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Null Toleranz

Mein Kampf gegen Nazis, Rocker, Hooligans
ISBN/EAN: 9783360013637
Umbreit-Nr.: 5513377

Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format in cm: 2.2 x 20.9 x 12.5
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 15.04.2024
€ 20,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • 'Null Toleranz - wie ein kreativer Polizeidirektor Rechtsextremisten den Spaß verdirbt', titelte der Sender rbb 2005. Die Rede war von Michael Knape. Berlins dritthöchster Polizist hatte 1970 im Westteil der Stadt aus Überzeugung die Uniform angezogen. Aber Übungen wie 'Tiefflieger von vorn!' lehnte er ab. Der Drill und Ton, der an unsägliche Zeiten erinnerte, waren das seine nicht. 'Unser wichtigstes Einsatzinstrument ist das Wort', sagte er. Dass man mit noch so gut gemeinten Worten nicht überall sein Ziel erreicht, dessen wurde er sich vor allem in den Nachwendejahren bewusst. Neonazigruppen verschiedenster Couleur schossen wie Pilze aus dem Boden, die Hauptstadt wurde zum Tummelplatz. Knape, inzwischen Landespolizeidirektor, dachte nicht daran, vor den Hooligans des BFC Dynamo oder den Fans der Gruppe 'Landser' in die Knie zu gehen. Mal ließ er die Neonazis bei einer Demonstration ihre Springerstiefel ausziehen und in gebrauchten Turnschuhen aus dem Fundus der Polizei oder auf Socken laufen. Ein anderes Mal ordnete er so gründliche Personalüberprüfungen der braunen Nachwuchselite an, dass der Aufmarsch der europäischen Rechtsextremisten in Budapest ohne die deutschen Gäste stattfinden musste. Knape kannte alle Tricks und alle Schlupflöcher der extremen Rechten in Berlin. Er wurde für sie zum Hassobjekt, erhielt Morddrohungen. Sein Haus musste immer wieder unter Polizeischutz gestellt werden. Michael Knape aber war auch gegenüber der eigenen Truppe nicht blind. Polizisten, die im ideologischen Gleichschritt mit den Neonazis marschierten, mussten sich auf seine Initiative nach einem anderen Beruf umsehen. Mit kritischem Rundumblick äußert sich Knape in diesem Buch zu Rechten, Rechtspopulismus und anderen Herausforderungen an die Gesellschaft und positioniert sich meinungsstark. 'Jede Seite ist lesenswert, nicht nur für die Leserinnen und Leser, die schon oft mit Polizeiarbeit zu tun hatten, sondern für jede und jeden, denen eine funktionierende Demokratie am Herzen liegt.' (Ehrhart Körting, Justizsenator und Innensenator a.D.)
  • Autorenportrait
    • Michael Knape, geboren 1951, seit 1970 bei der West-Berliner Polizei, war Direktor beim Polizeipräsidenten Berlin und arbeitete als Honorarprofessor für Polizeirecht an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht. Zuletzt leitete er die Polizeidirektion 6 der Berliner Verwaltungsbezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Er ist pensioniert und lehrt er an der Hochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Oranienburg (Oberhavel) Eingriffsrecht. In Polizeikreisen hat er den Ruf als 'Nazi-Jäger' und 'harter Hund'. Aus rechtsextremen Kreisen erhielt er Morddrohungen. 2017 verlor Knape den Lehrauftrag; er vermutete damals, Anlass für den Rausschmiss sei seine Kritik an der aus seiner Sicht fehlenden Rechtsgrundlage für den Einsatz von Tasern bei der Berliner Polizei gewesen. Einen neuen Job fand er bei der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus - als Referent für den Amri-Untersuchungsausschuss. Für die Berliner Medien ist Knape vielleicht DIE Ansprechperson für aktuelle Fragen der Polizeiarbeit. Heute ist er in den Untersuchungsausschüssen zum Fall Amri und zum Fall des Hallenser Synagogenanschlags tätig.