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Die hohe Schule der Einsamkeit

Von der Kunst des Alleinseins
ISBN/EAN: 9783579069425
Umbreit-Nr.: 1583386

Sprache: Deutsch
Umfang: 207 S.
Format in cm: 2 x 20.5 x 13.2
Einband: gebundenes Buch

Erschienen am 09.02.2006
€ 17,95
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
  • Zusatztext
    • Ein brillantes Buch wider den schlechten Ruf der Einsamkeit Die genussreiche Seite des 'einsamen' Daseins Alleinsein als Lust und Lebenskunst: den Schatz des Innenlebens heben Dieses Buch hilft, das Alleinsein bewusst zu planen und dabei zu spüren, was einem gut tut. Mit einer neuen Sichtweise - der Lust an der Einsamkeit - können wir Elend in Freude verwandeln und damit Selbstbewusstsein, Seelenfrieden, Lebensklugheit und Freiheit gewinnen. Dabei bedeutet zu sich zu kommen besonders: sich dem Gewimmel zu entziehen, Alleinzeit zu 'ergattern', Störungen abzuwehren und 'auszumisten', um dann die Leere neu zu möblieren.
  • Autorenportrait
    • Mariela Sartorius studierte Psychologie und fernöstliche Philosophie. Sie publizierte als freie Journalistin u. a. in "Süddeutsche Zeitung", "FAZ", und "DIE ZEIT". Heute arbeitet sie als Schriftstellerin und Malerin. Mariela Sartorius lebt in München.
  • Schlagzeile
    • Ein brillantes Buch von einer 'Feinschmeckerin' des Alleinseins Eine Korrektur des schlechten Rufes der Einsamkeit Eine ernst zu nehmende Alternative zu bisherigem Denken und Deuten
  • Leseprobe
    • "Wovon handelt das Buch?" "Von der Einsamkeit." Betroffenes Schweigen. "Ist das nicht furchtbar traurig?" "Nein, im Gegenteil." Noch betroffeneres Schweigen. Die üblichen Ratgeber für Alleinstehende und andere Einzelgänger sind zu wenig radikal. Sie bewegen sich zwischen TROST und TROTZ und kommen nicht an den Kern der Sache heran: nämlich das Alleinsein als Ziel anzusteuern. Es geht also im vorliegenden Buch darum, die Einsamkeit als Teil der Lebenskunst zu entdecken. Die Suche nach dem guten Leben gestaltet sich oft schwierig. Allzu viele Einflüsse von außen verbergen, was das GUTE LEBEN noch so alles bereithalten würde - wäre das Image dieser Möglichkeiten nicht so miserabel. Der schlechte Ruf der Einsamkeit, der sie in die Nähe von Tränen, Depression und Suizid rückt, ist meistens ungerechtfertigt und gehört korrigiert. Der Leser findet in dieser Streitschrift die Einsichten einer überzeugten Einzelgängerin, die sich sehr wohl auch der ernsten Hintergründe der Einsamkeit bewusst ist und gerade deshalb weiß, wie man Elend in Freude kippen lassen kann. Mit fideler Schonungslosigkeit werden zudem elegante Strategien für den von Menschen umzingelten und bedrängten Einzelgänger vorgestellt. Der weltläufige Solitär in seinem eigenwilligen Lebensentwurf begnügt sich nicht mit der friedlichen Bejahung seines Zustands. Er kann die Einsamkeit als lockende Herausforderung angehen. Welche Art von Einzelgänger sind Sie? Welche möchten Sie sein? Und warum Sie dieses Buch eventuell heimlich lesen müssen Machen Sie sich gleich darauf gefasst: Allein lebende Menschen neigen dazu, in ausuferndem Maße nur von sich zu reden. Ihre blauäugige Weltzugewandtheit wird verstehbar aus der Einsamkeit des Einzelgängers. Wenn er sich denn mal unter Menschen begibt und sich äußert (selten am Stammtisch, öfter in der Selbsthilfegruppe, gern in Leserbrief oder Buchform), wird seine oft tagelange Isolation aufgehoben. Er hat dann den Rededrang des Senners, der im Herbst von der Hochalm ins Tal hinabsteigt und den Mund nicht mehr halten kann, wo er doch erstmals wieder Lebewesen vor sich hat, die zuzuhören scheinen. Bevor das alles beginnt und ich Ihnen also mit eigenen Erfahrungen, Anekdoten, Interviews, Hin- und Beweisen komme, will ich als überzeugte Einsamkeitsfanatikerin dennoch erstmal über Sie, liebe Leser, sprechen. Um es kurz zu machen: Wieso haben Sie dieses Buch gekauft/ ausgeliehen/geklaut/bis hierher gelesen? Erste Möglichkeit: Sie glauben, Sie seien einsam? Schon falsch. Sie fühlen sich einsam. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Nicht umsonst ist es neuerdings üblich, in den Wetterberichten von gefühlter Kälte oder Hitze zu sprechen. In Wirklichkeit ist die Temperatur eine andere. Und nur weil Wind oder die Tatsache, dass gerade November oder Aschermittwoch ist, noch dazu kommen, fühlt sich die Sache so und nicht anders an. Nur weil Ihre eigene Stimmung, Ihr Selbstmitleid, Ihre ganz persönliche Auslegung des Begriffs "Einsamkeit" dazu kommen, darüber hinaus auch noch Ihre Fremdsprachenkenntnisse, die Ihnen ermöglichen, englische Schlagertexte zu übersetzen und Sie kaum einen Song ohne das Wort "lonely" vernehmen, Sie außerdem wahrscheinlich eine rege Phantasie haben und alle, aber auch absolut alle Menschen um sich herum gerade jetzt in trautem Gespräch, in inniger Umarmung, in seliger Stimmung, in familiärer Umgebung, in atemraubender sexueller Aktion sehen, also nur weil all diese und tausend andere Ingredienzien dazu kommen, fühlen Sie sich einsam statt allein. Zweite Möglichkeit: Sie sind nicht einsam, fürchten aber, es eines Tages oder in ein paar Jahren (man weiß ja nie) oder im Alter (das weiß man schon genauer) oder vielleicht sogar in ein paar Stunden zu sein: Dazu ist nicht viel mehr zu sagen, als: Warten Sie's ab. So manche über Nacht verlassene Person, so manche Mutter, deren Kinder das Angebot des "Hotel Mama", all inclusive, ausschlugen und das gefürchtete empty nest mit vereinsam