Detailansicht

Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung

eBook - Orte - Akteure - Deutungen, Europas Osten im 20. Jahrhundert
ISBN/EAN: 9783110399004
Umbreit-Nr.: 8519733

Sprache: Deutsch
Umfang: 318 S.
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 15.10.2014
Auflage: 1/2014


E-Book
Format: EPUB
DRM: Adobe DRM
€ 49,95
(inklusive MwSt.)
Sofort Lieferbar
  • Zusatztext
    • <p>Die russische Erinnerungskultur wird oft als zerrissen und fragmentiert beschrieben und gleichzeitig die geschichtspolitische Allmacht des Staates beklagt. Aber besitzt der Kreml wirklich die alleinige Deutungshoheit und wäre eine einheitlichere Geschichtskultur gerade unter diesen Vorzeichen überhaupt erstrebenswert? Was wird eigentlich genau untersucht, wenn sich die Wissenschaft der heutigen Erinnerung an die Verbrechen des Stalinismus zuwendet? Und lässt sich eigentlich rechtfertigen, dabei von einem deutschen Muster der Aufarbeitung auszugehen?</p><p>Der vorliegende Band stellt sich diesen Fragen und nimmt einen doppelten Perspektivwechsel vor: Zum einen steht explizit nicht die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg im Vordergrund, sondern das Gedächtnis an die sowjetischen Massenverbrechen, insbesondere an den Gulag. Zum anderen beleuchten die Beiträge eine Vielzahl von Akteuren, die an verschiedenen Orten in zuweilen wechselnden Kombinationen ganz unterschiedliche Deutungen der stalinistischen Verbrechen vornehmen.</p><p>Unter anderem werden die juristischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen von Erinnerungsarbeit in ihrer jeweiligen und ortsgebundenen Spezifik beleuchtet, die Rolle der postsowjetischen russischen Historiographie kritisch befragt und neben den großen geschichtspolitischen Akteuren wie Staat und Kirche auch engagierte Einzelpersonen gewürdigt. So entsteht ein weitaus vielfältigeres und interessanteres Panorama, das der vielfach verbreiteten Legende einer geschichtspolitischen Diktatur des Kreml einen notwendigen Kontrapunkt hinzufügt.</p>
  • Kurztext
    • Die russische Erinnerungskultur wird oft als zerrissen und fragmentiert beschrieben und gleichzeitig die geschichtspolitische Allmacht des Staates beklagt. Aber besitzt der Kreml wirklich die alleinige Deutungshoheit und ware eine einheitlichere Geschichtskultur - gerade unter diesen Vorzeichen - uberhaupt erstrebenswert? Was wird eigentlich genau untersucht, wenn sich die Wissenschaft der heutigen Erinnerung an die Verbrechen des Stalinismus zuwendet? Und lasst sich eigentlich rechtfertigen, dabei von einem deutschen Muster' der Aufarbeitung auszugehen? Der vorliegende Band stellt sich diesen Fragen und nimmt einen doppelten Perspektivwechsel vor: Zum einen steht explizit nicht die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg im Vordergrund, sondern das Gedachtnis an die sowjetischen Massenverbrechen, insbesondere an den Gulag. Zum anderen beleuchten die Beitrage eine Vielzahl von Akteuren, die an verschiedenen Orten in zuweilen wechselnden Kombinationen ganz unterschiedliche Deutungen der stalinistischen Verbrechen vornehmen. Unter anderem werden die juristischen, okonomischen und sozialen Bedingungen von Erinnerungsarbeit in ihrer jeweiligen und ortsgebundenen Spezifik beleuchtet, die Rolle der postsowjetischen russischen Historiographie kritisch befragt und neben den groen geschichtspolitischen Akteuren wie Staat und Kirche auch engagierte Einzelpersonen gewurdigt. So entsteht ein weitaus vielfaltigeres und interessanteres Panorama, das der vielfach verbreiteten Legende einer geschichtspolitischen Diktatur des Kreml einen notwendigen Kontrapunkt hinzufugt.
  • Autorenportrait
    • <p><strong>Jörg Ganzenmüller</strong>, Universität Jena;<strong>Raphael Utz,</strong> Imre Kertész Kolleg Jena.</p>