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Karl und Anna

Reclams Universal-Bibliothek 8952
ISBN/EAN: 9783150089521
Umbreit-Nr.: 274550

Sprache: Deutsch
Umfang: 76 S.
Format in cm: 0.5 x 15 x 9.7
Einband: kartoniertes Buch

Erschienen am 31.12.1986
€ 3,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Der Kriegsheimkehrer Karl gibt sich als sein Mitgefangener Richard aus und sucht dessen Frau Anna auf. Obwohl Anna den Betrug durchschaut, lässt sie sich auf Karl ein, der sich aufgrund von Richards Erzählungen in Anna einfühlen kann. - Leonhard Franks erfolgreiche Erzählung von 1926, die er später selbst dramatisierte, feiert die Liebe, die sich über Konventionen hinwegsetzt, als Hoffnungszeichen einer friedlichen Welt.
  • Autorenportrait
    • <b>Leonhard Frank</b>, 4. 9. 1882 Würzburg - 18. 8. 1961 München. Das Kind eines Schreiners ging nach Volksschule und Schlosserlehre mit Hilfe eines Stipendiums 1905 nach München, um Malerei zu studieren. 1910 zog er nach Berlin und begann zu schreiben. Als entschiedener Pazi?st ?oh er 1915 in die Schweiz; nach dem Krieg kehrte er nach Berlin zurück. 1933 emigrierte er wieder und hielt sich zunächst in Zürich und Paris auf. Nach der Flucht aus einem Internierungslager gelangte er 1940 über Lissabon in die USA. Bis 1945 schrieb er Drehbücher für Warner Brothers in Hollywood, danach lebte er in New York, seit 1950 wieder in Deutschland (Würzburg, München) als freier Schriftsteller. Der Empfang in Würzburg war nach F.s Abrechnung mit den überlebenden Nazis in dem Roman <i>Die Jünger Jesu</i> nicht gut. Wichtiges Thema seines z. T. autobiographisch geprägten literarischen Werkes ist seit dem ersten Roman <i>Die Räuberbande</i> die Bindung an Würzburg, einerseits die Erinnerung an die schlimmen Erlebnisse der Kindheit in Schule, Elternhaus und Lehrzeit, andererseits die nostalgische Sehnsucht nach der Heimatstadt. F. schrieb die Geschichte einzelner Mitglieder der Würzburger Räuberbande und ihrer Ausbruchsversuche in weiteren Romanen fort (<i>Das Ochsenfurter Männerquartett</i>, <i>Von drei Millionen Drei</i>). In der als Roman deklarierten Autobiographie <i>Links wo das Herz ist</i> schildert F. sein Leben unter dem Namen Michael Vierkant, der zentralen Figur der <i>Räuberbande</i>. F.s Kritik gilt einer Gesellschaft, die durch ihre erstarrten Normen in Bereichen wie Familie, Erziehung, Recht usw. die Ausbildung der Individualität, das Werden einer freien Persönlichkeit behindert. Von der Überwindung einer Welt des Krieges durch die Liebe handeln in emphatisch-expressionistischem Stil die Erzählungen des Bandes <i>Der Mensch ist gut</i>, der sofort nach Erscheinen 1917 in Deutschland verboten, doch 1920 mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet wurde. Auch die Heimkehrererzählung <i>Karl und Anna</i>, wie andere Werke von F. selbst später dramatisiert, sucht mit ihrer Darstellung der Macht der Liebe und ihrem Sieg über den Militarismus die Hoffnung auf eine neue, bessere Welt zu evozieren. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (<a href="http://www.reclam.de/detail/978-3-15-017664-1">UB 17664</a>.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.