Detailansicht

Die Angst aus heiterem Himmel

Panikattacken und wie man sie überwinden kann, Mosaik bei Goldmann 16394
ISBN/EAN: 9783442163946
Umbreit-Nr.: 315593

Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format in cm: 1.9 x 18.4 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 01.04.2002
€ 9,00
(inklusive MwSt.)
Nachfragen
  • Zusatztext
    • Sie kommt ganz plötzlich: auf der Straße, im Bus oder zu Hause - die Angst. Sie kommt mit Schwächegefühl und zitternden Händen, Schweißausbrüchen, Herzrasen und Atemnot. Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland, vor allem Frauen, leiden unter Panikattacken, und es werden immer mehr. Christine Brasch und Inga-Maria Richberg informieren umfassend und klar über die seelische Störung und beantworten zentrale Fragen: Was sind Panikattacken und woher kommen sie? Welche Heilungsmöglichkeiten und Selbsthilfe-Initiativen gibt es? Die Autorinnen erklären, welche unterschiedlichen Ursachen Angstanfälle haben können und in welchen Situationen sie typischerweise auftreten. Die Erfahrungsberichte von sechs ehemaligen Patienten schildern, wie sie unter der Panik gelitten haben - aber auch, wie Betroffene die Angst als Chance für ein erfülltes Leben begreifen und ungelöste Konflikte bewältigen können.<br /> <br />
  • Kurztext
    • "... für Patienten und Ärzte gleichermaßen eine Orientierungshilfe." Natur- und GanzheitsMedizin "... ein äußerst wertvoller Beitrag, sowohl für Betroffene als auch für interessierte Ärzte, Psychologen und in psychosozialen Berufen Tätige. Ausgesprochen wohltuend ist die ausgewogene Kritik der verschiedenen Ansätze, die es dem Betroffenen möglich macht, die verschiedenen Therapierichtungen zu beurteilen und im Umgang mit seiner Störung souverän zu bleiben." Ärztliche Praxis "... ein äußerst praxisnahes, populärwissenschaftliches Buch. Es trägt vor allem der Tatsache Rechnung, dass diese Krankheit mmer noch von vielen Ärzten unterschätzt, oft nicht erkannt und flasch behandelt wird." Neue Gesundheit
  • Autorenportrait
    • Christine Brasch, freie Autorin, unter anderem mit den Schwerpunkten Medizin und Psychologie, lebt mit ihrer Familie in Hamburg. IngaMaria Richberg ist freie Journalistin und Buchautorin mit den Themenschwerpunkten Medizin und Wissenschaft. Sie arbei
  • Leseprobe
    • Panikattacken und Agoraphobie - wenn die Angst zur Krankheit wird Wie ein Blitz aus heiterem Himmel ». und plötzlich wurde mir schlecht. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, ich konnte kaum noch atmen, der Schweiß rann mir in Strömen übers Gesicht. Meine Hände und Beine wurden taub, es kam mir alles so merkwürdig unwirklich vor, ich dachte, jetzt werd' ich verrückt. Ich bin dann schnell rechts rangefahren und raus aus dem Auto. Nach zehn Minuten war der Spuk vorbei.« Was diese Patientin beschreibt, ist eine typische Panikattacke. Tausende Menschen in Deutschland leiden unter solchen Attacken, aber kennen ihren Namen nicht. Das ist auch kein Wunder. Denn der Begriff der Panikattacke ist noch recht neu: Erst vor 20 Jahren erkannte die Medizin Panikattacken im Rahmen des »Paniksyndroms« oder der »Panikstörung« als eigenständiges Krankheitsbild an. Trotzdem dauerte es noch bis zum Jahr 2001, bis der berühmte »Pschyrembel«, das wichtigste »Klinische Wörterbuch« für (angehende) Ärzte, die Stichwörter »Panikattacke« und »Panikstörung« endlich aufnahm. Daher wundert es nicht, dass immer noch vielen, viel zu vielen Ärzten diese Begriffe völlig fremd sind. Für sie heißt es meist schlecht: vegetative Dystonie. In Deutschland leiden nach vorsichtigen Schätzungen derzeit mindestens 800 000 Menschen an schweren wiederkehrenden Panikattacken. Und 12 Millionen Bundesbürger werden im Laufe ihres Lebens an behandlungsbedürftigen Angstzuständen erkranken, davon mindestens 3,5 Millionen an einer Panikstörung. Das heißt: In jeder voll besetzten U- oder Straßenbahn sitzt oder steht mindestens ein Panikpatient. Wenn er überhaupt noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt. Denn es ist ein weiteres Kennzeichen von Panikpatienten, dass sich viele von ihnen völlig zurückziehen. Sie trauen sich kaum noch alleine aus dem Haus, aus Angst vor einem neuen Panikanfall. Auch dafür gibt es einen medizinischen Fachausdruck: Agoraphobie oder phobisches Vermeidungsverhalten. Panikattacken: die unerkannte Angst Eine Panikattacke ist ein urplötzlich - wie aus heiterem Himmel - auftretender starker Angstanfall. Doch die meisten Menschen erkennen diese Angst zunächst gar nicht als Angst. Sie spüren nur die massiven körperlichen Anzeichen der Angst und wissen gar nicht mehr, wie ihnen geschieht. Fast alle Panikpatienten fürchten, schwer krank zu sein, sterben zu müssen oder durchzudrehen. Die Angst aufgrund der beklemmenden körperlichen Angstsymptome verdeckt dabei die »wahre«, die zu Grunde liegende Angst. Tausende von Patientenberichten zeigen das gleiche Muster: Bei den ersten Attacken fürchten die Betroffenen, dass sich eine lebensgefährliche Erkrankung ankündigt, zum Beispiel ein Herzanfall oder eine Gehirnblutung, und lassen sich sofort zum Arzt oder in die Notaufnahme eines Krankenhauses bringen oder schleppen sich selbst dorthin. Doch bis sie dort angekommen sind, ist die Attacke fast immer schon vorbei. Oft schütteln die Ärzte auch gleich den Kopf: »Eine junge, gesund aussehende Frau von 25 Jahren will einen Herzinfarkt erlitten haben. Das kann doch nicht sein.« Die Untersuchung ergibt dann auch keinerlei Hinweise auf eine körperliche Erkrankung. »Es ist alles in Ordnung, schlafen Sie sich doch mal richtig aus«, mit solchen Worten werden die Patienten nach Hause geschickt. Auch der Hausarzt kann nichts finden: »Sie sind körperlich völlig gesund, spannen Sie mal richtig aus, fahren Sie in Urlaub. Das geht nicht? Na, dann schreibe ich Ihnen mal einige Tabletten auf, die helfen Ihnen sicher.« Diese »Tabletten« sind meist Kreislauf- oder Aufbaumittel. Doch es dauert nicht lange, und die nächste Panikattacke kommt - trotz Pillen. Die Patienten gehen wieder zum Arzt, er schüttelt erneut seinen Kopf und meint: »Na ja, die Tabletten wirken eben erst langfristig.« Einige schreiben auch bekümmert eine Überweisung zum Psychiater oder Neurologen. Doch da gehen die wenigsten Patienten freiwillig hin. »Ich bin doch nicht verrückt«, sagen sie. Tatsächlich a