Detailansicht

Journalismus und Öffentlichkeit

eBook - Eine Profession und ihr gesellschaftlicher Auftrag
ISBN/EAN: 9783531920061
Umbreit-Nr.: 1655745

Sprache: Deutsch
Umfang: 560 S., 2.27 MB
Format in cm:
Einband: Keine Angabe

Erschienen am 09.08.2010
Auflage: 1/2010


E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
€ 56,64
(inklusive MwSt.)
Sofort Lieferbar
  • Zusatztext
    • 11 Was macht für Pöttker den Beruf Journalismus aus? Konstitutiv ist zunächst einmal, im Sinne der Berufsdefinition Max Webers, eine typische Spezifizierung, Spezialisierung und Kombination von Leistungen einer Person [], welche für sie die Grundlage einer kontinuierlichen Versorgungs- und Erwerbschance ist (Weber 1972: 80). Mit anderen Worten: Journalisten sollen für ihre spezielle Tätigkeit und die dafür erworbenen Kom- tenzen ein regelmäßiges und zum Leben ausreichendes Einkommen erwarten (können). Darüber hinaus ist der Journalistenberuf mit einer ihm eigenen Aufgabe bewusst verm- det Pöttker den systemtheoretisch konnotierten Funktionsbegriff verbunden: dem Herst- len von Öffentlichkeit (vgl. u. a. Pöttker 1999). Als Kernelement des journalistischen - rufsethos lässt sich damit ein Drang zum An-den-Tag-bringen beschreiben, der bereits in der Berufsbezeichnung Journalist erkennbar wird, in der das französische Nomen le jour (der Tag) enthalten ist: Journalisten bringen an den Tag, was nicht verschwiegen werden darf, damit ihre Rezipienten sich in der Gesellschaft, in der sie leben, zurechtfinden können. Aus der Öffentlichkeitsaufgabe ergibt sich eine journalistische Grundpflicht zum P- lizieren, von der im Prinzip kein Gegenstand und kein Thema ausgenommen ist (ebd.: 221). Pöttker vergleicht diese Grundnorm oft anschaulich mit ähnlichen bei Ärzten, die menschliches Leben erhalten, oder Rechtsanwälten, die für ihre Mandanten das rechtlich Mögliche herausholen sollen. Sollte es Gründe geben, die gegen eine Befolgung dieser Gebote sprechen, so müssen diese besonders stark ausgeprägt sein. Nach dieser Argumen- tion ist das Nicht-Veröffentlichen von bestimmten Themen ein schwerer wiegender Verstoß gegen die journalistische Professionalität als eine Verfälschung publizierter Informationen.
  • Autorenportrait
    • Dipl.-Journ. Tobias Eberwein ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik der TU Dortmund.<br>Dr. Daniel Müller ist Leiter des gemeinsamen Graduiertenprogramms der kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten (12-16) der TU Dortmund.<br>