden zu Bestsellern. Der Vietnam-Veteran und Journalist lebte zuletzt im
  • Leseprobe
    • Herrscher der Lüfte Hal Kailas hörte das entfernte Keckern des Drachens, während er nach Hause schlenderte. Er blickte hoch, begierig auf etwas Farbe nach dem endlosen Grau der Pflastersteine, den Steinhäusern, den Bergen, den tristen Minengebäuden, den hohen Bergen aus Erzabfall und sogar dem bewölkten Himmel. Der Junge vermutete, dass es sich bei dem rot-grünen Monster um ein Drachenweibchen handelte, auch wenn das Tier viel zu hoch flog, als dass er die charakteristischen dunkleren Bauchstreifen eines Weibchens hätte erkennen können. Es kreuzte unaufhörlich hin und her, und sein gehörnter Schädel zuckte nach rechts und links, während es den Erdboden absuchte. Hal unternahm häufig Erkundungsgänge auf den Berg, allein, was jedoch keineswegs bedeutete, dass er sich dabei einsam fühlte. Deshalb glaubte er zu wissen, wo das Tier seinen Hort hatte. Irgendwo in den Klippen oberhalb des Dorfes. Hier zogen die Drachen schon seit Jahrhunderten ihre Jungen groß. Jetzt fragte er sich, was die Neugier des Viehs geweckt haben mochte. Aus welchem Grund sollte sich wohl überhaupt ein Lebewesen für Caerly interessieren?, dachte Hal missmutig. Indem Dorf war alles grau, sogar die Menschen, die hier lebten und ihren kargen Lebensunterhalt in der Zinnmine zusammenkratzten. Heute hatte er die Schule geschwänzt. Hal wusste, dass er es nicht ausgehalten hätte, wenn er den Lehrer wieder davon hätte schwafeln hören, dass es die Pflicht der Arbeiter wäre, den althergebrachten Lauf der Dinge zu unterstützen. Das bedeutete nichts anderes, als sich brav in die Mine der Tregonys zu begeben und ihnen dafür auch noch dankbar die Hände zu küssen. Immer wieder versuchte Hal, sich in Tagträume von der legendären Vergangenheit der Hügelleute zu versenken, obwohl es ihm fast unmöglich war. Es war eine Geschichte von wilden Räubern und Kriegern, bis die Armee des Königs von Deraine einmarschierte und all jene niedermetzelte, die sich nicht beugten und das Schwert küssten, sich aber auch nicht zu braven Dienern der Adligen erniedrigen wollten, die der König als Herren und Nutznießer der Region einsetzte. Das war nun schon mehr als zweihundert Jahre her, aber immer noch gab es welche, die ob dieser Ungerechtigkeit murrten. Der kalte Wind blies Halins Gesicht, und er zog den Wollmantel enger um sich, den er erst letzten Geburtstag bekommen hatte. Hal Kailas zählte etwas über dreizehn Jahre und war lang aufgeschossen für sein Alter, ohne jedoch ungelenk zu wirken. Seine dünnen Arme und Beine ließen nichts von seiner Kraft ahnen. Er hatte braunes, zerzaustes Haar, grüne Augen und ein längliches Gesicht. Das Drachenweibchen kreischte laut. Hal schrak zusammen, als diesmal ein Antwortschrei ertönte. Dieser war schriller und nicht so kräftig, außerdem schien er aus seiner unmittelbaren Nähe zu kommen. Hal bog um eine Ecke und musste erschrocken feststellen, wie vier Halbwüchsige ein Drachenjunges quälten. Es musste frisch geschlüpft sein, denn es maß kaum mehr als einen Meter; vermutlich war es aus seinem Nest gefallen, und irgendetwas hatte seinen Sturz abgefedert. Seine Mutter versuchte nun offenbar verzweifelt, es wieder zurückzuholen. Bei einem der Halbwüchsigen handelte es sich um Nanpean Tregony, den Sohn des Lords. Hal war klar, dass das Drachenjunge keine Stunde mehr leben würde. Tregony war ein Jahr älter als Hal, sah gut aus und hatte immer ein freundliches Lächeln für die Älteren parat. Dahinter verbarg er sehr geschickt seine grausame Ader. Doch Hal wusste es besser. Er hatte miterlebt, wie sich Tregony beinah ausgeschüttet hatte vor Lachen,als er ein Katzenjunges mit Lampenöl übergossen und anschließend angezündet hatte. Keiner der vier Jungen achtete auf ihn. Tregony presste den Hals des Jungdrachens mit einem zerbrochenen Besen auf die Pflastersteine, während die drei anderen das Vieh mit spitzen Stöcken malträtierten. Die anderen Burschen kannte Hal ebenfalls. Es waren Tregonys Kumpane, genauso alt wie er. Sie scharwenzelt