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Die Geburt des Löwen

Dialoge zur Selbsterforschung
ISBN/EAN: 9783442217427
Umbreit-Nr.: 1942727

Sprache: Deutsch
Umfang: 382 S.
Format in cm: 2.5 x 18.3 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 20.02.2006
€ 8,95
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • In den Dialogen der Selbsterforschung (Satsang) konfrontiert OM C. Parkin den Leser unmittelbar mit der zentralen Frage: Wer ist jenes ''Ich'', auf das wir das Glück und Unglück unseres Lebens, unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beziehen? Die Parabel vom Löwen macht dieses Missverständnis klar: Ein Löwe, der in einer Schafherde aufwuchs, hielt sich zeitlebens für ein Schaf, bis ihm eines Tages ein anderer Löwe im Wasser eines Sees sein Spiegelbild zeigte, und er sich als Löwe erkannte. Ebenso geht es dem Menschen, der sich mit seiner Persönlichkeit identifiziert.<br /> <br /> <br /> <br />
  • Autorenportrait
    • Cedric Parkin, gebürtiger Hamburger, Jahrgang 1962, studierte Psychologie und beschäftigte sich intensiv mit Sufismus und dem Enneagramm. Er arbeitete als Heilpraktiker, bis er durch einen Unfall eine Nahtodeserfahrung erlebte, die er als größte Gnade bez
  • Leseprobe
    • Einmal griff eine Löwin eine Herde von Schafen an. Sie war trächtig, und während des Angriffs verlor sie ihr Junges und starb. Doch der junge Löwe überlebte und wuchs in der Schafherde auf. Die Schafe grasten auf den Wiesen, und der junge Löwe lernte, es ihnen gleichzutun. Sie blökten, und der junge Löwe versuchte, sie nachzuahmen. Im Laufe der Zeit wurde ein ausgewachsener Löwe aus ihm. Eines Tages tauchte ein anderer Löwe auf, um die Herde anzugreifen. Zu seinem Erstaunen erblickte er in der Herde den Löwen, der sich wie ein Schaf benahm. Er jagte ihn, und als er ihn beim Genick packte, begann der andere Löwe, ängstlich zu blöken wie ein Schaf. Unbeeindruckt zerrte er ihn zum nahe gelegenen See. Er zeigte ihm das Spiegelbild zweier Löwen auf der Wasseroberfläche und sagte: »Sieh, du bist auch ein Löwe, genauso wie ich selbst. Jetzt friss dieses Stück Fleisch.« Mit diesen Worten zwang er ihm das Fleisch in sein Maul. Doch der Schafs-Löwe weigerte sich. Er blökte verzweifelt und behauptete immer noch, er sei ein Schaf. Doch als er das Blut leckte, da wurde plötzlich sein schlafender Instinkt geweckt, und er begann, das Fleisch zu fressen. Da sagte der alte Löwe: »Hast du jetzt begriffen, dass du genauso bist wie ich?« Auf diese Weise lässt der Lehrer den Schüler sein wahres Selbst erkennen. Frei übersetzt aus: Sayings of Sri Ramakrishna, Madras 1971 VORWORT »Aus Unwissenheit erscheint dieses Universum vielförmig, aber in Wirklichkeit ist all dieses Brahman, das bleibt, wenn alle mangelhaften Geisteszustände zurückgewiesen sind. Alles, was man von Brahman getrennt glaubt, hat keinen Seinsgrund. Das höchste Brahman ist die einzige Wirklichkeit, ohne ein Zweites. Es ist reine Weisheit, makellos, vollkommener Friede ohne Anfang und ohne Ende, tatenlos und das Wesen unvergänglicher Seligkeit. Wenn alle Unterschiede, die von der Maya (Illusion) geschaffen werden, zurückgewiesen sind, dann bleibt etwas Selbst-Leuchtendes, das ewig ist, makellos, unermesslich und unzerstörbar: Die Weisen erkennen es als die höchste Wahrheit, die absolutes Bewusstsein ist, in dem der Erkennende, das Erkannte und das Erkennen vereinigt sind, unendlich und unwandelbar. Gib die Vorstellung eines Ichs in Familie, Sippe, Name, Gestalt und Lebensstellung auf, die alle von diesem physischen Körper abhängen, und werde die wesenhafte Form, die absolute Seligkeit ist, nachdem du auch die Eigenschaften des feinen Körpers sowie das Gefühl, Täter zu sein, aufgegeben hast. Erst nach dem vollständigen Verschwinden des Ich-Gefühls und nach der Vernichtung all seiner trügerischen Kundgebungen entdeckt man die wesentliche Wahrheit >DAS bin ich< durch die Unterscheidung zwischen dem falschen und dem wahren Selbst.« Das Kleinod der Unterscheidung - Shankara (788-820 n. Chr.) Als jemand, der die Perlen der Verwirklichung liebt, die in den Texten der Weisheitsliteratur zu finden sind, könnte ich obige Zitate mit endloser Begeisterung fortsetzen. Mit welcher Klarheit wird das Wesen von Erleuchtung trotz begrenzter sprachlicher Mittel, trotz der Übersetzung und trotz der Kluft von über tausend Jahren in diesen Versen zum Ausdruck gebracht! Ich habe in den vergangenen 25 Jahren das Glück gehabt, auch physisch solchen »Kennern des Absoluten« begegnet zu sein. Die Begegnung mit Anandamayi Ma z. B. war und ist für mich der lebendige Beweis dafür, wie sich Gottverwirklichung auch heute noch offenbaren kann. Nachdem ich viele Jahre lang eher der traditionellen Überlieferung der Bhakti (der liebenden Hingabe an ein erwähltes Ideal) gefolgt war, hatte in den letzten Jahren auch Jñana, der Weg der Erkenntnis und Selbsterforschung, an Bedeutung gewonnen. Die Lehren Shri Ramana Maharshis und Nisargadattas vermittelten tiefe Einsichten in das unvergängliche innere Wesen und bauten vor allen Dingen keine neuen Grenzen auf, wie sie sonst durch die Zugehörigkeit zu bestimmten Wegen und Traditionen allzu leicht entstehen. Vielleicht war ihre nackte Klarheit und die Unerb